
Chronischer Husten: Therapie verbessert Lebensqualität
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Die beiden Phase-III-Studien COUGH-1 und COUGH-2 verglichen den P2X3-Rezeptor-Antagonisten Gefapixant mit Placebo in einer Population von Patienten mit chronischem Husten. Aktuelle Auswertungen zeigen eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität unter Gefapixant.
Der Leicester Cough Questionnaire (LCQ) ist ein in England entwickelter Fragebogen zur Selbstmessung der Lebensqualität in Zusammenhang mit chronischem Husten. Er besteht aus 19 Items mit einer Antwortskala bestehend jeweils aus sieben Punkten (von 1 bis 7). Der LCQ bewertet Symptome während des Hustens sowie den Einfluss des Hustens auf drei Hauptdomänen: körperliche, psychologische und soziale. Die Scores werden berechnet als Durchschnitt in der jeweiligen Domäne und zum Gesamtscore addiert. Der LCQ kann innerhalb weniger Minuten erhoben werden.
In einer als „Best Abstract“ des ERS 2021 ausgezeichneten Arbeit wurde die Lebensqualität von Patienten aus den beiden Phase-III-Studien COUGH-1 und COUGH-2 mittels des LCQ erhoben. Die Studien verglichen den P2X3-Rezeptor-Antagonisten Gefapixant in den Dosierungen 15 mg BID oder 45 mg BID mit Placebo über 52 Wochen in einer Population von 730 bzw. 1314 Patienten mit refraktärem, chronischem oder unerklärlichem Husten. COUGH-1 war gegliedert in eine 12-wöchige Hauptstudie und eine Verlängerung über 40 Wochen. In COUGH-2 lief die Hauptstudie über 24 und die Verlängerung über 28 Wochen. Daten zur Lebensqualität präsentierte Dr. Surinder Birring vom Londoner Kings College, dem Entwickler des LCQ.
Als Responder wurden Patienten mit einer Zunahme des Gesamtscores um ≥ 1,3 Punkte eingestuft und die Ansprechraten zwischen den Gefapixant- und Placebogruppen verglichen. Birring unterstreicht, dass sich sowohl der gesamte LCQ-Score als auch die einzelnen Domänen-Scores bei den 2044 Patienten über 52 Wochen verbesserten. Die Chancen, eine Verbesserung um ≥ 1,3 Punkte zu erreichen, waren im Vergleich zu Placebo in den beiden Verumgruppen signifikant erhöht und betrugen nach 52 Wochen 1,75 bzw. 1,72 für Gefapixant 15 und 45 mg. Der Vorteil der aktiven Therapie war bereits zu Woche 12 signifikant.
Eine weitere Analyse von COUGH-1 und COUGH-2 untersuchte die von den Patienten auf der Visual Analogue Scale angegebene Schwere der Symptomatik (Cough Severity VAS). Die Patienten hatten bei Einschluss in die Studie einen VAS-Wert ≥ 40 mm (bei 100 möglichen Millimetern). Als klinisch bedeutsam wurde eine Reduktion um 30 mm eingestuft.
In COUGH-1 wurde eine Reduktion des VAS-Scores ≥ 30 mm bei 41,2 % (Woche 12), 48,9 % (Woche 24) und 53,1 % (Woche 52) unter Gefapixant 45 mg im Vergleich zu 31,3 % (Woche 12), 34,5 % (Woche 24) und 42,0 % (Woche 52) unter Placebo erzielt. In COUGH-2 erreichten dieses Ziel unter Gefapixant 45 mg 53,3 % nach Woche 24 und 61,7 % nach Woche 52 im Vergleich zu 40,9 % und 52,5 % in der Placebogruppe. Die Autoren betonen, dass die mit Gefapixant in den Hauptstudien von COUGH-1 und COUGH-2 erreichten Verbesserungen offenbar in den Verlängerungen der Studien erhalten blieben.
Quelle:
1) ERS 2021, Session 204, „Patient-reported outcome measures (PROMs): easy tools in the management of chronic respiratory diseases“
2) Birring S et al.: The Leicester Cough Questionnaire in two phase 3 trials of gefapixant in chronic cough. ERS 2021; Abstract 1587
3) Dicpinigaitis P et al.: Patient-reported chronic cough severity over 52 weeks in two phase 3 trials of gefapixant. ERS 2021; Abstract 1588
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