
Hoffnung auf neue Therapie bei Magen-Darm-Beschwerden
Ein Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung hat erstmals nachgewiesen, welche Rolle Nervenzellen im Darm bei chronischen Magen-Darm-Beschwerden spielen. Neue Therapieansätze könnten folgen.
Bern. Ein internationales Team unter der Leitung der Charité Berlin und des Inselspitals Bern sowie des Universitätsspitals Bern hat nun erstmals nachgewiesen, dass Entzündungen im Darm Nervenzellen schädigen, was die Darmfunktion weiter verschlechtert. Diese Entdeckung könnte neue Behandlungsmöglichkeiten für chronische Magen-Darm-Beschwerden eröffnen. Die Forschenden entwickelten eine spezielle Methode, um die Nervenzellen des Darms in entzündetem Zustand zu analysieren und fanden anschliessend, mithilfe einer modernen Genanalyse, heraus, dass zwei biologische Prozesse – die Interferon-Signalkaskade und die Ferroptose – in den Nervenzellen aktiviert werden. Diese Prozesse führen zum Absterben der Zellen, was die Beschwerden verschärft. In weiteren Versuchen konnte gezeigt werden, dass das Blockieren dieser Prozesse die Entzündung verringert und die Darmbeweglichkeit verbessert.
Die Erkenntnisse bieten neue Perspektiven für die Behandlung chronischer Magen-Darm-Beschwerden. Die Forschenden planen, die Hemmung der Interferon-Signale und Ferroptose weiter zu untersuchen, um potenzielle therapeutische Ansätze zu entwickeln, die die Lebensqualität von Betroffenen verbessern könnten. (red)
SERVICE: Publikation
Quelle: Inselgruppe
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