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Studie: organisierter Jugendsport in der Schweiz wirkt nachhaltig

Kinder, die an Aktivitäten des Sportförderungsprogramms Jugend+Sport teilnehmen, behalten mit höherer Wahrscheinlichkeit einen aktiven Lebensstil bei, haben Forschende nun herausgefunden.

Magglingen. Sport ist gesund. So weit, so gut. Welche Wirkung vom Sportförderungsprogramm Jugend+Sport (J+S) unterstützter, organisierter Sport hat, haben nun Forschende im Rahmen der SOPHYA-Studie herausgefunden. Die Resultate wurden kürzlich in der Peer-Review-Fachzeitschrift «Swiss Medical Weekly» veröffentlicht. Tenor: Kinder, die an J+S-Aktivitäten teilnehmen, behalten mit höherer Wahrscheinlichkeit einen aktiven Lebensstil bei, wenn sie älter werden.
In der Längsschnittstudie SOPHYA (Swiss Children’s Objectively Measured Physical Activity), die inhaltlich und finanziell vom Bundesamt für Sport BASPO unterstützt wurde, untersuchten Forschende von Swiss TPH, dem Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut, über einen Zeitraum von fünf Jahren die Entwicklung des körperlichen Aktivitätsverhaltens von rund 430 Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren in der ganzen Schweiz. Wie erwartet nahm die körperliche Aktivität der 6- bis 16-Jährigen in der Fünfjahresspanne ab, während ihre sitzend verbrachte Zeit zunahm. «Trotz des wahrscheinlich teilweise biologisch bedingten Rückgangs der körperlichen Aktivität mit zunehmendem Alter konnten wir in unserer Studie Kinder und Jugendliche beobachten, die keinen solchen altersbedingten Rückgang der körperlichen Aktivität aufwiesen, sondern ihr Bewegungsverhalten beibehielten oder ihre körperliche Aktivität steigerten», resümiert Johanna Hänggi, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Swiss TPH und Erstautorin der Publikation. Die Forschenden fanden heraus, dass eine Teilnahme an Sportaktivitäten des Sportförderungsprogramms J+S das Bewegungs- und Sportverhalten von Kindern und Jugendlichen über einen Zeitraum von fünf Jahren stark beeinflusst. Kinder, die an organisierten Aktivitäten teilnahmen, behielten ihr Bewegungsverhalten mit zunehmendem Alter eher bei als Kinder, die nicht mitmachten. Grundsätzlich gilt die Förderung und Aufrechterhaltung körperlicher Aktivität gerade bei jungen Menschen als wesentlicher Ansatz zur langfristigen Gesundheitsförderung. Die gesundheitlichen Vorteile reichen von einem reduzierten Risiko für chronische Krankheiten über eine bessere psychische Gesundheit bis hin zu verbesserten kognitiven Funktionen, was sich auch in der schulischen Leistung niederschlage.
Die Längsschnittstudie war in die bevölkerungsbasierte Kohortenstudie SOPHYA eingebettet, die erste Langzeitstudie in der Schweiz, mit der das körperliche Aktivitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen objektiv gemessen wurde. Sie wurde von Swiss TPH in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportwissenschaften der Universität Lausanne (ISSUL) und der Universität der italienischen Schweiz (USI) durchgeführt. Ausgewertet wurde das Bewegungsverhalten von rund 2300 Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Schweiz zwischen 2014 und 2019/20. In der Folge konnten repräsentative Schlüsse über die langfristige Entwicklung dieses Verhaltens gezogen werden. (red)

Quelle: Medienmitteilung Bundesamt für Sport

Service: Studie

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