Differenzialdiagnose der Demenz

<p class="article-intro">Der Begriff Demenz beschreibt ein operationalisiertes Syndrom kognitiver Störungen, das zu einer Beeinträchtigung der Alltagskompetenzen von betroffenen Menschen führt. Die klinische Diagnose eines Demenzsyndroms erfordert eine genaue ätiologische Abklärung, weil sie der Unterscheidung von reversiblen und nicht reversiblen Ursachen dient und eine Aussage zum Verlauf erlaubt.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Den meisten Demenzen liegen pathologische Proteinablagerungen im zentralen Nervensystem oder vaskul&auml;re Sch&auml;den zugrunde, h&auml;ufig als gemischte Pathologie. Im Folgenden werden wichtige Demenzursachen und ein hilfreiches diagnostisches Vorgehen beschrieben.</p> <h2>Syndromdefinition Demenz</h2> <p>An erster Stelle steht die Diagnose eines Demenzsyndroms, dessen Kriterien in der ICD-10/S3-Leitlinie der DGPPN beschrieben sind (https://www.dgppn.de/ leitlinien-publikationen/leitlinien.html oder https://www.dimdi.de/static/de/ klassi/icd-10-who/kodesuche/onlinefassungen/ htmlamtl2016/block-f00-f09.htm) und so im klinischen Alltag ihre Anwendung finden. Neben den kognitiven Beeintr&auml;chtigungen im engeren Sinne, wie z.B. der Merkf&auml;higkeit, wird eine St&ouml;rung der Affektkontrolle, des Antriebs oder der sozialen Kompetenz einschliesslich der Urteilsf&auml;higkeit gefordert. Typischerweise beeintr&auml;chtigte kognitive Funktionen sind in Tabelle 1 gelistet. Diese Klassifikation l&auml;sst allerdings ausser Acht, dass sich Demenzen auch ohne Ged&auml;chtnisst&ouml;rungen entwickeln k&ouml;nnen. Gefordert werden ausserdem das Fehlen einer Bewusstseinstr&uuml;bung und eine Dauer der Beschwerden von mindestens 6 Monaten.<br /> Eine andere neuropsychiatrische Ursache der Beschwerden muss ausgeschlossen sein. Dies gilt besonders f&uuml;r das Delir, das sich akut entwickelt und mit einer Bewusstseinseinschr&auml;nkung, die stark variieren kann, einhergeht. Das Symptomspektrum ist weit und reicht von einer St&ouml;rung des Tag-Nacht-Rhythmus, emotionalen Schwankungen, Halluzinationen sowie starken Fluktuationen im Tagesverlauf bis hin zu psychomotorischer Unruhe oder Hypoaktivit&auml;t. Im Alltag &uuml;berlappen sich die typischen Symptome der Demenz h&auml;ufig mit denen eines Delirs, sodass eine Abgrenzung schwer werden kann. Ein Delir ist ein Notfall, der rasch abgekl&auml;rt werden muss und die M&ouml;glichkeit einer kausalen Behandlung er&ouml;ffnet.<br /> Eine Depression ist klinisch charakterisiert durch einen anhaltenden depressiven Affekt mit Antriebsmangel, Interessenverlust, Freudlosigkeit, einem Gef&uuml;hl der Wertlosigkeit, Versagens&auml;ngsten, Schlafst&ouml;rungen und, besonders h&auml;ufig bei &auml;lteren Menschen, mit k&ouml;rperlichen Beschwerden. Die Betroffenen klagen oft dar&uuml;ber, dass sie sich nichts mehr merken k&ouml;nnen. Die typischen kognitiven St&ouml;rungen finden sich jedoch bei den Demenzsyndromen. Depressionen k&ouml;nnen Vorboten einer Demenz sein und gehen mit einem erh&ouml;hten Konversionsrisiko einher, sodass neuropsychologische Untersuchungen angezeigt sind. Bei klinisch unklaren Syndrom&uuml;berlappungen ist es ratsam, zun&auml;chst die Depression zu behandeln.<br /> Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis einschliesslich wahnhafter St&ouml;rungen k&ouml;nnen sich erstmals im fortgeschrittenen Alter manifestieren. Wahnsymptome, optische Halluzinationen und Beziehungsideen k&ouml;nnen sowohl bei St&ouml;rungen aus dem Schizophreniespektrum wie auch als Erstmanifestation eines Demenzsyndroms beobachtet werden. Im Alltag kann es hilfreich sein, zun&auml;chst die klinischen Symptome zu behandeln und anschliessend eine diagnostische Abkl&auml;rung zu veranlassen. Beschwerden &uuml;ber kognitive Einbussen von alt gewordenen Menschen mit einer chronischen Schizophrenie bed&uuml;rfen einer Abkl&auml;rung.</p> <h2>&laquo;Mild cognitive impairment&raquo; (MCI)</h2> <p>Lassen sich kognitive Beeintr&auml;chtigungen im Rahmen von Screeningverfahren wie dem DemTECT oder einer ausf&uuml;hrlicheren neuropsychologischen Untersuchung objektivieren, ohne dass die betroffenen Personen nennenswerte Probleme damit haben, sich im Alltag selbstst&auml;ndig zurechtzufinden, liegt das Syndrom einer leichten kognitiven St&ouml;rung (&laquo;mild cognitive impairment&raquo;, MCI) (ICD 10 F06.7) vor. Meistens steht eine Beeintr&auml;chtigung des episodischen Ged&auml;chtnisses im Vordergrund, andere kognitive St&ouml;rungen sind ebenfalls m&ouml;glich. Etwa ein Drittel der Menschen mit einem MCI entwickelt ein voll ausgepr&auml;gtes Demenzsyndrom. Eine Polypharmazie kann die Entwicklung eines MCI beg&uuml;nstigen.</p> <p><strong><em>MERKE:</em></strong></p> <p><em>Liegt ein MCI vor, sind beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risiken zu evaluieren.</em></p> <h2>Differenzialdiagnose der Demenzursachen</h2> <p><strong>Alzheimerkrankheit</strong><br /> Die h&auml;ufigste Ursache f&uuml;r ein Demenzsyndrom ist die Alzheimerkrankheit, gefolgt von vaskul&auml;ren und gemischten Demenzen. Der Verlauf ist langsam progredient. Sie ist klinisch gekennzeichnet durch eine sehr fr&uuml;he St&ouml;rung des episodischen Ged&auml;chtnisses (Encodierung und Abruf von neuen Informationen), die im weiteren Krankheitsverlauf s&auml;mtliche kognitiven Dom&auml;nen umfasst. Als Varianten k&ouml;nnen visuospatiale (r&auml;umliche Orientierung) oder sprachassoziierte Syndrome (Wortfindungsst&ouml;rungen) das klinische Bild dominieren. Neurodegenerative Ver&auml;nderungen mit Ablagerungen von Neurofilamenten (Tau), Betaamyloid, Verlust von Neuronen und Synapsen sind schon Jahre vor der Diagnosestellung in den Pr&auml;delektionsstellen einschliesslich der Hippocampusformation nachweisbar, sie lassen sich sp&auml;ter in der Kernspintomografie als mediobasale Atrophie darstellen.</p> <p><strong>Frontotemporale Demenzen</strong><br /> Bei den frontotemporalen Demenzen (FTD) (5 % aller Demenzen) handelt es sich um eine heterogene Gruppe von neurodegenerativen Erkrankungen, &uuml;ber die in den vergangenen Jahren sehr viele neue neurobiologische Erkenntnisse gewonnen gewonnen wurden, ohne dass klinisch relevante Therapiefortschritte erzielt werden konnten. Unterschieden werden eine behaviorale Variante [FTD(bv)] und drei Sprachvarianten. Die FTD(bv) (70 % ) ist durch eine fr&uuml;he Wesens&auml;nderung und soziale Verhaltensauff&auml;lligkeiten charakterisiert. Bei der semantischen Demenz [FTD (sv)] (20 % ) dominiert zun&auml;chst das Bild einer semantischen Aphasie, bei den nicht fl&uuml;ssigen progressiven Aphasien [FTD(nv)] (10 % ) finden sich vor allem Symptome einer Broca-Aphasie oder einer Logopenie mit auff&auml;llig angestrengter Sprachproduktion. FTD k&ouml;nnen durch ein Parkinsonsyndrom oder eine amyotrophe Lateralsklerose kompliziert werden. Aufgrund des oft fr&uuml;hen Krankheitsbeginns zwischen dem 6. und 7. Lebensjahrzehnt ist die differenzialdiagnostische Abgrenzung zur Erstmanifestation psychiatrischer St&ouml;rungen von hoher Bedeutung.</p> <p><strong>Demenz bei Lewy-Body-Krankheit</strong><br />Unter diesem Begriff werden seit kurzer Zeit die Lewy-Body-Demenz (LBD) und die Parkinsondemenz (PD) zusammengefasst, die zusammen je nach untersuchter Population 10&ndash;15 % aller Demenzen ausmachen. Klinisch dominieren eine fluktuierende kognitive Verlangsamung und eine St&ouml;rung der Aufmerksamkeit, die durch kurze bis mehrere Stunden anhaltende Bewusstseinseinschr&auml;nkungen charakterisiert ist (vgl. DD Delir) und zu Verwirrtheit und Synkopen f&uuml;hren kann. Die visuoperzeptiven und exekutiven F&auml;higkeiten sind ebenfalls fr&uuml;h beeintr&auml;chtigt. Bei LBD entwickelt sich sehr fr&uuml;h eine oft symmetrische hypokinetisch-rigide Parkinsonsymptomatik mit posturaler Instabilit&auml;t und St&uuml;rzen. Bei der PD kann die Parkinsonkrankheit der Demenz um bis zu 20 Jahre vorausgehen. Umschriebene optische Halluzinationen sind ebenso h&auml;ufig (60 % ) wie bereits pr&auml;klinisch diagnostizierbare Symptome einer REM-Schlaf-St&ouml;rung. Neuropathologisch gemeinsam ist beiden Entit&auml;ten eine Alpha-Synucleinopathie des ZNS. In der Kernspintomografie l&auml;sst sich fr&uuml;h eine kortikale parietookzipitale Atrophie nachweisen.</p> <p><strong>Vaskul&auml;re Demenzen</strong><br />Die Gruppe der vaskul&auml;ren Demenzen macht etwa 15&ndash;20 % aller Demenzen aus und steht f&uuml;r unterschiedliche Pathologien, mit akuten oder langsam progredienten Verl&auml;ufen. Schlaganf&auml;lle k&ouml;nnen eine Rolle spielen, m&uuml;ssen aber nicht nachweisbar sein. Die neuropsychologischen Defizite sind abh&auml;ngig von der Pathologie sowie deren Lokalisation und daher nicht generalisierbar. Bei alten Menschen steht oft eine allgemeine Verlangsamung der kognitiven Funktionen im Vordergrund, ein prominentes Ged&auml;chtnisdefizit wie bei der Alzheimerkrankheit l&auml;sst sich oft nicht nachweisen. Gangunsicherheiten und St&uuml;rze, Blasenentleerungsst&ouml;rungen oder Parkinsonsymptome sind h&auml;ufig zu beobachten. Depressionen und Affektlabilit&auml;t sowie -inkontinenz sind typische psychiatrische Symptome. In der Kernspintomografie lassen sich neben Territorialinfarkten &uuml;berwiegend lakun&auml;re L&auml;sionen in den Basalganglien und im gesamten Marklager nachweisen. Zwischen zerebralen vaskul&auml;ren Sch&auml;den und der typischen Alzheimerpathologie besteht besonders mit ansteigendem Alter der Patienten eine sehr hohe Koinzidenz, welche die Bedeutung der gemeinsamen Risikofaktoren unterstreicht.</p> <p><strong>Demenz bei &laquo;normal pressure hydrocephalus&raquo; (NPH)</strong><br />Klinisch ist der NPH, dessen Pr&auml;valenz zwischen 1 und 5 % angegeben wird, durch die klassische Hakim-Trias &ndash; Demenz, Gangst&ouml;rung, Inkontinenz &ndash; charakterisiert. Kognitiv zeigen sich eine Verlangsamung, ein dysexekutives Syndrom und Ged&auml;chtnisst&ouml;rungen. Kernspintomografisch sind erweiterte Seitenventrikel mit Polkappen und ein verstrichenes Kortexrelief apikal zu beobachten. In fr&uuml;hen Krankheitsstadien l&auml;sst sich die gesamte Symptomatik durch einen Liquorshunt verbessern, in fortgeschrittenen Krankeitsstadien hingegen sind allenfalls graduelle Verbesserungen einzelner Komponenten m&ouml;glich.</p> <h2>Behandelbare Ursachen</h2> <p>In etwa 10 % der Demenzsyndrome liegen behandelbare Ursachen vor, bei denen von einer teilweise vorhandenen Reversibilit&auml;t ausgegangen werden kann. Die Reihe von potenziellen Ursachen kognitiver St&ouml;rungen ist sehr lang, einige wichtige Beispiele sind in Tabelle 2 aufgelistet. Typisch hierf&uuml;r sind das relativ akute (teils oligosymptomatische) Auftreten in Form von psychiatrischen Begleitsymptomen und neurologischen sowie laborchemischen Auff&auml;lligkeiten.<br /> Kognitive St&ouml;rungen werden in 10 % der F&auml;lle mit toxischen Alkoholwirkungen in Zusammenhang gebracht und sind zumindest teilweise reversibel. Das Sistieren eines problematischen Alkoholkonsums oder ein Entzug sind daher sehr lohnenswert.<br /> Die seltenen Autoimmunenzephalitiden k&ouml;nnen sich in Form einer akuten polymorphen neurologisch-psychiatrischen Symptomatik manifestieren (bis hin zu einem Demenzsyndrom) und bed&uuml;rfen einer gr&uuml;ndlichen Abkl&auml;rung. Diese Erkrankungen k&ouml;nnen in Zusammenhang mit einer malignen Erkrankung, einer bereits durchgemachten Virusenzephalitis oder als eigenst&auml;ndiges Krankheitsbild auftreten.</p> <h2>Medikamente und Kognition</h2> <p>Medikamente als einzige Ursache f&uuml;r ein Demenzsyndrom sind die Ausnahme. Dennoch erh&ouml;ht die Einnahme von Benzodiazepinen, zentral wirksamen anticholinergen Substanzen, H1-Antihistaminika und Opioden das Risiko f&uuml;r eine leichte kognitive St&ouml;rung erheblich. Unter Polypharmazie ist dieses Risiko ebenfalls erh&ouml;ht. Kritische Medikamente und m&ouml;gliche Alternativen k&ouml;nnen in der Priscus- Liste (http://medikamente-im-alter.de/ priscus.html) eingesehen werden.</p> <h2>Diagnosestellung und Ausblick</h2> <p>Der Untersuchungsgang zur Demenzabkl&auml;rung l&auml;sst sich in drei Stufen einteilen (Tab. 3): die Basisuntersuchung (1), die erweiterte Basisuntersuchung (2) und die Zusatzdiagnostik (3).<br /> Zu (1) geh&ouml;rt eine ausf&uuml;hrliche Anamnese &uuml;ber den Verlauf der Beschwerden und deren Reihenfolge (erste Auff&auml;lligkeiten, Ged&auml;chtnis, Sprache, Orientierung, Verhalten), neurologische und andere somatische Symptome einschliesslich der Fremdanamnese und Alltagsrelevanz, sofern dies m&ouml;glich ist. Welche Medikamente wurden und werden eingenommen, wie ist das allgemeine Befinden? Wie ist die Sozialanamnese, Familienanamnese, welche sonstigen Substanzen werden eingenommen (Naturheilmittel, Alkohol, Nikotin, illegale Drogen)? Gibt es Hinweise auf eine famili&auml;re Belastung?<br /> Im Rahmen der erweiterten Basisdiagnostik (2) werden folgende Serum- bzw. Plasmauntersuchungen empfohlen: Blutbild, Elektrolyte (Na, K, Ca), N&uuml;chtern- Blutzucker, TSH, Blutsenkung oder CRP, GOT, Gamma-GT, Kreatinin, Harnstoff, Vitamin B12. In klinisch unklaren Situationen, z.B. bei atypischen Syndromen, rascher Progredienz oder jungem Alter, und bei bestimmten Verdachtsdiagnosen sollen weitere gezielte Laboruntersuchungen durchgef&uuml;hrt werden (https://www.dgppn. de/leitlinien-publikationen/leitlinien. html).</p> <p><strong><em>MERKE:</em></strong></p> <p><em>Eine fr&uuml;hzeitige syndromale und &auml;tiologische Diagnostik ist Grundlage der Behandlung und Versorgung von Patienten mit Demenzerkrankungen und deshalb allen Betroffenen zu erm&ouml;glichen. (&laquo;good clinical practice&raquo;, Expertenkonsens, S3-Leitlinie Demenz, DGPPN 2016). Ohne eine Diagnosestellung bleibt f&uuml;r Menschen mit Demenz und ihre Angeh&ouml;rigen der Zugang zu den Leistungen des Gesundheitssystems l&uuml;ckenhaft.</em></p> <p><strong>Neuropsychologie</strong><br />Bei fraglicher oder bei leichtgradiger Demenz und bei anderen unklaren Befunden soll zur differenzialdiagnostischen Abkl&auml;rung eine neuropsychologische Untersuchung durchgef&uuml;hrt werden. Damit k&ouml;nnen der Schweregrad und das Muster der kognitiven Beeintr&auml;chtigung erfasst werden. Gemeinsam mit einer Verhaltensbeobachtung k&ouml;nnen wertvolle Hinweise auf die Ursache der kognitiven St&ouml;rung und die Auswirkungen im Alltag gewonnen werden. Umgekehrt wird deutlich, in welchem Umfang individuelle Ressourcen der betroffenen Person bestehen und wie diese gezielt therapeutisch genutzt werden k&ouml;nnen.</p> <p><strong>Zerebrale Bildgebung</strong><br />In der Routinediagnostik wird die Durchf&uuml;hrung einer zerebralen Bildgebung empfohlen, idealerweise einer MRT. Damit lassen sich sowohl die kortikale und subkortikale Hirnmorphologie wie auch gef&auml;ssassoziierte Pathologien darstellen. Tumorerkrankungen und andere Pathologien k&ouml;nnen damit weitgehend ausgeschlossen werden.</p> <p><strong>Liquordiagnostik</strong><br />Wenn sich aus der Anamnese, dem somatischen Befund oder der Zusatzdiagnostik Hinweise auf das Vorliegen einer entz&uuml;ndlichen oder infekti&ouml;sen ZNS-Erkrankung ergeben, sollte sowohl eine spezifische Liquordiagnostik erfolgen als auch das Liquorbasisprofil untersucht werden. Dies gilt auch f&uuml;r klinisch unklare Befunde bei Erstdiagnostik. In solchen Situationen kann die kombinierte Bestimmung der Parameter Beta-Amyloid- 1-42/-40, Gesamt-Tau und Phospho-Tau empfohlen werden. Zu beachten ist jedoch, dass die Differenzierung dieser Biomarker innerhalb der neurodegenerativen Erkrankungen und gegen&uuml;ber vaskul&auml;ren Demenzen nicht ausreichend ist.</p> <p><strong>Funktionelle Bildgebung</strong><br />Die FDG-PET hat ihre St&auml;rken in der Differenzialdiagnostik von neurodegenerativen Demenzen. Ein FP-CIT(Dopamin- Transporter)- SPECT kann in klinisch unklaren F&auml;llen f&uuml;r die Differenzialdiagnose einer Lewy-K&ouml;rperchen-Demenz versus Nicht-Lewy-K&ouml;rperchen-Demenz eingesetzt werden. Neu ist die M&ouml;glichkeit zur Darstellung zerebraler Amyloidablagerungen im Gehirn mittels eines Amyloid-PET. Bei einem klinisch diagnostizierten Demenzsyndrom kann ein positiver Amyloid- PET-Befund auf eine zugrunde liegende Alzheimer-Krankheit hindeuten, w&auml;hrend ein negativer Amyloid-PET-Befund gegen eine zugrunde liegende Alzheimer-Krankheit spricht.</p> <p><strong><em>MERKE:</em></strong></p> <p><em>Bei der Demenzdiagnostik ist es unentbehrlich, dass auff&auml;llige Befunde aus den laborchemischen Untersuchungen, der morphologischen und funktionellen Bildgebung und der Neuropsychologie stets im Gesamtkontext und besonders in engem Zusammenhang mit den klinischen Untersuchungsbefunden interpretiert werden.</em></p> <p><em><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Neuro_1802_Weblinks_lo_neuro_1802_s10_tab1-3.jpg" alt="" width="1419" height="2236" /></em></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>beim Verfasser</p> </div> </p>
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