
Wie eine Schweizer Entwicklung die Bildgebung revolutioniert
Ein innovatives, schweizerisches Bildgebungssystem für das Gehirn ist nun in Europa zugelassen und soll die Diagnose und Überwachung von Hirnkrankheiten verbessern.
Zürich. Bildgebungsverfahren, die auf Positronen-Emissions-Tomografie (PET) oder Amyloid-PET basieren, werden laut dem Neuroimaging-Komitee der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (EANM) in Zukunft bei der Diagnose und Überwachung von Hirnkrankheiten wie Alzheimer, Hirntumoren, Epilepsie und Parkinson eine grosse Rolle spielen. Ein solches innovatives PET-Bildgebungsgerät aus der Schweiz hat nun eine CE-Zertifizierung erhalten und damit eine Zulassung für die EU. Es ist das erste Gerät seiner Art, das in Europa und – schon davor – in den USA die Marktzulassung erhalten hat. Das nuklearmedizinische Gerät der Firma Positrigo ist kleiner und erschwinglicher als die derzeit verfügbaren klinischen Hybrid-PET-Systeme, die eine grössere Grundfläche und ein höheres Gewicht haben und immer entweder mit MRT oder CT kombiniert werden. Osama Sabri, Direktor und Vorsitzender der Abteilung für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Leipzig, hält die Zulassung des Geräts für einen «wichtigen Meilenstein», da sie einen «bedeutenden Fortschritt in der Verfügbarkeit der Hirn-PET-Bildgebung» darstellt.
Die Expert:innen der EANM gehen davon aus, dass die Amyloid-PET in naher Zukunft verstärkt eingesetzt werden wird, um die Einleitung krankheitsmodifizierender Therapien zu rechtfertigen und ihre Wirkung zu überwachen. Die Nuklearmedizin sollte ihrer Meinung nach daher darauf vorbereitet sein, ihre Kapazitäten an die steigende Nachfrage nach Amyloid-PET-Radiotracern, PET-Bildgebungsinfrastrukturen und Schulungen für das Lesen und die Befundung von Bildern in naher Zukunft anzupassen. Einigen Schätzungen zufolge könnte der Bedarf an Amyloid-PET um den Faktor 20 steigen. (red)
Quelle: Medienmitteilung der Positrigo AG
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