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Für Gesundheitsfachpersonen, suizidgefährdete Personen und Angehörige

Neue Materialien zur Suizidprävention des Bundesamts für Gesundheit

Patient*innen während eines Psychiatrieaufenthalts sowie unmittelbar nach Austritt haben ein hohes Suizidrisiko. Das Bundesamt für Gesundheit hat deshalb 2018 zusammen mit der Gesundheits-direktorenkonferenz das Projekt «Suizidprävention während und nach Psychiatrieaufenthalt» initiiert. Dieses umfasst diverse Aktivitäten und ist Teil der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention.

Keypoints

  • Das Projekt «Suizidprävention während und nach Psychiatrieaufenthalt» will einen Beitrag zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention leisten.

  • Im Zeitraum 2021–2024 arbeiten auf seiner Grundlage schweizweit fünf Projekte an der Suizidprävention in der psychiatrischen Versorgung, unterstützt durch die Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV) bei GFCH.

  • Das BAG stellt allen Akteuren vier neue Materialien zur Suizidprävention kostenlos zur Verfügung, die breit zum Einsatz kommen können. Sie richten sich an Fachpersonen, suizidgefährdete Personen und ihre Angehörigen.

Im Jahr 2016 wurde in der Schweiz der Nationale Aktionsplan Suizidprävention vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), von der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und der Gesundheitsförderung Schweiz (GFCH) verabschiedet. Er enthält 10 Ziele und 19 Schlüsselmassnahmen. Die Umsetzung des Aktionsplans ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und fordert das Engagement aller Akteure. 2021 ist der Bericht «Zwischenstand Umsetzung Nationaler Aktionsplan Suizidprävention» erschienen, der zu allen Zielen und Schlüsselmassnahmen eine Einschätzung abgibt. Ziel 5 fokussiert auf Suizidprävention in der psychiatrischen Versorgung.

Zur Unterstützung der Umsetzung von Ziel 5 «Suizidgefährdete Menschen und Menschen nach Suizidversuchen sollen bedarfsgerecht, zeitnah und spezifisch betreut und behandelt werden» haben das BAG und die GDK 2018 das Projekt «Suizidprävention während und nach Psychiatrieaufenthalt» initiiert und seither gemeinsam mit Akteuren diverse Aktivitäten umgesetzt. 2019 wurden die Empfehlungen für Gesundheitsfachpersonen «Suizidprävention bei Klinikaustritten» veröffentlicht. Auf dieser Grundlage arbeiten Expert*innen, unterstützt durch die Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV) bei GFCH, im Zeitraum 2021–2024 schweizweit in fünf Projekten daran, dass suizidgefährdete Patient*innen und deren Angehörige beim stationären Austritt begleitet und die Suizid(versuche) und – wo sinnvoll – Rehospitalisierungen reduziert werden. Die Projekte sollen am Übergang stationär-ambulant die Betreuungs- und Behandlungskontinuität gewährleisten und den Gesundheitspfad der Patient*innen optimal unterstützen, ganz im Sinne des Leitsatzes: «Die Austrittsplanung beginnt mit dem Eintritt.» In Leading Opinions werden diese fünf Projekte aktuell in einer Serie vorgestellt.

Seit Herbst 2021 stehen nun allen Akteuren kostenlos verschiedene Materialien zur Verfügung. Sie richten sich an Fachpersonen, suizidgefährdete Personen und Angehörige. Das neue Set besteht aus vier Publikationen:

  1. Broschüre «Angehörige von suizidgefährdeten Personen unterstützen» (Empfehlungen für Fachpersonen in der psychiatrischen Versorgung): Die Broschüre fokussiert auf fünf prioritäre Bedürfnisse von Angehörigen und vermittelt Fachpersonen Grundsätze, wie sie diesen in ihrem Berufsalltag Rechnung tragen können.

  2. Broschüre «Klinikaufenthalt bei Suizidalität» (Informationen für Angehörige): Die Broschüre informiert über den Klinikaufenthalt bei Suizidalität und beantwortet häufige Fragen von Angehörigen rund um einen Klinikaufenthalt.

  3. Flyer «Bei Suizidgedanken: Reden kann retten (mit Notfallkarte)» (Informationen für Betroffene und Angehörige): Unter dem Motto «Reden kann retten» bietet der Flyer mit integrierter Notfallkarte Informationen für Betroffene und Angehörige rund um suizidale Krisen und gibt eine Übersicht über die wichtigsten Anlaufstellen und Hilfsangebote.

  4. Hilfetool «Sicherheitsplan (mit Notfallkarte)» (für Personen mit Suizidgedanken): Mit dem Sicherheitsplan halten suizidgefährdete Personen – begleitet von einer Fachperson – fest, was sie im Krisenfall tun können, um eine suizidale Krise frühzeitig zu unterbrechen.

Wir bitten Fachpersonen, diese an suizidgefährdete Personen und Angehörige zu verteilen bzw. selbst damit zu arbeiten. Die Materialien auf Deutsch, Französisch und Italienisch können kostenlos als Printversionen beim Bundesamt für Bauten und Logistik BBL bestellt werden. Sie stehen auch als PDF zur Verfügung. Die Druckversionen sind insbesondere für die Nutzung der Notfallkarten attraktiver.

Weiterführende Informationen, Download und Bestellung:

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