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Gesundheit und Medizin

STADA Health-Report 2022: Schweizer mit Gesundheitssystem besonders zufrieden

Berlin/Bern - Wie (un)zufrieden sind die Europäer*innen mit ihrem Gesundheitssystem? Wem wird Vertrauen geschenkt? Wie steht es nach Jahren der Pandemie um die psychische Gesundheit? Und: An wen wenden sich die Patienten, wenn sie Hilfe brauchen? Diese und einige andere Fragen wurden im Zuge des vierten STADA Health-Reports 2022 europaweit unter 30.000 Menschen aus 15 Ländern erhoben. Die Ergebnisse, die Ende vergangener Woche präsentiert wurden, zeigen: Die Schweizer stellen ihrem Gesundheitswesen im europäischen Vergleich besonders gute Noten aus.

Die Daten aus der Detailauswertung zeichnen folgendes Bild: Rund 84 Prozent der Schweizer sind sehr oder ziemlich zufrieden mit ihrer Gesundheitsversorgung. Das sind 20 Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt. Auch in Hinblick auf die bisherige Bewältigung der Pandemie gibt es Spitzenwerte: 81 Prozent sind überzeugt, dass das Schweizer Gesundheitssystem diese Herausforderung gut bewältigt hat – das ist der höchste Wert unter allen abgefragten Ländern. Immerhin 70 Prozent sind der Ansicht, dass die Regierung gute Arbeit im Kampf gegen die Krise geleistet hat. Zum Vergleich: Österreich liegt in dieser Frage am anderen Ende der Auswertung: Weniger als die Hälfte der Österreicher – konkret 23 Prozent – halten die Pandemie-Bewältigung der Regierung für gelungen.

Grosses Vertrauen in Ärzte und Apotheken

Eine generell hohe Meinung geniessen laut dem Report folgende Gesundheitsexperten: 70 Prozent der Schweizer vertrauen ihrem Hausarzt, 60 Prozent dem Apotheker. Letztere erweisen sich auch in den Nachbarländern als wichtige Versorger. So gibt knapp jeder zweite Deutsche (47 Prozent) an, mindestens einmal pro Monat in die Apotheke zu gehen. In Österreich ist der Wert mit 49 Prozent ähnlich – wobei die Bevölkerung intensiv nach individueller Beratung sucht: 89 Prozent halten diese für wünschenswert.

Was die Verfügbarkeit der Ärzte angeht, kann sich die Schweiz ebenfalls vom europäischen Negativtrend abkoppeln: So beklagten insgesamt 22 Prozent der Befragten, während der Pandemie keinen Termin bekommen zu haben, 24 Prozent berichteten über Termin-Stornierungen aus Angst vor einer Covid-Infektion. In der Schweiz lag dieser Wert bei sechs Prozent.

Wenig überraschend haben in den vergangenen Jahren besonders die psychischen Belastungen zugenommen: Die selbstgeschätzte Burnout-Rate – also die Anzahl derer, die solche Gefühle bereits erlebt haben oder meinen, kurz vor dem Ausbrennen zu stehen – hat europaweit mit 59 Prozent den bisherigen Höchststand erreicht. Die Schweiz liegt mit 55 Prozent leicht darunter. Allerdings: Gefragt nach der eigenen psychischen Gesundheit, bewerten 71 Prozent der Schweizer diese als «gut» – der höchste Wert im Ländervergleich.

Der STADA Health-Report umfasst die Befragung von Menschen im Alter zwischen 18 und 99 Jahren in den Ländern Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kasachstan, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Serbien, Spanien, Tschechische Republik und Vereinigtes Königreich. (ehs)

Weitere Infos: Details zum Report

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