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Medizinische Versorgung in Österreichs Spitälern auf Top-Niveau
Jatros
Autor:
Univ.-Prof. Dr. Otto Burghuber
Leiter 1. Interne Lungenabteilung, Otto-Wagner-Spital Wien<br/> E-Mail: otto.burghuber@wienkav.at<br/> Quelle: Medienaussendung der ÖGP, 4. Februar 2015
30
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12.03.2015
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<p class="article-intro">Um die Versorgungssituation von Lungenkrebspatienten in österreichischen Krankenhäusern zu erheben, wurde von der Austrian Lung Cancer Group eine Benchmark-Studie durchgeführt. Nun liegen erste Daten dieses „Lung Cancer Audits“ vor, die auf ein sehr hohes Qualitätsniveau der Versorgung der Lungenkrebspatienten schließen lassen.</p>
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<p class="article-content"><p>Durchgeführt wurde das Audit von der Austrian Lung Cancer Group (ALCG), die im Jahr 2013 von der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) gegründet worden war. 20 Kliniken bzw. Abteilungen wurden in ganz Österreich in das Audit miteinbezogen. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich von Oktober 2013 bis Februar 2014. Über eine Dauer von rund drei Monaten wurden in den teilnehmenden Einrichtungen die Daten jedes neuen Lungenkrebspatienten – sowohl zur Erkrankung als auch zur ärztlichen Versorgung innerhalb der Einrichtung – erfasst. Auf diese Weise konnten knapp 800 Patienten und damit österreichweit über 60 % der Neuerkrankten in das Audit eingeschlossen werden. „Zurzeit liegen uns noch keine detaillierten Analysen des Audits vor, wir verfügen bisher nur über sogenannte deskriptive Daten. Eines aber lässt sich bereits jetzt mit Sicherheit sagen: Die Qualität der Versorgung der Lungenkrebspatienten erfolgt österreichweit auf einem sehr hohen Niveau“, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka, Präsident der ÖGP. Zu den wesentlichen Kriterien, die sich bereits jetzt aus dem nun vorliegenden Datenmaterial herauslesen und auf das hohe Qualitätslevel der Versorgung von Lungenkrebspatienten schließen lassen, zählt unter anderem die Frage der Tumoreinschätzung, die ja für die Therapieplanung und die Prognose bei einer malignen Tumorerkrankung entscheidend ist. Dabei zeigte sich, dass in der weitaus überwiegenden Anzahl der Fälle diese wichtige Frage mit hoher Präzision geklärt werden konnte. Ein weiterer wesentlicher Aspekt für die Beurteilung der Versorgungsqualität ist beispielsweise die Frage, ob nur ein zytologischer oder histologischer Befund erhoben wird oder auch Mutationsanalysen durchgeführt werden. Diese Informationen stellen die Basis für die Entscheidung dar, welche Therapie angewendet wird – also ob Operation, Radiotherapie/Chemotherapie oder zielgerichtete Therapie bzw. in welcher Kombination diese Therapieoptionen zur Anwendung kommen. „Allein auf Basis der Tumoreinschätzung und aufgrund des im Rahmen des Audits erhobenen Anteils der durchgeführten Operationen an den gesetzten Therapieschritten lässt sich ablesen, auf welch hohem Niveau in Österreichs Kliniken und Abteilungen die therapeutische Betreuung der Lungenkrebspatienten erfolgt“, erläutert Prim. Univ.-Prof. Dr. Otto Burghuber, Otto-Wagner-Spital. „Wir warten gespannt auf die detaillierten Ergebnisse des Audits.“</p> <h2>Audit – ein höchst effektives „Instrument“</h2> <p>Univ.-Prof. Studnicka und Univ.-Prof. Burghuber sind die „Gründungsväter“ der Austrian Lung Cancer Group (ALCG), einer Tochtergesellschaft der ÖGP, die das Audit ins Leben gerufen hat und betreut. Das Ziel der ALCG ist die Förderung der Prävention, Diagnose und Therapie von thorakalen Malignomen durch multizentrische Studien in Studienzentren in Österreich. Jene Kliniken, die an dem Benchmark-Projekt teilnehmen, unterziehen sich freiwillig diesem Befragungs- und Dokumentationsprozedere, aus dem wichtige Analysen und Schlüsse für die Sicherstellung einer standardisierten Therapie gezogen werden können. Ziel des im Herbst 2013 gestarteten Audits ist es, in sämtlichen Einrichtungen einen durchgängigen Behandlungsstandard zu erreichen. Falls Optimierungsmöglichkeiten an einer der Einrichtungen bestehen sollten oder falls beispielsweise die Voraussetzungen dafür erst geschaffen werden müssen, werden diese in Form konkreter Vorschläge formuliert und an die verantwortlichen politischen Instanzen weitergege­­ben. Für die Patienten bedeutet dies die Sicherstellung eines österreichweit angewandten und nach internationalen Standards definierten Behandlungspfades. Durch die Standardisierung der Behandlung von Lungenkrebspatienten wird neben der Optimierung der Versorgung auch ein wichtiger Beitrag zur Kosteneffizienz geleistet.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Leiter 1. Interne Lungenabteilung,
Otto-Wagner-Spital Wien<br/>
E-Mail: otto.burghuber@wienkav.at<br/>
Quelle:
Medienaussendung der ÖGP, 4. Februar 2015
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