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Haut und Psyche sind untrennbar verbunden

Psychodermatologie

Die Haut ist der Spiegel der Seele – Haut und Psyche sind in der menschlichen Entwicklung und im Volksmund eng verbunden. Hautkrankheiten können psychisch belasten und Stress kann eine Hautkrankheit verschlechtern, ausserdem gibt es viele primär psychiatrische Erkrankungen, die sich an der Haut manifestieren. In der Psychodermatologie arbeiten Dermatologen, Psychologen und Psychiater interdisziplinär eng zusammen, um Menschen mit Hauterkrankungen bestmöglich therapeutisch zu behandeln.

In unserer Sprache besteht eine genaue Vorstellung, wie Haut und Psyche miteinander interagieren.1 Etwas geht uns unter die Haut, wir sind dünnhäutig, wollen nicht in der Haut eines anderen stecken, manchmal ist etwas gar zum Aus-der-Haut- Fahren. Die Haut ist offenbar der Spiegel der Seele. Dies ist nicht verwunderlich, da evolutionär Haut, Schleimhaut, Haare, Nägel und das Zentralnervensystem demselben Keimblatt, dem Ektoderm, entstammen. Zusammenhänge von Haut und Psyche sind in der Medizin schon lange bekannt,2 Hippokrates (460–370 v. Chr.) hat Haare ausreissen als Stressantwort bezeichnet. Im Jahr 1857 definierte der englische Chirurg und Dermatologe Wilson den Dermatozoenwahn, die Alopecia areata und den Pruritus als Hautneurosen. 1889 prägte der französische Dermatologe Hallopeau den Begriff Trichotillomanie. Die körperdysmorphe Störung wurde 1987 in den DSM-III-R aufgenommen. Um die Zusammenhänge von Haut und Psyche in Forschung und Patientenversorgung zu adressieren, wurde 1993 die Europäische Gesellschaft für Dermatologie und Psychiatrie (ESDaP) gegründet. Diese veranstaltet alle zwei Jahre eine Konferenz, in der angewandte und wissenschaftliche psychodermatologische Themen adressiert werden.3 Die ESDaP bietet Kurse in Psychodermatologie an, mit der Möglichkeit der internationalen Vernetzung, dem Austausch von Fallvignetten und der Supervision durch erfahrene Psychodermatologen ( www.psychodermatology.net ). Ziel ist es, Menschen mit Hautkrankheiten bestmöglich biopsychosozial zu behandeln und qualitativ hochwertige Forschung und Weiterbildung in diesem Bereich sicherzustellen.

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