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Jetzt ist es fix: 2025 bringt erneut Prämienerhöhung

Die mittlere Krankenkassenprämie wird im kommenden Jahr 378,70 Franken pro Monat betragen, was einem Anstieg um 21,60 Franken (6 Prozent) im Vergleich zu 2024 entspricht.

Bern. Anhaltendes Kostenwachstum – damit wird die bevorstehende Prämienerhöhung im kommenden Jahr begründet. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Ende der Woche bekannt gegeben hat, wurden «nach eingehender Prüfung der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen» alle eingereichten Prämien für 2025 genehmigt. Wo nötig, seien Anpassungen verlangt worden.
Konkret bedeutet das, dass die mittlere Krankenkassenprämie im nächsten Jahr 378,70 Franken pro Monat betragen wird – das entspricht einem Plus von 21,60 Franken oder sechs Prozent im Vergleich zu 2024. Die Prämien folgen den Kosten, heisst es in der Mitteilung des BAG. Diese werden aufgrund neuer Therapien und Medikamente sowie der Alterung der Gesellschaft auch in Zukunft wachsen. Seit diesem Jahr schlägt sich die Teuerung zunehmend in den Tarifen nieder, was die Kosten spürbar steigen lässt. Damit das Gesundheitssystem finanzierbar bleibt, seien alle gefordert, langfristig die Kosten zu dämpfen.
Die mittlere Prämie wird berechnet, indem alle in der Schweiz bezahlten Prämien addiert und durch die Gesamtzahl der Versicherten in der Schweiz geteilt werden. Für Erwachsene steigt sie nächstes Jahr um 25,30 Franken (6 Prozent) auf 449,20 Franken. Diejenige für junge Erwachsene erhöht sich um 16,10 Franken (5,4 Prozent) auf 314,10 Franken. Bei Kindern beträgt das Plus gegenüber dem laufenden Jahr 6,50 Franken (5,8 Prozent), die Prämie macht 117,90 Franken aus.

Die Prämien würden von den Versicherern so festgesetzt, dass für jeden Versicherer und jeden Kanton die erwarteten Kosten gedeckt werden, lautet der Hinweis des BAG. Der durchschnittliche Prämienanstieg von 6,0 Prozent stützt sich demnach auf die Schätzungen der Versicherer zu den Veränderungen ihres Versichertenbestandes. Der effektive Prämienanstieg wird aber niedriger erwartet, da bei stärkeren Prämienanstiegen beispielsweise mehr Versicherte höhere Franchisen wählen oder in ein alternatives Versicherungsmodell wechseln. Dies hätte zur Folge, dass das effektive durchschnittliche Prämienniveau sinkt. Unter Berücksichtigung dieser Effekte analog den Vorjahren erwartet das BAG einen effektiven Anstieg von 5,5 Prozent.

Zu den Ursachen, und hier geht es vor allem um das Kostenwachstum, gibt es folgende Erläuterungen: Nachdem die Kosten mit 4,6 Prozent schon 2023 stärker gewachsen sind als im langjährigen Durchschnitt, liegt der Anstieg weiter auf hohem Niveau. Im ersten Halbjahr 2024 betrug das Wachstum verglichen mit dem Vorjahreszeitraum 4,1 Prozent pro Person (92,40 Franken). Für 2025 erwarten die Versicherer eine Kostensteigerung von 4,2 Prozent. Alle Gruppen (ambulante Behandlungen in Arztpraxen und Spitälern, stationäre Spitalbehandlungen, Medikamente, Pflegeheime usw.) trugen zum Kostenanstieg bei. Als treibende Faktoren werden unter anderem neue Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten, aber auch eine Zunahme der nachgefragten Gesundheitsleistungen angeführt.

Die Verlagerung von stationären Behandlungen in den ambulanten Bereich spielt ebenfalls eine Rolle. Sie wird als medizinisch sinnvoll und insgesamt kostendämpfend eingestuft. Da ambulante Behandlungen aktuell aber ausschliesslich von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) finanziert werden, während stationäre Behandlungen von den Kantonen teilfinanziert werden, führt diese Verlagerung zu einer höheren Belastung für die Prämienzahlenden. Auch darum wollen Bundesrat und Parlament das ändern und haben eine Vorlage dazu verabschiedet, über die das Volk am 24. November 2024 abstimmen wird. Ziel ist es, dass alle OKP-Leistungen (ambulant, stationär und Pflege) von Krankenkassen und Kantonen gemeinsam nach demselben Verteilschlüssel finanziert werden. (red)

Quelle: Medieninformation Bundesamt für Gesundheit

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