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17th ECTES

European Congress of Trauma & Emergency Surgery in Wien

<p class="article-intro">Der diesjährige Kongress der European Society of Trauma & Emergency Surgery (ESTES), der in Kooperation mit der ÖGU unter dem Motto „Mythen und Wahrheiten“ abgehalten wurde, fand vom 24. bis 26. April in Wien statt. Der Einladung des Kongresspräsidenten Prof. Dr. Richard Kdolsky, Wien, und des ESTES-Präsidenten Prof. Dr. Hans-Christoph Pape, Aachen, folgten ca. 1.220 Vertreter aus 78 Nationen. Neben den beiden Präsidenten sorgte das lokale Organisationskomitee um Dr. Stephanie Arbes, Dr. Roman Ostermann und Dr. Harald Widhalm für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Im Rahmen dieses Kongresses, der den Teilnehmern einen Gedankenaustausch auf hochwissenschaftlicher Ebene unter der Patronanz weltweit anerkannter Experten erm&ouml;glichte, konnte &ndash; beides erstmalig in Wien &ndash; sowohl die EBSQ(&bdquo;European Board of Surgery Qualification&ldquo;)-Pr&uuml;fung in den beiden Fachgebieten Traumachirurgie und Notfallchirurgie abgelegt als auch der MUSEC (&bdquo;Modular UltraSound ESTES Course&ldquo;) absolviert werden. Das wissenschaftliche Programm war in die f&uuml;nf Schwerpunkte Notfallchirurgie, Viszeraltrauma, skelettales Trauma, Polytrauma sowie Milit&auml;r- und Katastrophenmedizin unterteilt, wobei der spezielle Fokus auf folgende Themen gerichtet war: notwendige Zusammenarbeit der verschiedenen Spezialf&auml;cher, grenz&uuml;berschreitende Kooperationen im Rettungswesen im Hinblick auf eine sichere und schnelle Unfall- und Notfallversorgung, Versorgung von schwerstgradig offenen Frakturen, Schnittstelle Unfall/Notfall, pr&auml;- und innerklinische Versorgung sowie &bdquo;Alptraumfallbeispiele&ldquo;.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Ortho_1604_Weblinks_Seite10.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <p>Ein Highlight unter den zahlreichen lehrreichen und informativen Pr&auml;sentationen war der &auml;u&szlig;erst inspirierende Vortrag von Heather Mills, ehemaliges Model, Autorin, Behindertensportlerin und Exfrau von Paul McCartney, die 1993 von einem Polizeimotorrad angefahren worden war und dabei ihren linken Unterschenkel verloren hatte. Seit ihrem Unfall engagiert sich Heather Mills f&uuml;r wohlt&auml;tige Zwecke, wobei sie sich vor allem um die oft beinamputierten Opfer von Landminen k&uuml;mmert. Sie war eingeladen worden, um &uuml;ber das &bdquo;&Uuml;berwinden von Widrigkeiten und das Leben mit einer Behinderung&ldquo; zu berichten. Mills machte den anwesenden &Auml;rzten auf beeindruckende Weise klar, dass f&uuml;r sie die Amputation die beste und einzig sinnvolle Therapieoption gewesen war. Ihrer Meinung nach sollte zwischen einer Amputation und einer Rettung der Extremit&auml;t individuell und gut &uuml;berdacht gew&auml;hlt werden, wobei nicht nur der m&ouml;gliche, sondern auch der sinnvolle Erhalt des K&ouml;rperteils in die Entscheidung miteinbezogen werden sollte. Weiters machte Mills den Anwesenden mit aller Deutlichkeit klar, dass die vom Chirurgen gew&auml;hlte L&auml;nge des Stumpfes f&uuml;r einen perfekten Sitz der Prothese im Hinblick auf die Anforderung des Patienten entscheidend ist.<br /> <br /> Unter den Preistr&auml;gern des Kongresses befand sich nur ein einziger &Ouml;sterreicher. In der Kategorie &bdquo;Best Oral Presentation Awards&ldquo; wurde Dr. Roman Ostermann von der Universit&auml;tsklinik f&uuml;r Unfallchirurgie in Wien f&uuml;r seinen Beitrag &bdquo;The labral bridge &ndash; a novel technique for arthroscopic anatomic knotless Bankart repair&ldquo; ausgezeichnet.<br /> <br /> Das gesellschaftliche Highlight des Kongresses war insbesondere f&uuml;r die internationalen Teilnehmer der gemeinsame Abend im Festsaal des Wiener Rathauses. Leider musste aufgrund des &uuml;berraschenden Ergebnisses der Bundespr&auml;sidentenwahl auf die Anwesenheit eines Vertreters der Politik verzichtet werden, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat.<br /> <br /> Nicht nur die f&uuml;r die Organisation Verantwortlichen, sondern auch die Vertreter der Industrie und vor allem auch die Teilnehmer zeigten sich mit dem Kongress sehr zufrieden. F&uuml;r die Veranstalter des 18<sup>th</sup> ECTES &ndash; European Congress of Trauma &amp; Emergency Surgery, der vom 7. bis 9. Mai 2017 in Bukarest stattfinden wird, wurde die Messlatte auf jeden Fall sehr hoch gelegt.</p></p>
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