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Illegal importierte Arzneimittel: Zahl weiterhin hoch

Im Jahr 2023 stellten die Behörden insgesamt 6659 illegale Arzneimittelimporte sicher. Über zwei Drittel Erektionsförderer.

Bern. Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) hat im Auftrag des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic im Vorjahr 6659 illegale Arzneimittelsendungen sichergestellt (Vorjahr: 6793 Sendungen). Seit Jahren sind der weitaus grösste Teil der illegalen Arzneimittel Erektionsförderer, gefolgt von Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Hormonen (dazu gehört auch Melatonin) sowie Nasensprays und Abführmitteln. Von den sichergestellten Sendungen stammen knapp 3.000 aus Indien, was einem Anteil von 43 Prozent entspricht. Die Versand- wie auch die Herstellländer der illegalen Produkte ändern sich laufend, Behörden und illegale Anbieter liefern sich seit Jahren einen Wettlauf, teilen die Behörden mit.
Diese aus dem Ausland importierten «Medikamente» enthalten häufig jedoch keine oder falsch deklarierte Wirkstoffe – und möglicherweise schädliche Zusatzstoffe. Swissmedic warnt regelmässig davor, Arzneimittel aus fragwürdigen Quellen – insbesondere aus Online-Shops – zu beziehen, da man sowohl seine Gesundheit gefährdet als auch kriminelle Netzwerke unterstützt. Zudem erfordert die sichere Anwendung rezeptpflichtiger Medikamente vorgängig eine persönliche Fachberatung.
Zuletzt warnte Swissmedic auch vor Fälschungen des Diabetesmedikaments Ozempic. Diabetesmedikamente der neusten Generation werden aktuell überdurchschnittlich oft nachgefragt, weil sie auch eine Gewichtsreduktion mit sich bringen können. Aufgrund der grossen Nachfrage befinden sich vermehrt Fälschungen auf dem Markt. (red)

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