© P. Vavken

Chirurgische Knorpeltherapie der Schulter

Die Arthrose der Schulter gehört zu den am stärksten wachsenden Indikationen für operative Eingriffe in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Obwohl dies vor allem den Gelenkersatz bei Arthrose betrifft, gibt es auch Bestrebungen, frühe, fokale Knorpeldefekte zu behandeln, um Ersteres zu vermeiden bzw. zu verzögern. Aber nicht nur die Entschleunigung der arthritischen Degeneration der Schulter ist ein Ziel; es zeigt sich auch zunehmend, dass Knorpeldefekte die postoperativen Ergebnisse von Schulterstabilisierung und Rotatorenmanschettennaht negativ beeinflussen können, sodass deren Behandlung wiederum auch hier an Bedeutung gewinnt. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die limitierte, aber stetig wachsende Evidenz zur chirurgischen Knorpelbehandlung der Schulter.

Generell sind fokale Knorpeldefekte in der Schulter verhältnismässig selten, in der klinischen Wahrnehmung aber noch viel seltener (Abb.1). Typischerweise treten sie in Verbindung mit einer anderen Pathologie auf. So untersuchten Gartsman et al. 200 Patienten mit Rotatorenmanschettenläsionen und fanden 9 (4,5%) Knorpeldefekte. In Verbindung mit Instabilität treten Knorpeldefekte häufiger auf, wobei der Grossteil (ca. 40%) durch Hill-Sachs-Läsionen verursacht wird. Wirkliche fokale Knorpelabscherungen sind eher mit hinteren Instabilitäten assoziiert und starten oft mit einer feinen Rissbildung, die sich später auswächst. Nachgewiesen, aber nicht quantifiziert, sind zum Beispiel weitere Assoziationen mit chemischer und mechanischer Chondrolyse, avaskulärer Nekrose und septischer Arthritis. Zuletzt gibt es noch eine hohe Dunkelziffer iatrogener Schäden durch intraartikuläre Infiltrationen, Fadenanker, Instrumentenhandling und dergleichen. Es scheint, dass humerale Defekte zwei- bis dreimal häufiger sind als glenoidale Defekte, aber daraus sollte keine Schlussfolgerung auf klinische Relevanz gezogen werden.

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