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Kennen Sie RECUT?
Leading Opinions
30
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12.07.2018
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<p class="article-intro">«RECUT braucht Sie!» – mit diesem Aufruf möchte Sie das Forschungsteam von Prof. Dr. med. Jörg Leuppi auf die für die Hausarztpraxis sehr relevante Studie hinweisen und neue Prüfärztinnen und Prüfärzte gewinnen. Wir würden uns freuen, wenn wir Ihr Interesse wecken könnten und Sie schon bald als Prüfärztin oder Prüfarzt der RECUTStudie begrüssen dürften.</p>
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<p class="article-content"><p>Ausgangspunkt für die RECUT-Studie war die REDUCE-Studie<sup>1</sup>, welche bei hospitalisierten Patienten mit COPD-Exazerbationen zeigen konnte, dass die Steroidtherapie ohne Auswirkungen auf das klinische Outcome von 14 auf 5 Tage reduziert werden kann. Daraus ergaben sich folgende Fragen: Wie sieht es mit der Übertragbarkeit dieser Resultate auf ein ambulantes Patientenkollektiv in der Hausarztpraxis aus? Lassen sich die Ergebnisse der REDUCE-Studie 1:1 auf Hausarztpatienten anwenden? Kann die Steroiddosis bei Patienten mit COPD-Exazerbationen, die nicht hospitalisiert werden müssen, in der Hausarztpraxis gar weiter gesenkt werden?<br /> In der RECUT-Studie untersuchen wir nun die Nichtunterlegenheit von 3 versus 5 Tage Prednison 40mg bei ambulanten COPD-Patienten mit einer akuten Exazerbation in der Hausarztpraxis (s. Kasten). Kantonsübergreifend arbeiten über hundert Hausärzte, drei Hausarztinstitute sowie eine medizinische Universitätsklinik zusammen. Die Studie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds als relevant eingestuft und wird entsprechend finanziell unterstützt. Nicht nur die Bestätigung der Hypothese und die potenziellen Auswirkungen davon auf die praktischen Guidelines zur ambulanten Behandlung der COPD (analog zur REDUCE-Studie für den stationären Bereich), sondern auch die erfolgreiche Durchführung einer solchen Studie wäre für die Medizin von grosser Bedeutung.<sup>2</sup></p> <p> </p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Innere_1803_Weblinks_s12_abb1.jpg" alt="" width="1429" height="2189" /></p> <h2>Was bisher geschah</h2> <p>Für die Mitarbeit an der RECUT-Studie konnten bis heute mehr als 100 Prüfärzte (Hausärzte) aus den Kantonen Basel-Stadt, Baselland, Luzern, Aargau, Solothurn und Zürich gewonnen werden. Die Aufgabe dieser Ärzte ist es, geeignete COPD-Patienten mit akuten Exazerbationen in die Studie einzuschliessen. Die Studie läuft seit drei Jahren und es wurden bisher 82 Patienten eingeschlossen. Benötigt werden jedoch insgesamt 470 Patienten: Das heisst, es müssen noch 388 geeignete Patienten eingeschlossen werden. Um dieses ambitiöse Ziel zu erreichen, sind wir auf die Unterstützung weiterer Hausärztinnen und Hausärzte angewiesen.</p> <h2>Eine Teilnahme lohnt sich …</h2> <p>Im Sinne von «smarter medicine» wollen wir die Behandlungsqualität der Patienten weiter verbessern und zeigen, dass weniger mehr ist. Die Teilnahme als Prüfarzt an dieser Studie eröffnet zudem die Möglichkeit, sich an der Generierung von hausarztspezifischer Evidenz zu beteiligen und damit Einfluss auf praxisrelevante Guidelines zu nehmen. Die an der RECUT- Studie teilnehmenden Ärzte arbeiten sehr eng mit dem interdisziplinären Forschungsteam des Kantonsspitals Baselland sowie dem Universitären Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel (unihambb), dem Institut für Hausarztmedizin & Community Care Luzern (IHAM&CC Luzern) und dem Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich (IHAMZ) zusammen. Von Anfang an wurde ein grosses Augenmerk darauf gelegt, die Teilnahme für die Hausärzte so unkompliziert wie möglich zu gestalten – von der Gestaltung der Fragebögen bis hin zur Betreuung durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter, der den teilnehmenden Hausärzten jederzeit beratend zur Seite steht. Für den zusätzlichen Aufwand werden die Hausärzte mit 150 Fr. pro Patient entschädigt.</p> <h2>Was ist noch geplant?</h2> <p>RECUT wird international: Um die Einschlussrate zu erhöhen, plant das wissenschaftliche Team von Prof. Dr. med. Jörg Leuppi, einerseits weitere Studienzentren in der Schweiz (v.a. auch grössere Gruppenpraxen) zu rekrutieren und andererseits die Studie auf Deutschland und Österreich auszudehnen. Erste Kontakte zu den universitären Instituten für Hausarztmedizin in Freiburg im Breisgau und Innsbruck haben bereits stattgefunden. Das Forschungsteam arbeitet bereits an den Ethik-Zulassungen sowie an der Planung für den Export und Import der Studienmedikamente.</p> <h2>Das Wichtigste zum Schluss</h2> <p>RECUT braucht Sie! Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir würden uns sehr über Ihre aktive Mitarbeit freuen. Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit sehr gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an Frau Kristin Abig (verantwortliche wissenschaftliche Mitarbeiterin) entweder per E-Mail an kristin.abig@ksbl.ch oder telefonisch unter 061 925 37 54.<br /> Wir bedanken uns bei den RECUT-Prüfärztinnen und Prüfärzten für die bisherigen Einschlüsse. Mit Ihrem Engagement leisten Sie einen wesentlichen Beitrag zum Fortbestehen einer qualitativ hochstehenden Hausarztmedizin.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Innere_1803_Weblinks_s12_abb2.jpg" alt="" width="1594" height="1914" /><br /><br /> Vielen herzlichen Dank für Ihre wertvolle Mitarbeit! <br /><em>Jörg Leuppi, Andreas Zeller, Christoph Merlo, Stefan Markun</em></p></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p><strong>1</strong> Leuppi JD et al.: Short-term vs conventional glucocorticoid therapy in acute exacerbations of chronic obstructive pulmonary disease: the REDUCE randomized clinical trial. JAMA 2013; 309: 2223-31 <strong>2</strong> Cora M et al.: Klinische Forschung in der Hausarztpraxis. Primary and Hospital Care 2016; 16: 319-22</p>
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