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Kritik an bürokratischen Hürden für ausländisches Personal

H+ Die Spitäler der Schweiz beklagt langwierige Anerkennungsverfahren für ausländische Diplome durch die Medizinalberufekommission. Dadurch würden weitere Personalengpässe und verlängerte Wartezeiten für Patient:innen drohen.

Bern. H+-Direktorin Anne-Geneviève Bütikofer macht ihrem Unmut Luft: «Wenn aufgrund von bürokratischen Verzögerungen keine Nachfolgerinnen und Nachfolger für pensionierte Fachkräfte angestellt werden können, ist das nicht akzeptabel.» Hintergrund für die Kritik: H+ Die Spitäler der Schweiz ortet aktuell massiv verzögerte Anerkennungsverfahren für ausländische Diplome durch die Medizinalberufekommission (MEBEKO). Dieses Vorgehen gefährde die Gesundheitsversorgung in der Schweiz.

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sei man stark auf ausländisches Personal angewiesen. Umso wichtiger sei es, dass diese motivierten und qualifizierten Fachkräfte rasch und unkompliziert die nötigen Bewilligungen erhalten, wird argumentiert. Die Praxis sehe leider anders aus: Die zuständige MEBEKO benötige für die Anerkennung ausländischer Diplome im Gesundheitswesen aktuell mehrere Monate – allein für eine Eingangsbestätigung würden bis zu drei Monate verstreichen, heisst es von H+. Telefonischer Support sei aufgrund fehlender Ressourcen überhaupt nicht mehr möglich. Für die Spitäler und Kliniken sei die Situation untragbar. Fehlendes Personal führe zu Vakanzen und gefährde letztlich die Versorgungssicherheit für die Patient:innen.

Um die Lage möglichst rasch zu verbessern, verlangt H+ von den zuständigen Stellen beim BAG und der MEBEKO wirksame Massnahmen für raschere Prozesse. Die konkreten Forderungen dazu lauten:

  • Abschluss von Anerkennungsverfahren innerhalb von maximal 2 bis 3 Monaten bei vollständigen Dossiers

  • Unverzügliche Bearbeitung kritischer Fälle mit «Notstands»-Bewilligungen durch Kantone oder GDK

  • Beseitigung der Ursachen langer Wartezeiten wie Ressourcenmangel, überbordende Regulierung und unvollständige Gesuche

«Wir brauchen schlanke und verlässliche Prozesse, damit qualifiziertes Personal schnellstmöglich eingesetzt werden kann», appelliert Bütikofer. (ehs)

Quelle: H+ Die Spitäler der Schweiz

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