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Hornhaut-Implantat aus 3D-Drucker

Bei Hornhaut-Schäden, die zu starken Einschränkungen der Sehkraft führen, könnte künftig der Einsatz einer künstlichen Hornhaut aus dem 3D-Drucker helfen. An der Herstellung wird bereits gearbeitet.

St. Gallen, Zürich. Weltweit leiden Millionen von Menschen an Schäden der Hornhaut. Wenn sie die Sehkraft stark einschränken, kann fast nur noch das Implementieren einer Spenderhornhaut helfen. Doch Spenderhornhäute sind rar und die Wartelisten dafür lang. Und nur sehr selten werden Keratoprothesen implantiert, für die unter anderem Zahnbestandteile benötigt werden.

Vielleicht schon in einigen Jahren könnte Betroffenen aber ein künstliches Implantat aus dem 3D-Drucker helfen. Zumindest arbeiten Forscherinnen und Forscher des Empa-Labors in St. Gallen bereits seit rund eineinhalb Monaten an der Herstellung. Dies teilte der Leiter des Labors, Markus Rottmar, kürzlich mit. Ist das von einer Stiftung finanzierte Projekt im Labor abgeschlossen, sollen in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, dem Tierspital Zürich und der Radboud-Universität in den Niederlanden präklinische Studien und klinische Tests des Implantats am Menschen folgen. Anschliessend sollen die gedruckten Hornhaut-Implantate klinisch zum Einsatz kommen.

Mithilfe von 3D-Druck kann die künstliche Hornhaut laut Empa individuell an die Form des jeweiligen Auges angepasst werden. So lassen sich Defekte passgenau verschliessen, ohne dass Nähte nötig sind. Auch seien längere Operationszeiten und postoperative Komplikationen wie Infektionen, Narbenbildung oder Entzündungen vermeidbar. Das Implantat soll aus einem Hydrogel aus Kollagen und Hyaluronsäure bestehen und mit Stammzellen aus dem Auge bestückt werden. (sst)

Quelle: Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa)

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