
Inhalative Kortikosteroide reduzieren die MACE-Inzidenz
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Eine Post-hoc-Analyse der Studie ETHOS zeigt, dass inhalative Kortikosteroide bei COPD-Patienten mit häufigen Exazerbationen die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse reduzieren und dass die Grösse dieses Effekts mit steigender Eosinophilenzahl zunimmt.
Die ETHOS-Studie untersuchte die Wirkung einer ICS/LAMA/LABA-Tripeltherapie mit der Fixkombination von Budesonid, Glycopyrronium und Formoterol (BGF; in zwei unterschiedlichen Steroiddosen [320 µg und 160 µg]) in einem Kollektiv von 8509 Patienten mit moderater bis schwerer COPD, die im Jahr vor Beginn der Studie mindestens eine Exazerbation durchgemacht hatten. Als Vergleichsmedikationen dienten in der randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie mit 52 Wochen Laufzeit die Zweifachkombinationen von Glycopyrrolat plus Formoterol (GFF) oder Budesonid plus Formoterol (BFF). Primärer Endpunkt war die Rate mittelschwerer und schwerer Exazerbationen. ETHOS zeigte nicht nur die Überlegenheit der Dreifachkombination im Vergleich zu beiden Zweifachkombinationen im Hinblick auf den primären Endpunkt, sondern auch eine Senkung der Gesamtmortalität durch die Tripeltherapie im Vergleich zu Glycopyrronium/Formoterol. Allerdings erwies sich die Dreifachkombination im Vergleich zur ICS-haltigen Zweifachkombination als nicht überlegen. Ebenso brachte die Dreifachkombination mit reduzierter ICS-Dosis keinen signifikanten Mortalitätsvorteil, jedoch einen Trend in Richtung niedrigerer Gesamtsterblichkeit. Damit liegt die Vermutung nahe, dass das Steroid massgeblich für die Senkung der Sterblichkeit ist.
Die häufigste Todesursache und damit der wichtigste Treiber der Gesamtmortalität waren kardiovaskuläre Todesfälle. Da die Wirkung von inhalativen Kortikosteroiden (ICS) auf die COPD-Endpunkte von der Eosinophilen(EOS)zahl abhängt, wurden in einer Post-hoc-Analyse die Zusammenhänge zwischen EOS, ICS und kardiovaskulären Ereignissen (MACE) in ETHOS untersucht. Prof. Dr. Mona Bafadhel von der Universität Oxford präsentierte die Ergebnisse im Rahmen des virtuellen ERS-Kongresses 2021. Die Auswertung zeigte eine numerisch niedrigere Inzidenz von MACE unter den ICS-haltigen Therapien im Vergleich zur LAMA/LABA-Kombination (BGF 320: 1,4 %; BGF 160: 1,4 %; BFF: 1,1 %) vs. GFF (2,1 %). Die Differenz in den MACE-Raten zwischen BGF 320 und GFF hinsichtlich tödlicher kardiovaskulärer Ereignisse und nicht tödlicher Schlaganfälle wurde mit steigender Eosinophilenzahl ausgeprägter. Dieser Effekt war für den nicht tödlichen Schlaganfall nicht zu beobachten. Bafadhel betont allerdings, dass die Inzidenz von Schlaganfällen in allen Armen der Studie sehr niedrig war und daher nicht mit signifikanten Ergebnissen gerechnet werden konnte.
Quelle:
1) Bafadhel M et al.: The relationship between eosinophils and reduction in major adverse cardiac events in ETHOS. ERS 2021, Abstract RCT208
2) Rabe KF et al.: Triple inhaled therapy at two glucocorticoid doses in moderate-to-very-severe COPD. N Engl J Med 2020; 383: 35-48
3) Martinez FJ et al.: Reduced all-cause mortality in the ETHOS trial of Budesonide/Glycopyrrolate/Formoterol for chronic obstructive pulmonary disease. A randomized, double-blind, multicenter, parallel-group study. Am J Respir Crit Care Med 2021; 203(5): 553-64
Das könnte Sie auch interessieren:
Pathobiologie und Genetik der pulmonalen Hypertonie
Für die 7. Weltkonferenz für pulmonale Hypertonie (World Symposium on Pulmonary Hypertension; WSPH) 2024 beschäftigten sich zwei Task-Forces aus 17 internationalen Experten allein mit ...
COPD: State of the Art
Vom reaktiven zum proaktiven Management – Präventivmassnahmen werden in der Versorgung von COPD-Patient:innen immer wichtiger. Das unterstreichen auch die Aktualisierungen im GOLD-Report ...