© SAMW / Stephanie Meier

Stern-Gattiker-Preis für Wissenschafterin

Fehlende Role-Models gehören zu den wesentlichen Gründen, warum Frauen in ihrer Laufbahn gebremst werden. Die SAMW macht mit ihrer Auszeichnung weibliche Vorbilder sichtbar.

Bern. Fehlende Vorbilder können berufliche Karrieren bremsen – das gilt auch für die akademische Medizin und insbesondere für Frauen. Um hier sichtbare Akzente zu setzen, vergibt die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) alle zwei Jahre den Stern-Gattiker-Preis an herausragende weibliche Persönlichkeiten. Im heurigen Jahr geht die mit 15 000 CHF dotierte Auszeichnung an Prof. Magdalena Filipowicz Sinnreich.

Nach dem Erwerb ihres MD-PhD-Titels an der Universität Basel sammelte Sinnreich in der Schweiz und in Deutschland Forschungs- und Arbeitserfahrungen. Heute ist sie am Kantonsspital Baselland Leitende Ärztin für Gastroenterologie und Hepatologie. Gleichzeitig leitet sie eine Forschungsgruppe am Departement Biomedizin der Universität und des Universitätsspitals Basel. Ihre durch den Schweizerischen Nationalfonds geförderte Forschung befasst sich mit der Rolle von Bakterien-reaktiven T-Zellen in der Entstehung der Leberfibrose. Bei ihrer Entscheidung zeigte sich die Jury insbesondere davon beeindruckt, wie es Sinnreich in ihrer bisherigen Laufbahn gelungen ist, klinische Spitzenmedizin mit aussergewöhnlicher Grundlagenforschung in Einklang zu bringen. Zudem würde sich die Preisträgerin als Mentorin für den wissenschaftlichen Nachwuchs einsetzen.

Vorbilder wie diese sollen gerade Frauen motivieren, eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen, geschlechterspezifische Stereotype infrage zu stellen und die viel zitierte gläserne Decke zu durchbrechen. Die SAMW hält dazu fest: In der Schweiz lag der Frauenanteil der Studierenden, die 2022 ihren Abschluss in Humanmedizin machten, bei 60 Prozent. Zudem waren 58 Prozent der Personen, die einen eidgenössischen Fachtitel erwarben, Frauen. Dieses Mehrheitsverhältnis verändert sich im Laufe der weiteren Karrieren deutlich: Je höher man in den Hierarchien der medizinischen Fakultäten und Spitäler aufsteigt, desto drastischer sinkt die Zahl der Frauen in diesen Positionen. (ehs)

Quelle: Medieninformation SAMW

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