© Ruslan Batiuk - stock.adobe.com

Gesundheitsbefragung: 43% der Bevölkerung übergewichtig oder adipös

Die jüngste Publikation des Bundesamtes für Statistik wiegt schwer: Die Schweizer Bevölkerung kämpft zunehmend mit Übergewicht und Adipositas – mit all den gesundheitlichen Folgen.

Neuchâtel. Im Jahr 2022 waren 31 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren übergewichtig und 12 Prozent adipös. Die Bevölkerungsgruppen sind dabei unterschiedlich betroffen – Männer stärker als Frauen. Dies geht aus einer Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor, die dieser Tage veröffentlicht wurde. Demnach leiden Personen mit Adipositas und Übergewicht häufiger als Normalgewichtige an Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes oder weiteren chronischen Krankheiten. Zudem kämpfen diese Menschen häufiger mit schweren Depressionssymptomen.

Übergewicht und Adipositas werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. Übergewichtig sind Personen mit einem BMI ab 25; Adipositas gilt als starkes Übergewicht und tritt bei einem BMI von 30 und höher auf. Die WHO anerkennt Adipositas als chronische komplexe Krankheit.

Adipositas nimmt stark zu

Der Trend der letzten Jahrzehnte ist auch in der Schweiz eindeutig: Der Anteil der von Adipositas betroffenen Menschen erhöhte sich in 30 Jahren von 5 Prozent im Jahr 1992 auf 12 Prozent im Jahr 2022. Zwischen 1992 und 2012 stieg der Anteil der übergewichtigen Personen von 25 Prozent auf über 30 Prozent, seitdem blieb er stabil, heisst es vonseiten des BFS.
Nach Geschlechtern betrachtet, ergibt sich folgendes Bild: Im Jahr 2022 litt jeder zweite Mann und jede dritte Frau unter Übergewicht oder Adipositas. Konkret waren 39 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen übergewichtig, bei Adipositas waren 13 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen betroffen.

Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten stark erhöht

Die gesundheitlichen bzw. gesundheitspolitischen Folgen dieser Entwicklungen fallen nicht weniger gewichtig aus: Adipositas und Übergewicht zählen zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes mellitus Typ II. Das Risiko erhöht sich mit zunehmendem BMI, ergeben die Daten des BFS: So litten 40 Prozent der adipösen Personen im Jahr 2022 unter Bluthochdruck, bei den Normalgewichtigen waren es 12 Prozent. Geht es um einen zu hohen Cholesterinspiegel, so beträgt das Verhältnis 24 Prozent zu 10 Prozent, bei Diabetes gibt es einen deutlichen Unterschied von 15 Prozent gegenüber 2 Prozent.
Im Vergleich zu Normalgewichtigen sind adipöse Personen auch häufiger von mittelschweren bis schweren Depressionssymptomen betroffen: Im Jahr 2022 betrug das Verhältnis 13 Prozent gegenüber 9 Prozent. (red)

Quelle: Medieninformation des Bundesamtes für Statistik

Back to top