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Workshop „Lunge – Umwelt – Arbeitsmedizin“

Raucherentwöhnung während der stationären Rehabilitation

<p class="article-intro">In der Rehabilitationsklinik Tobelbad (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, AUVA) werden an der Abteilung für Berufskrankheiten in erster Linie Patienten mit Erkrankungen der Lunge und der Atemwege, aber auch mit (drohenden) berufsbedingten Hauterkrankungen rehabilitiert. Bei diesen Betroffenen stellt Rauchen einen Hochrisikofaktor dar, woraus sich die Notwendigkeit ergibt, im Rahmen der stationären Rehabilitation gezielt Hilfestellung in der Tabakentwöhnung anzubieten.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Die Kombination aus psychologischen Interventionen und Medikation erzielt die besten Langzeiterfolge in der Tabakentw&ouml;hnung.</li> <li>Die durchschnittlichen Erfolgsraten von Studien in der Tabakentw&ouml;hnung liegen in etwa zwischen 25 und 35 %.</li> <li>Da viele Faktoren einen m&ouml;glichen Rauchstopp beeinflussen k&ouml;nnen, erfordert die Begleitung eines Rauchers im Ver&auml;nderungsprozess Fachwissen, Empathie, Geduld und Zeit.</li> </ul> </div> <p>Infolge des Tabakkonsums entstehen enorme gesundheitliche Sch&auml;den. Die vielf&auml;ltigen Risiken und Auswirkungen des Zigarettenrauchs auf die Gesundheit sind in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt. Das Rauchen von Tabak ist ein multifaktorielles Problem, das neben dem Einfluss von kulturellen und sozialen Mechanismen vor allem mit (neuro)biologischen und psychologischen Faktoren im Zusammenhang steht. Bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der physischen Abh&auml;ngigkeit ist in erster Linie die (Aus)Wirkung des Nikotins im Gehirn entscheidend und in weiterer Folge spielen verschiedene Lern- und Ged&auml;chtnisprozesse eine Rolle, welche zur psychischen Nikotin- und Tabakabh&auml;ngigkeit f&uuml;hren. Dar&uuml;ber hinaus wird das Rauchen von pers&ouml;nlichen, emotionalen, kognitiven und sensorischen Prozessen beeinflusst und verst&auml;rkt. Die Psychologie verf&uuml;gt &uuml;ber wissenschaftlich fundierte Modelle und Methoden, die Erkl&auml;rungsans&auml;tze der Suchtentstehung liefern und auch in der Praxis der Nikotin- und Tabakentw&ouml;hnung Anwendung finden. Die h&ouml;chste langfristige Erfolgsquote in der Tabakentw&ouml;hnung wird durch eine Kombination aus psychologischen Interventionen und Medikation erzielt. Dem entsprechen die aktuellen Empfehlungen nationaler und internationaler Leitlinien zur Tabakentw&ouml;hnung.</p> <h2>Tabakentw&ouml;hnung und Rehabilitation</h2> <p>Mit der bereits im Jahr 2008 erfolgten Neukonzipierung der Raucherentw&ouml;hnung in der Rehabilitationsklinik Tobelbad sollte eine Ma&szlig;nahme installiert werden, die den aktuellen Standards entspricht und mit der die bestehenden Ressourcen in der Klinik gen&uuml;tzt werden k&ouml;nnen. Ein wesentlicher Punkt der &Uuml;berlegungen war, dass mit der Ma&szlig;nahme alle in der Abteilung f&uuml;r Berufskrankheiten station&auml;r behandelten Raucher und Raucherinnen erreicht werden, unabh&auml;ngig von ihrer aktuellen &Auml;nderungsmotivation. Dabei sollten die jeweiligen Bed&uuml;rfnisse und Ziele der Patienten Ber&uuml;cksichtigung finden.</p> <h2>Verhaltens&auml;nderung als Prozess</h2> <p>Das theoretische Grundger&uuml;st des Konzeptes bildet das &bdquo;transtheoretische Modell der Verhaltens&auml;nderung&ldquo; (&bdquo;Stages of change&ldquo;) nach Prochaska und DiClemente. Demzufolge geht man davon aus, dass jede Verhaltens&auml;nderung ein stufenweiser Prozess ist, in welchem eine Person, die raucht, unterschiedliche Phasen durchl&auml;uft, bis sie tats&auml;chlich rauchfrei ist. Die Stufen m&uuml;ssen nicht linear durchlaufen werden, die Zeitdauer, in der sich eine Person auf der jeweiligen Stufe befindet, divergiert. Es ist auch m&ouml;glich, dass Stufen mehrmals durchlaufen werden.</p> <p><strong>Absichtslosigkeit</strong> <br />Keine Intention, das Rauchverhalten zum aktuellen Zeitpunkt und in der n&auml;chsten Zeit (den n&auml;chsten 6 Monaten) zu ver&auml;ndern.</p> <p><strong>Absichtsbildung</strong> <br />Innerhalb der n&auml;chsten 6 Monate wird eine Ver&auml;nderung in Erw&auml;gung gezogen (z. B. gedanklich), ohne aktuell konkrete Schritte zu planen.</p> <p><strong>Vorbereitung</strong> <br />Ein Rauchstopp wird immer konkreter und zeitnaher (in den n&auml;chsten 30 Tagen) angedacht. Es werden erste Schritte der Ver&auml;nderung eingeleitet (z. B. einzelne rauchfreie Tage).</p> <p><strong>Handlung</strong> <br />Die Person ist (seit weniger als 6 Monaten) rauchfrei. Der Stufe der Handlung folgen die Stufen der Aufrechterhaltung (mehr als 6 Monate rauchfrei) und der Stabilisierung. <br />Das transtheoretische Modell stellt damit eine hilfreiche St&uuml;tze dar, Raucher und Raucherinnen nach individueller &Auml;nderungsbereitschaft der jeweiligen Stufe zuzuteilen, um in weiterer Folge stufenorientiert und damit gezielter beraten zu k&ouml;nnen. Das Ziel ist die Erh&ouml;hung der jeweiligen Ver&auml;nderungsmotivation, um von einem der oben genannten Stadien ins n&auml;chste zu kommen.</p> <h2>Darstellung Raucherentw&ouml;hnung</h2> <p>Besonders auch jene gro&szlig;e Gruppe, die sich auf der Stufe der &bdquo;Absichtslosigkeit&ldquo; befindet, galt es in der Ma&szlig;nahmenentwicklung zu erreichen. Fehlende Bereitschaft zur Verhaltens&auml;nderung kann durch verschiedene Mechanismen wie mangelnde Information und Verleugnung verst&auml;rkt werden. Es wurde deutlich, dass durch eine informative, psychoedukative Gruppenma&szlig;nahme (&bdquo;Raucherseminar&ldquo;) ein niederschwelliges Angebot installiert werden kann. In diesem k&ouml;nnen die Patienten auch &uuml;ber M&ouml;glichkeiten der psychologischen und medizinischen Unterst&uuml;tzung w&auml;hrend ihres Aufenthaltes informiert werden (Abb. 1). Ber&uuml;cksichtigt werden musste vor allem, dass erzeugter Druck &bdquo;von au&szlig;en&ldquo; (z. B. automatische Zuteilung zum Seminar) psychologische Reaktanz, also gewissen Widerstand, beg&uuml;nstigt und verst&auml;rkt. Dem wird mit offener Kommunikation und Aufkl&auml;rung im Rahmen der Aufnahme entgegengewirkt. Auch im Raucherseminar wird die Selbstbestimmung des Einzelnen betont und die Patienten werden ermutigt, aktiv am Seminar teilzunehmen. Sollte ein Patient zum Zeitpunkt des Aufenthaltes keinen Aufh&ouml;rwillen bzw. keine Bereitschaft zeigen, sich n&auml;her mit dem Rauchverhalten auseinanderzusetzen, ist ausschlie&szlig;lich die Teilnahme am Raucherseminar vorgesehen. Die Erfahrung zeigt, dass w&auml;hrend der Rehabilitation vielf&auml;ltige Faktoren die jeweilige Motivation der Patienten beeinflussen k&ouml;nnen. Die meisten melden sich am Ende des Seminars bei der zust&auml;ndigen Psychologin und zeigen Interesse an den angebotenen weiteren Ma&szlig;nahmen. Die weiterf&uuml;hrende Beratung erfolgt in psychologischen Einzelgespr&auml;chen, in denen die individuelle Raucheranamnese erhoben wird, pers&ouml;nliche Ziele f&uuml;r den Aufenthalt besprochen und gegebenenfalls festgelegt werden. Interveniert wird in erster Linie kognitivverhaltenstherapeutisch und auf Basis der Methode der motivierenden Gespr&auml;chsf&uuml;hrung. Bei bestehender Nikotinabh&auml;ngigkeit, welche mit dem Fagerstr&ouml;m-Test erhoben wird, beim Auftreten von Nikotinentzugssymptomen (auch bei vorhergehenden Rauchstoppversuchen) oder entsprechendem Interesse der Betroffenen erfolgt die medizinische Raucherberatung bei einer der zust&auml;ndigen &Auml;rztinnen. Diese entscheidet dann, ob und welche unterst&uuml;tzende Medikation eingeleitet wird. Begleitend besteht die Unterst&uuml;tzungsm&ouml;glichkeit durch Akupunktur. F&uuml;r deren Wirksamkeit in der Tabakentw&ouml;hnung liegt zwar noch kein eindeutiger wissenschaftlicher Nachweis vor, jedoch gibt es individuelle positive Erfahrungen und R&uuml;ckmeldungen der Patienten.</p> <p>&nbsp;</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Pneumo_1902_Weblinks_jatros_pneumo_1902_s24_abb1_salcher.jpg" alt="" width="800" height="456" /></p> <p>&nbsp;</p> <h2>Evaluation<sup>1 </sup></h2> <p>F&uuml;r die aktuelle Evaluation wurde eine retrospektive Erhebung durchgef&uuml;hrt, mit dem vorrangigen Ziel, die langfristige Abstinenzquote der Personen zu erfassen, die w&auml;hrend ihres Aufenthaltes an der Raucherentw&ouml;hnung teilgenommen haben. Dazu wurde den ehemaligen Patienten und Patientinnen im August/September 2018 ein vierseitiger Fragebogen zugeschickt. Um die R&uuml;cklaufquote zu erh&ouml;hen, folgte ein Erinnerungsschreiben nach zwei Wochen. Insgesamt wurden 224 Frageb&ouml;gen ausgeschickt und zun&auml;chst 141 Personen (62,9 % R&uuml;cklaufquote) in die Analyse eingeschlossen. Zus&auml;tzlich zur einfachen Ergebnisermittlung erfolgte die Berechnung der Abstinenzquote nach dem strengen Russell-Standard. Diese Intention-to-treat-Analyse dient einer verbesserten wissenschaftlichen Vergleichbarkeit, wobei auch jene Personen in die Berechnung eingehen, die ihren Fragebogen nicht retourniert haben (n = 83). Bei dieser methodisch konservativen Vorgehensweise werden diese Personen als &bdquo;Raucher&ldquo; gewertet, da angenommen wird, dass jene Patienten, die noch rauchen, weniger Bereitschaft zeigen, an der Erhebung teilzunehmen, und den Fragebogen nicht retournieren.</p> <h2>Beschreibung der Teilnehmer</h2> <p>83,1 % der Befragten sind m&auml;nnlich. Dies entspricht in etwa der tats&auml;chlichen Geschlechterverteilung in der Abteilung f&uuml;r Berufskrankheiten. Das durchschnittliche Alter betr&auml;gt 58,9 Jahre, und die Patienten haben angegeben, dass sie im Mittel 33,2 Jahre rauchen bzw. geraucht haben. <br />Von den Teilnehmern sind 96,4 % auf den Stationen f&uuml;r Erkrankungen der Lunge und Atemwege gewesen und nur 3,6 % auf der Station f&uuml;r Hauterkrankungen. Dieses Ungleichgewicht ist zum einen durch den zeitlichen Aspekt erkl&auml;rbar, da die Station f&uuml;r Hauterkrankungen erst seit 2015 besteht, zum anderen durch die geringere Bettenzahl f&uuml;r Hautpatienten. Dennoch zeigte die getrennt berechnete R&uuml;cklaufquote, dass diese bei den Hautpatienten deutlich niedriger war (33,3 %). Offensichtlich besteht bei den Patienten mit chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen durch die wiederholten Aufenthalte in der Rehabilitationsklinik auch eine gr&ouml;&szlig;ere pers&ouml;nliche Bindung und damit eine erh&ouml;hte Bereitschaft, an der Befragung teilzunehmen. Diesen Eindruck untermauert, dass sich viele dieser Patienten zus&auml;tzlich telefonisch gemeldet haben, um &uuml;ber den aktuellen Raucher-/Nichtraucherstatus zu sprechen, sich zu vergewissern, dass ihr Fragebogen angekommen ist, und &Auml;hnliches. 40,6 % der Befragten sind mehr als f&uuml;nfmal station&auml;r in Behandlung gewesen, 38,4 % zwei- bis f&uuml;nfmal und 21 % geben an, einmal station&auml;r in der Rehabilitationsklinik gewesen zu sein.</p> <h2>In Anspruch genommene Unterst&uuml;tzung</h2> <p>Fast die H&auml;lfte der Befragten (48,9 %) hat neben dem Raucherseminar zus&auml;tzlich die psychologische und medizinische Einzelberatung in Anspruch genommen. 29,2 % haben die Kombination Raucherseminar und psychologische Einzelberatung gen&uuml;tzt, 5,8 % die Kombination Raucherseminar und medizinische Einzelberatung. 10,9 % der Patienten haben nur das Raucherseminar, 3,6 % nur die psychologische Einzelberatung und 1,5 % nur die medizinische Einzelberatung konsumiert. <br />An medikament&ouml;ser Unterst&uuml;tzung wurde in der medizinischen Raucherberatung Nikotinersatztherapie in Form von Nikotindepotpflaster (6,5 %), Nikotinkaugummi (2,9 %), Nikotinspray (8 %), Nikotinlutschpastillen (0,7 %) oder Nikotininhalator (3,6 %) bzw. eine Kombination aus Nikotindepotpflaster mit kurzwirksamem Nikotinersatz verschrieben. 15,2 % der Befragten haben eine medizinische Unterst&uuml;tzung in Form von Vareniclin erhalten und 0,7 % in Form von Bupropion.</p> <h2>Wirksamkeit</h2> <p>Am Ende des station&auml;ren Aufenthaltes sind 56,6 % der Patienten vollst&auml;ndig rauchfrei. Diese Abstinenzrate deckt sich mit dem Ergebnis einer Erhebung im Jahr 2010, deren G&uuml;ltigkeit damals mit dem gemessenen Kohlenmonoxidwert der Ausatemluft objektiviert wurde. Zum Zeitpunkt der Erhebung haben von 141 Patienten 58,2 % angegeben, Nichtraucher zu sein. Davon sind 43,9 % zwischen einem und f&uuml;nf Jahren und 24,4 % l&auml;nger als f&uuml;nf Jahre rauchfei. 13,4 % der Nichtraucher haben angegeben, zwischen sechs Monaten und einem Jahr rauchfrei zu sein, und 18,3 % sind weniger als sechs Monate rauchfrei. Ber&uuml;cksichtigt man nur jene Nichtraucher, die zum Erhebungszeitpunkt l&auml;nger als sechs Monate rauchfrei sind, ergibt sich eine Quote von 53,2 % (n = 126). Erg&auml;nzend wurde die Abstinenzrate nach Empfehlungen der Russell-Standard-Kriterien errechnet. Werden auch die &bdquo;vermuteten Raucher&ldquo; in die Berechnung miteingeschlossen, betr&auml;gt die Abstinenzrate 36,6 %. F&uuml;r die langfristige Abstinenzrate (&gt; 6 Monate rauchfrei) l&auml;sst sich immer noch ein Wert von 32,1 % ermitteln (Abb. 2)! Die durchschnittlichen Erfolgsraten von Studien in der Tabakentw&ouml;hnung liegen in etwa zwischen 25 und 35 % (nach sechs bis zw&ouml;lf Monaten). Vor diesem Hintergrund kann das vorliegende Evaluationsergebnis als sehr zufriedenstellend eingestuft werden.</p> <p>&nbsp;</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Pneumo_1902_Weblinks_jatros_pneumo_1902_s26_abb2_salcher.jpg" alt="" width="2151" height="856" /></p> <p>&nbsp;</p> <h2>Herausforderungen in der Tabakentw&ouml;hnung</h2> <p>Die Nikotin- und Tabakabh&auml;ngigkeit als chronische Erkrankung hat zur Folge, dass es grunds&auml;tzlich eine hohe R&uuml;ckfallrate in der Tabakentw&ouml;hnung gibt. Wenigen Rauchern und Raucherinnen gelingt bereits beim ersten Versuch eine anhaltende Abstinenz. Bei vielen ist aber der Wunsch, etwas an ihrem Rauchverhalten zu ver&auml;ndern, durchaus mit diesbez&uuml;glichen Bem&uuml;hungen verbunden. Von den 59 Personen, die angegeben haben, aktuell zu rauchen, berichteten 61,4 %, dass es seit ihrem letzten Aufenthalt rauchfreie Phasen gegeben hat, und 70,7 %, dass sie fr&uuml;her mehr geraucht haben. Da viele der Patienten mit chronischen Erkrankungen der Lunge und der Atemwege wiederholt zu station&auml;ren Aufenthalten in die Rehabilitationsklinik kommen, ergibt sich die M&ouml;glichkeit, wiederholt Interventionen zu setzen. Es wurde in dieser Evaluation auch gepr&uuml;ft, ob es Unterschiede in der Verteilung der Nichtraucher in Abh&auml;ngigkeit zur Anzahl der bisherigen Aufenthalte gibt, und es zeigte sich, dass sich statistisch signifikant mehr Nichtraucher als erwartet in der Gruppe der Patienten mit mehr als f&uuml;nf station&auml;ren Aufenthalten finden. Gewiss gibt es verschiedene Erkl&auml;rungsans&auml;tze f&uuml;r diesen Unterschied, aber wahrscheinlich wirkt es sich g&uuml;nstig aus, wenn Patienten das Angebot der Raucherentw&ouml;hnung wiederholt nutzen k&ouml;nnen. Die offenen R&uuml;ckmeldungen sind sowohl von Rauchern als auch von Nichtrauchern &uuml;berwiegend positiv. Zudem halten es 95,7 % der Teilnehmer f&uuml;r wichtig, dass im Rahmen der Rehabilitation eine Raucherentw&ouml;hnung angeboten wird.</p> <h2>Fazit</h2> <p>Mit der Raucherentw&ouml;hnung steht den Patienten der Rehabilitationsklinik eine fachlich fundierte Unterst&uuml;tzung zur Verf&uuml;gung, welche sowohl die psychologischen als auch die biologischen Konsequenzen der Nikotin- und Tabakgew&ouml;hnung ber&uuml;cksichtigt. Angesichts der vielen Faktoren, die einen m&ouml;glichen Rauchstopp beeinflussen k&ouml;nnen, erfordert die Begleitung eines Rauchers am Weg zur Rauchfreiheit neben Fachwissen auch Empathie, Geduld und Zeit. Die Nikotin- und Tabakentw&ouml;hnung stellt eine notwendige, herausfordernde und vor allem lohnende Ma&szlig;nahme dar.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>&bull; Batra A, Buchkremer G: Tabakentw&ouml;hnung. Ein Leitfaden f&uuml;r Therapeuten. Kohlhammer, Stuttgart 2004 &bull; Chenot JF, Keller S: Nikotinstopp &ndash; was hilft dabei. Allgemeine Medizin 2004; 80: 113-8 &bull; Cornuz J et al.: Tabakentw&ouml;hnung. Schweiz Med Forum 2004; 4: 764-70 &bull; Kr&ouml;ger C, Lohmann B: Tabakkonsum und Tabakabh&auml;ngigkeit (Fortschritte in der Psychotherapie, Band 31). G&ouml;ttingen: Hogrefe, 2007 &bull; Kr&ouml;ger C et al.: Projektbericht. 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