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Sport als Therapie
Jatros
30
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07.07.2016
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<p class="article-intro">Eine rheumatoide Grunderkrankung schließt die Ausübung von Sport nicht aus. Regelmäßige Bewegung ist für den Erhalt der Gelenke sogar förderlich und wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. </p>
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<p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Ortho_1604_Weblinks_Seite88.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <p>„Nichts spricht gegen sportliche Aktivität bei einer rheumatischen Erkrankung“, sagt Dr. Konstantin Syré, Klinik Fleetinsel, Hamburg. Bewegung hat letzten Erkenntnissen zufolge weder einen schädlichen Einfluss auf die Krankheitsaktivität, noch verstärkt sie rheumatische Schmerzen. Ganz im Gegenteil: Muskelkraft und Gelenkbeweglichkeit gehören schließlich ja auch zu den Therapiezielen der klassischen Physiotherapie bei rheumatischen Erkrankungen. <br />Wichtig ist, dass Rheumapatienten Sport als Pfeiler der Therapie verstehen, meint Syré: „Das klinische Ausmaß der Erkrankung muss in das therapeutische Konzept mit einbezogen werden.“ Empfehlenswert sind „Low-impact“-Sportarten wie Radfahren, Nordic Walking, Wandern und Gymnastik. Auch für einige komplementäre Bewegungstherapien sind positive Effekte belegt. „Tai-Chi beispielsweise steigert erwiesenermaßen Kraft, Balance und Lebensqualität und vermindert Stress, Angst und Depression“, berichtet Syré. Tai-Chi wird deshalb bei Fibromyalgie, Osteoarthritis und rheumatoider Arthritis als Therapieergänzung empfohlen. „Für Yoga ist die Evidenz noch nicht ganz so stark, es scheint jedoch ähnlich positive Effekte auf Beweglichkeit und Wohlbefinden zu haben.“ Eine besondere Form, das Iyengar-Yoga, fördert speziell die Durchblutung der Gelenke und wirkt Kontrakturen entgegen. Beim Iyengar-Yoga werden Hilfsmittel, zum Beispiel Seile, Gurte oder Holzblöcke, verwendet, um bestimmte Körperhaltungen einnehmen zu können (Abb.). <br />„Wegen der hohen Verletzungsgefahr beim alpinen Schisport und beim Reiten sollten diese Sportarten Rheumapatienten bewusst weniger empfohlen werden, ebenso Tennis und andere Ballsportarten, weil diese mit hohen Dreh-, Scher- und Stoßbelastungen einhergehen“, so Syré. <br />Sportlich aktive Rheumapatienten sollten die Verlaufsform ihrer Erkrankung genau kennen, ebenso die möglichen unerwünschten Wirkungen ihrer Medikamente und damit verbundene Limitierungen, zum Beispiel eine Anämie als Ursache für einen Leis-tungsknick. Beim Training sollte der Erhalt der Beweglichkeit im Vordergrund stehen.</p> <div id="rot">„Beim Training sollte der Erhalt der Beweglichkeit im Vordergrund stehen.“ - K. Syré, Hamburg</div> <p>Unter den Nahrungsergänzungsmitteln gibt es für Olivenöl und Vitamin D Hinweise auf einen Benefit bei entzündlichen Erkrankungen. Auch einfaches Fasten und vegetarische Ernährung können Schmerzen und die Entzündungsaktivität bei Rheuma reduzieren. <br />Zur Akupunktur bei Rheuma sind die Studienergebnisse laut Syré widersprüchlich, eine schmerzreduzierende Wirkung ist jedoch anzunehmen.</p></p>