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Bericht liefert Prognose für Pflege- und Betreuungsbedarf

Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) hat im Auftrag der Gesundheitsdirektion Kanton Zürich die aktuelle Situation des Pflege- und Betreuungspersonals erhoben und eine Bedarfsanalyse bis 2029 ausgearbeitet.

Zürich. Die Problemlage zieht sich quer durch das Land und über die Grenzen hinaus: Die Bevölkerung wächst und die demografische Entwicklung führt zu einer starken Zunahme an älteren Menschen. Damit einher geht ein steigender Bedarf an Pflege verbunden mit entsprechender Nachfrage nach qualifiziertem Personal. Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) schätzt in einem aktuellen umfassenden Bericht den Bedarf an neuen Pflegefachkräften Höherer Fachschulen und Fachhochschulen für die Jahre 2019 bis 2029 im Kanton Zürich auf rund 8200 Personen. Gegenwertig werden 78 Prozent des Bedarfs aufgrund der Ausbildungsverpflichtung und der Bereitschaft der auszubildenden Betriebe gedeckt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zusätzliche Massnahmen ergriffen werden müssen, um die Lücke zu schliessen.
Der Bericht liefert zunächst einen Überblick über die Zusammensetzung und die Entwicklung des Pflege- und Betreuungspersonals in den verschiedenen Pflegebereichen von 2012 bis 2019. Darauf aufbauend erfolgt die Bedarfsprognose in Hinblick auf bereits bestehende Initiativen wie Ausbildungsoffensiven und Förderprogramme sowie eine Formulierung von Ausbildungszielen, die zur vollständigen Deckung des Nachwuchsbedarfs anzustreben sind.

Szenarien für den Personalbedarf
Der Bedarf an zusätzlichem Personal wurde für die Spitäler, die Pflegeheime und die Spitex getrennt berechnet. Jeweils drei Szenarien werden skizziert – sie variieren aufgrund der erwarteten demografischen Bevölkerungsentwicklung sowie epidemiologischer Rahmenbedingungen. «Im Bereich der Spitäler basiert die Schätzung des zukünftigen Personalbedarfs auf den Obsan-Standardprognosen hinsichtlich der Entwicklung der Inanspruchnahme von Pflegeleistungen», heisst es. «Gemäss Referenzszenario wird der Bedarf an Pflege- und Betreuungspersonal in Spitälern des Kantons Zürich im Zeitraum 2019–2029 um 15,2% zunehmen (+2165 Beschäftigte). Die Streuung zwischen dem niedrigen (+12,5%; +1783 Beschäftigte) und dem hohen (+17,8%; +2544 Beschäftigte) Szenario beträgt 5,3 Prozentpunkte. Dies deutet darauf hin, dass eine gewisse Unsicherheit in Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung gegeben ist.» Im Bereich der Pflegeheime geht das Referenzszenario mit konstanter Pflegedauer für den prognostizierten Zeitraum mit einer Zunahme des Personalbedarfs in den Zürcher Pflegeheimen von 23,6% aus, was 2982 zusätzlichen Beschäftigten entspricht. Für das Referenzszenario im Spitex-Bereich hat Obsan berechnet, dass die zu leistenden Pflegestunden für Spitex-Klient:innen im Alter von 65 Jahren oder älter bis 2029 um 20,5% steigen. (ehs)

Service: Obsan-Bericht

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