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ADHS – im Brennpunkt der Aufmerksamkeit

<p class="article-intro">«Der ‹Samstag-Sonnenschein-Effekt›, der die Leute nach dem Mittagessen nach Hause gehen lässt, hat heute nicht eingesetzt», zeigte sich Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch erfreut. So bei der Eröffnung des letzten Teils des ADHS-Kongresses, der von «pluspunkt» und der Modellstation SOMOSA veranstaltet wurde und dem Thema «Kinder und Jugendliche mit ADHS» gewidmet war. Auch am Nachmittag war der Saal bis auf die hintersten Plätze besetzt: Ein bunt gemischtes Publikum aus Ärzten, Ergotherapeuten, Psychologen und Lehrpersonen folgte dem breit gefächerten Vortragsprogramm und beteiligte sich an spannenden Diskussionen.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Chaos am Fr&uuml;hst&uuml;ckstisch</h2> <p>Einem Schulkind, das sich morgens beim Fr&uuml;hst&uuml;ck ein Honigbrot streicht, wird im Regelfall keine besondere Beachtung geschenkt. F&uuml;r Eltern von Kindern mit ADHS kann eine solche Szene jedoch zum Abenteuer werden: Das grosse Brotmesser wird sowohl zum Aufschneiden des Weckens als auch zum Streichen der Butter verwendet; es wird versucht, den fl&uuml;ssigen Honig direkt aus dem riesigen Glas auf das Brot zu leeren oder sogar mit dem Strohhalm aufzusaugen. Bilder, die Aussenstehende m&ouml;glicherweise auf den ersten Blick am&uuml;sieren, die betroffenen Eltern im Alltag jedoch an ihre Grenzen bringen, denn sie m&uuml;ssen ununterbrochen korrigieren oder Katastrophen verhindern.</p> <p>Angela Nacke, Leiterin von pluspunkt &ndash; Zentrum f&uuml;r Pr&auml;vention, Therapie und Weiterbildung, und Simone Engeli, Ergotherapeutin bei pluspunkt, zeigten die Schwierigkeiten auf, mit welchen Kinder mit ADHS und ihre Bezugspersonen im Alltag konfrontiert sind und welche den Kindern die Partizipation an den verschiedenen Lebensumfeldern wie Familie, Schule oder Freizeit erschweren. Sie demonstrierten anhand ihrer Arbeit auch gut nachvollziehbar, wie mithilfe von Ergotherapie Handlungen der jungen &laquo;Patienten&raquo; in geordnete Bahnen gelenkt werden k&ouml;nnen. &laquo;Wir wollen den Kindern mit ADHS die Teilhabe am ganz gew&ouml;hnlichen Alltag erm&ouml;glichen und die Lebensqualit&auml;t f&uuml;r sie und ihr Umfeld verbessern&raquo;, so Engeli. Wichtige Aspekte sind dabei Selbstwirksamkeit und Selbstkonzept: wichtige Schutzfaktoren, die bei Kindern im Allgemeinen ihre Widerstandskraft gegen&uuml;ber Belastungen erh&ouml;hen.<sup>1</sup> ADHS hat im Laufe der Entwicklung des Kindes einen zunehmenden negativen Einfluss auf sein Selbstkonzept. Dieses negative Selbstkonzept und ein schlechter Selbstwert beeinflussen seine Interaktion mit anderen Kindern und sein akademisches Leistungsverm&ouml;gen.<sup>2</sup> &laquo;Es geht darum, m&ouml;glichst fr&uuml;h zu intervenieren, ADHS-Symptome zu behandeln und ein positives Selbstkonzept aufzubauen &ndash; eventuell parallel zu einer medikament&ouml;sen Therapie, weil dies wahrscheinlich zu einem besseren Outcome f&uuml;hrt&raquo;, betonte Nacke.</p> <h2>ADHS-Medikation &ndash; ein emotionales Dilemma</h2> <p>&laquo;Auf 1000 Kinder kommen in Italien 0,3 Kinder, die Ritalin einnehmen, in &Ouml;sterreich 16, in der Schweiz 54 und in den USA 134. Diese Tatsache spiegelt aber nicht die Pharmakotherapie an sich wider, sondern vielmehr den kulturellen Umgang mit dieser: D&auml;monisierung der Pharmaka auf der einen Seite, Verherrlichung auf der anderen. In diesem Spannungsfeld arbeitet der Therapeut, leiden aber auch das Kind und sein Umfeld&raquo;, res&uuml;mierte Prof. Dr. med. Andreas Conca, Direktor des Psychiatrischen Dienstes im Gesundheitsbezirk Bozen, die aktuelle Situation.</p> <p>&laquo;Ich m&ouml;chte auf einen Mythos eingehen, der immer wieder sensationslustig in den Medien aufbereitet wird, sehr zum Nachteil f&uuml;r unsere Patienten: ADHS-Medikamente w&uuml;rden abh&auml;ngig machen &ndash; dies so pauschal zu formulieren ist unsinnig, entspricht nicht der Evidenz und f&uuml;hrt zu moralischer Mehrbelastung der Eltern. Die Zustimmung zur medikament&ouml;sen Behandlung seines Kindes zu geben ist ein anspruchsvoller, emotionaler und daher ernst zu nehmender Prozess, der im Sinne einer integrativen Behandlung eng begleitet werden sollte&raquo;, appellierte Prof. Conca. Es w&auml;re pharmakologisch nicht m&ouml;glich, mit Ritalin bei oraler Gabe eine Abh&auml;ngigkeit auszul&ouml;sen &ndash; eine wichtige evidenzbasierte Botschaft an die Eltern, die man in diesen emotionalen Prozess einfliessen lassen sollte.</p> <p>&laquo;Einem Menschen, der ein ADHS-Medikament ben&ouml;tigt, dieses vorzuenthalten, das w&auml;re so wie einen fahrsicheren Jugendlichen in ein schnittiges Auto zu setzen und in den Tank keinen Tropfen Benzin einzuf&uuml;llen &ndash; der Jugendliche wird nie fahren k&ouml;nnen. Der Arzt muss durch aufmerksame Beobachtung seines Patienten erkennen, ob er ein Medikament braucht oder nicht &ndash; oder in manchen Lebensphasen braucht und sp&auml;ter nicht mehr. Die Verschreibung von ADHS-Medikamenten ist immer eine intraindividuelle und interindividuelle Angelegenheit&raquo;, so Prof. Conca.</p> <h2>Pharmakotherapie als wichtige S&auml;ule</h2> <p>Zur Behandlung von ADHS stehen, laut Prof. Conca, viele hochwirksame Medikamente zur Verf&uuml;gung. Bei der Auswahl der Pharmakotherapie gebe es allerdings verschiedene Aspekte zu beachten. ADHS-Medikamente k&ouml;nnen nach den beeinflussten Neurotransmittersystemen oder den zugrunde liegenden Wirkmechanismen unterschieden werden. Atomoxetin wirkt selektiv auf das noradrenaline System; Methylphenidat, Amphetamine und Amphetaminderivate wirken sowohl auf das noradrenaline als auch auf das dopaminerge System. Der Wirkmechanismus der einzelnen Substanzen ist unterschiedlich &ndash; daher kann man unter gewissen Umst&auml;nden Wirkstoffe kombinieren und durch die verschiedenen Angriffspunkte eine Augmentation erzielen. Die unterschiedlichen Wirkmechanismen k&ouml;nnen aber auch beim Vorliegen von Komorbidit&auml;ten genutzt werden: Tics beispielsweise, die h&auml;ufig gemeinsam mit ADHS auftreten, werden von manchen Wirkstoffen g&uuml;nstiger beeinflusst als von anderen.</p> <p>&laquo;Die Pharmakotherapie ist bei ADHS bei Weitem nicht die einzige S&auml;ule, aber sie ist eine wichtige S&auml;ule, integriert in einer Reihe anderer Interventionen. Sie sollte als eine auf evidenzbasierter Medizin fussende Option zur Behandlung von ADHS immer in Betracht gezogen werden&raquo;, sagte Prof. Conca. Generell sei die Datenlage zur ADHS-Pharmakotherapie sehr gut. Viele Medikamente zur Behandlung von ADHS fallen in die Evidenzklasse A: Methylphenidat, Atomoxetin, Modafinil und Bupropion. Ihre Kennzeichen sind ein hohes Wirksamkeitsniveau, hohe Sicherheit und ein klares Risikoprofil. Reboxetin, Sertralin, Desipramin, Nortriptylin, Aripiprazol haben Evidenzgrad C/D. Die Effektst&auml;rke als weiterer Marker liegt f&uuml;r Ritalin bei 0,75 und somit h&ouml;her als beispielsweise jene von Antidepressiva, Lipidsenkern oder Aspirin C als kardiovaskul&auml;rer Schutz.</p> <p>&laquo;Bei der Pharmakotherapie des ADHS ist aber eines zu bedenken: Sie k&ouml;nnen mit all diesen Medikamenten Aufmerksamkeit und Konzentration ihres Patienten verbessern. Sie k&ouml;nnen ihm jedoch nicht ersparen, Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich mit seinen Bindungen, seinen &Auml;ngsten, seinem Selbstwert und vielen anderen Problemen, die ADHS mit sich bringt, auseinanderzusetzen&raquo;, betonte Prof. Conca.</p> <h2>Kontrolle &uuml;ber das Gehirn gewinnen</h2> <p>Verhaltenstherapien und nicht pharmakologische Behandlungen sind vielversprechende, nebenwirkungsarme Behandlungsalternativen.<sup>3, 4</sup> Sie werden in allen Leitlinien und Lehrb&uuml;chern als Interventionsform bei ADHS neben der Pharmakotherapie empfohlen. Prof. Dr. Hanna Christiansen, ADHS-Spezialambulanz f&uuml;r Kinder und Jugendliche an der Philipps-Universit&auml;t Marburg, pr&auml;sentierte Daten einer vergleichenden Studie, in der Neurofeedback (NF &ndash; Ziel ist die Kontrolle &uuml;ber die eigenen Gehirnaktivit&auml;ten, um Aufmerksamkeitsprozesse steuern zu k&ouml;nnen<sup>5, 6</sup>) dem Selbstmanagement (SM &ndash; Ziel ist das Erlangen der Kontrolle &uuml;ber das eigene Verhalten) gegen&uuml;bergestellt worden war. 42 Kinder zwischen 6 und 11 Jahren hatten dieses mehrmonatige, intensive Training vollst&auml;ndig durchlaufen. 23 % davon erhielten eine medikament&ouml;se Therapie, 49 % wiesen komorbide St&ouml;rungen auf. Die prim&auml;ren Ziele wurden anhand der &laquo;Conners 3 scales&raquo;<sup>7</sup> und des Qb-Tests<sup>8, 9</sup> ermittelt.</p> <p>Demnach zeigten basierend auf dem Urteil der Eltern sowohl NF als auch SM im Vergleich der Zeit vor/nach der Therapie bez&uuml;glich Unaufmerksamkeit, Hyperaktivit&auml;t/Impulsivit&auml;t und ADHD-Index gute Effekte. Das Urteil der Lehrpersonen fiel etwas weniger positiv f&uuml;r NF bez&uuml;glich Hyperaktivit&auml;t aus, war aber in allen anderen Teilbereichen sehr &auml;hnlich &ndash; es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt werden.</p> <p>Anhand des objektiven Qb-Tests konnte keine Verbesserung bez&uuml;glich Unaufmerksamkeit nach der NF-Therapie detektiert werden, w&auml;hrend die SM-Therapie gute Effekte zeigte. Auch konnte im Qb-Test ein positiver Effekt der SM-Therapie auf den Teilaspekt Hyperaktivit&auml;t detektiert werden. Impulsives Verhalten besserte sich laut den Qb-Testergebnissen durch beide Interventionen. Die Effekte blieben auch 6 Monate nach Therapieende stabil.</p> <h2>Ein st&auml;ndiger Teufelskreis</h2> <p>Kinder mit ADHS fordern ihr Umfeld: Eltern und Betreuungspersonen geraten dadurch immer wieder an ihre Grenzen. Problematisch wird es, wenn die Erwachsenen das Problemverhalten der Kinder und Jugendlichen verst&auml;rken, indem sie ihnen Aufmerksamkeit zum falschen Zeitpunkt schenken, n&auml;mlich in Phasen von herausforderndem Verhalten. Sie w&uuml;rden auf diesen Teil des Teufelskreises fokussieren, h&auml;tten aber nur eine Chance, wenn sie auf anderer Seite, n&auml;mlich der positiven Verst&auml;rkung, ansetzten. Sehr selten werden ADHS-Kinder f&uuml;r positives Verhalten belohnt. Fabian Grolimund, Psychologe und Leiter der Akademie f&uuml;r Lerncoaching, best&auml;tigt diese Beobachtung: &laquo;Auch wir sehen immer wieder, dass Kinder mit ADHS generell weniger Lob bekommen als Kinder, die nicht von dieser Symptomatik betroffen sind, und wenn, dann kommt es meist auch im falschen Moment.&raquo; Dabei gibt es auch im Zusammenleben mit Kindern mit ADHS ausreichend Gelegenheit, positive Ereignisse als Verst&auml;rker einzusetzen.</p> <p>Dies belegen beispielsweise Studien, die untersucht haben, wie lange Kinder im Schulunterricht &laquo;on task&raquo; sind. &laquo;Diese Studien zeigen, dass Kinder ohne ADHS 85 % der Unterrichtszeit &lsaquo;on task&rsaquo; sind, Kinder mit ADHS sind es 75 % der Zeit. Der Unterschied ist also nicht extrem gross. Die Zeit, die Kinder mit ADHS nicht &lsaquo;on task&rsaquo; sind, wird allerdings als extrem st&ouml;rend wahrgenommen&raquo;, so Christiansen. Trotzdem &ndash; oder gerade deshalb &ndash; w&auml;re es wichtig, viel st&auml;rker auf die Phasen positiven Verhaltens der ADHS-Kinder zu fokussieren und darauf zu reagieren.</p> <h2>Stressfaktor Schule</h2> <p>&laquo;Dass unser Kind ADHS hat, haben wir erst gemerkt, als es in die Schule kam, davor konnten wir uns mit dem lebhaften Verhalten arrangieren&raquo;, das hat Fabian Grolimund schon oft von Eltern geh&ouml;rt. Mit dem Eintritt des Kindes in die Schule wird es stressig f&uuml;r alle Beteiligten: Eltern, Kinder, aber auch die Lehrer sind besonders gefordert. Kinder brauchen guten strukturierten Unterreicht von einer Lehrperson, die sie gern hat, um optimal vom Unterricht zu profitieren. &laquo;Ich selbst hatte als Kind Symptome von Unaufmerksamkeit, hatte aber das Gl&uuml;ck, dass ich von wunderbaren Lehrpersonen unterrichtet wurde. Ich m&ouml;chte mit meiner Arbeit erreichen, dass mehr Personen das schaffen&raquo;, so Grolimund. In Seminaren, Fortbildungen, B&uuml;chern (siehe Buchtipp) und &uuml;ber Onlinekan&auml;le geben er und seine Kollegin Stefanie Rietzler Hilfestellungen f&uuml;r Lehrer und Eltern. Man m&uuml;sse es den Lehrern leicht machen, Kinder mit ADHS in den Unterricht zu integrieren, betonte der Psychologe. Punktepl&auml;ne, durch die der Lehrer zum Buchhalter wird, w&uuml;rden nicht funktionieren. Es gebe aber sehr wohl einfache &Uuml;bungen und Interventionen, durch die man im normalen Regelunterricht einem Kind mit ADHS helfen kann, die Wahrnehmung zu sch&auml;rfen, das Unterlassen von st&ouml;renden Verhaltensweisen zu trainieren und eine gute Beziehung aufzubauen. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass vereinbarte Regeln eingehalten werden, und die Aufmerksamkeit der betroffenen Kinder lasse sich leichter auf den Unterricht oder die Hausaufgaben lenken.</p> <h2>ADHS und Mediennutzung</h2> <p>Die unkontrollierte chaotische Nutzung digitaler Medien birgt eine Reihe von Risiken &ndash; insbesondere f&uuml;r ADHS-Patienten. &laquo;Auch jemand, der an einem Aufmerksamkeitsdefizit leidet, kann bei hoch motivierenden Inhalten einen Hyperfokus bilden. So ist es m&ouml;glich, dass sich auch ein ADHS-Patient bei bestimmten Dingen &uuml;berm&auml;ssig konzentrieren kann. F&auml;lschlicherweise wird dies oft als positiv aufgefasst&raquo;, erkl&auml;rte Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch, Chefarzt und Stellvertretender Gesch&auml;ftsleiter der Modellstation SOMOSA in Winterthur. &laquo;&lsaquo;Der kann gar kein ADHS haben&rsaquo;, sagen dann viele Eltern und erkennen nicht, dass das Kind unter einer behandlungsbed&uuml;rftigen Internetsucht leidet.&raquo; Dabei gebe es in der Modellstation SOMOSA (SOMOSA steht f&uuml;r &laquo;Sozialp&auml;dagogisch-psychiatrische Modellstation f&uuml;r schwere Adoleszentenst&ouml;rungen&raquo;) Jugendliche, die 13 Stunden oder mehr am Tag online sind.</p> <p>In drei Phasen soll der pathologische Mediengebrauch dieser Jugendlichen wieder in verantwortungsvolle, kontrollierte Bahnen gelenkt werden. Phase 1 ist die Phase der Abstinenz. &laquo;Absolute Abstinenz ist im Bereich Medien eigentlich nicht grunds&auml;tzlich machbar und das Abstinenzparadigma bei Verhaltenss&uuml;chten nicht wirklich einsetzbar&raquo;, weiss Dr. med. Bilke-Hentsch. Es bed&uuml;rfe aber zumindest einer Anfangsphase der Abstinenz zur Diagnostik und Therapieplanung und um Spielinhalte, Funktionalit&auml;t und Intensit&auml;t zu verstehen. In Phase 2 wird der prosoziale Computergebrauch trainiert. Hier geht es unter anderem um Familienintervention, Bewertung der Spielinhalte und Ver&auml;nderung der Funktionalit&auml;t. &laquo;Wir haben bei SOMOSA das sogenannte Medienlabor entwickelt. Da geht es einerseits darum, bezogen auf die jeweilige St&ouml;rung virtuelle Realit&auml;tsspiele zu machen, neuropsychologisches Training, aber auch ernsthafte Spiele. Es geht aber auch darum, die Jugendlichen mit wirklichen F&auml;higkeiten in der Anwendung von Office-Programmen auszustatten, mit ihnen an ihrem Facebook-Profil zu arbeiten und Suchstrategien zu entwickeln. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil ADS-Kinder im Internet besonders schlecht suchen k&ouml;nnen und sich sehr schnell verlieren.&raquo; Das Medienlabor bietet den Teilnehmern &uuml;ber einen Zeitraum von drei Monaten hochstrukturierte Arbeitstage von 8 bis 17 Uhr in einem Standard-B&uuml;rosetting. In Phase 3 erfolgt dann die Reintegration und &Uuml;berleitung in eine ambulante Therapie. Medienkompetenz sollte zu diesem Zeitpunkt die Medienabh&auml;ngigkeit ersetzt und Spielinhalte, Spielintensit&auml;t und Funktionalit&auml;t sollten sich ver&auml;ndert haben. &laquo;Eine scheinbar aufwendige Intervention, aber wenn sich jemand &uuml;ber mehrere Jahre hinweg zehn bis vierzehn Stunden am Tag nicht prosozial mit Medien besch&auml;ftigt hat, muss er es auf diese Weise wieder lernen&raquo;, brachte Dr. med. Bilke-Hentsch es auf den Punkt.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Fr&ouml;hlich-Gildhoff K, R&ouml;nnau-B&ouml;se M: Resilienz. Stuttgart: UTB, 2011 <strong>2</strong> Houck G et al: Self-concept in children and adolescents with attention deficit hyperactivity disorder. J Pediatr Nurs 2011; 26(3): 239-47 <strong>3</strong> Molina BS et al: The MTA at 8 years: prospective follow-up of children treated for combined-type ADHD in a multisite study. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry 2009; 48(5): 484-500 <strong>4</strong> Moriyama TS et al: Evidence-based information on the clin&shy;ical use of neurofeedback for ADHD. Neurotherapeutics 2012; 9(3): 588-98 <strong>5</strong> Gevensleben H et al: Is neurofeedback an efficacious treatment for ADHD? A randomised controlled clinical trial. J Child Psychol Psychiatry 2009; 50(7): 780-9 <strong>6</strong> Heinrich H et al: Annotation: neurofeedback - train your brain to train behaviour. J Child Psychol Psychiatry 2007; 48(1): 3-16 <strong>7</strong> Christiansen H et al: German Validation of the Conners 3&reg; Rating Scales for Par&shy;ents, Teachers, and Children. Z Kinder Jugendpsychiatr Psychother 2016; 44(2): 139-47 <strong>8</strong> Reh V et al: Preliminary evidence for altered motion tracking-based hyperactivity in ADHD siblings. Behav Brain Funct 2014; 10: 7 <strong>9</strong> Reh V et al: Behavioral assessment of core ADHD symptoms using the QbTest. J Atten Disord 2015; 19(12): 1034-45</p> </div> </p>
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