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Interdisziplinäre Perspektiven

Sprechen über psychische Erkrankungen: Drüber reden! Aber wie?

Über psychische Erkrankungen zu sprechen, gilt allgemein als hilfreich und wird derzeit in diversen Gesundheitskampagnen beworben. Gleichzeitig ist das Sprechen über die Erfahrung einer psychischen Erkrankung anerkanntermassen schwierig, besonders ausserhalb des klinisch-therapeutischen Settings. Wie können wir Ressourcen ausfindig machen, die Betroffenen, Angehörigen, Freund:innen, Arbeitgeber:innen, aber auch Therapeut:innen das Sprechen über psychische Erkrankungen und allgemein psychische Schwierigkeiten erleichtern?

Spätestens seit Freuds «Redekur» gilt Reden als zentraler Bestandteil der Therapie psychischer Erkrankungen. Aktuell stellen auch öffentliche Kampagnen zu psychischer Gesundheit das Sprechen in den Mittelpunkt: In der Schweiz etwa titelt das Bündnis für Suizidprävention «Reden kann retten», und der letztjährige Nationale Aktionstag «Psychische Gesundheit» stand unter dem Motto «Drüber reden. Hilfe finden». In Grossbritannien ermutigte jüngst der Time to Talk Day 2021: «A small conversation on mental health has the power to make a big difference.» Dabei anerkennen alle Kampagnen, dass das Reden über psychische Gesundheit und Krankheit oft schwierig ist: etwa weil soziale Normen und gesellschaftliche Stigmatisierung psychische Krankheiten nach wie vor tabuisieren und Betroffene und ihre Angehörigen allzu leicht verstummen lassen, weil dies zu Selbststigmatisierung führt und weil das weitere Umfeld wie auch professionelle Helfer:innen sich oft hilflos fühlen. Neben diesen gesellschaftlichen und psychischen Aspekten, die das Reden über eine psychische Erkrankung erschweren, gibt es sprachlich-kommunikative Hindernisse. Wie der Soziologe Arthur Frank über seine eigene Erfahrung schwerer körperlicher Krankheit anschaulich schreibt: «[...] as the language of the story seeks to make the body familiar, the body eludes language. [...] The ill body is certainly not mute – it speaks eloquently in pains and symptoms – but it is inarticulate.»1

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