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Myelokortikale MS

Kortikaler neuronaler Verlust ohne Demyelinisierung der weissen Substanz

<p class="article-intro">Ein Zusammenhang von Demyelinisierung in der weissen Substanz mit neuronaler Degeneration und neurologischen Beeinträchtigungen bei MS-Betroffenen wird angenommen. MRI-Studien weisen jedoch darauf hin, dass Demyelinisierung und neuronale Degeneration unabhängig voneinander auftreten. </p> <hr /> <p class="article-content"><p>Dr. Bruce Trapp aus Cleveland (US) hat untersucht, ob Gehirne von MS-Patienten post mortem einen kortikalen neuronalen Verlust zeigen, der unabh&auml;ngig von einer Demyelinisierung der zerebralen weissen Substanz ist. Die Ergebnisse: Gehirne ohne makroskopisch sichtbare L&auml;sionen zeigten Demyelinisierungen im R&uuml;ckenmark und im Kortex, aber histologisch sehr wenig Demyelinisierung in der weissen Substanz. Dennoch waren bei diesen Patienten kortikaler und neuronaler Verlust und MRI-Auff&auml;lligkeiten der weissen Substanz vergleichbar h&auml;ufig zu finden wie bei Patienten mit Demyelinisierung der weissen Substanz. Als pathologisches Korrelat f&uuml;r MRI-Auff&auml;lligkeiten der weissen Substanz wurden Schwellungen der myelinisierten Axone identifiziert. <br /><br /> Trapp schliesst daraus, dass ein Subtyp der MS, die myelokortikale MS (MCMS), charakterisiert ist durch Demyelinisierung im R&uuml;ckenmark und im zerebralen Kortex, aber nicht in der weissen Substanz. Kortikaler neuronaler Verlust ist nicht begleitet von Demyelinisierungen der weissen Substanz und daher ein unabh&auml;ngiges pathologisches Ereignis im Rahmen einer MCMS.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Trapp B: Myelocortical multiple sclerosis: cortical neuronal loss in the absence of cerebral white matter demyelination. ECTRIMS 2018 </p>
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