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Alter ist Risikofaktor
Jatros Digital
30
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12.10.2018
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<p class="article-intro">Dimethylfumarat (DMF) ist ein zur Behandlung der schubförmig-remittierenden Multiplen Sklerose (RRMS) zugelassenes Medikament, das eine Lymphopenie hervorrufen kann. Eine italienische Studie analysierte Risikofaktoren für die DMF-induzierte Lymphopenie.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Insgesamt 147 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 40,0 ± 10,6 und einer mittleren Krankheitsdauer von 8,16 ± 8,0 Jahren wurden in diese Studie eingeschlossen. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 mit Lymphopenie, definiert als Lymphozytenzahl geringer als 800/m<sup>3</sup>, und Gruppe 2 mit normaler Lymphozytenzahl. Die beiden Patientengruppen unterschieden sich in Alter, DMF-Behandlungsdauer, EDSS-Score und absoluter Basislymphozytenzahl (ALC) (alle p<0,05). Es gab jedoch keine statistischen Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich des Geschlechts und der vorangegangenen Behandlung mit anderen krankheitsmodifizierenden Therapien. Die Daten zeigten, dass ein höheres Alter (OR: 1,09; p=0,003), eine längere Behandlungsdauer (OR: 1,07; p=0,004) und ein niedriger ALC-Ausgangswert (OR: 0,99; p=0,017) das Risiko, lymphopenisch zu werden, erhöhten. Die Überlebensanalyse zeigte, dass Patienten älter als 50 Jahre eine Lymphopenie durchschnittlich nach 15,5 Monaten, im Alter von 40 bis 50 Jahren nach 27,1 Monaten, im Alter von 30 bis 40 Jahren nach 29,8 Monaten und jünger als 30 Jahre nach 34,3 Monaten entwickelten. Der Unterschied zwischen den vier Altersgruppen war statistisch signifikant.<br /><br /> Diese Studie legt nahe, dass ein höheres Alter bei Beginn der DMF-Therapie einen Risikofaktor für eine frühe Lymphopenie darstellt. Immunoseneszenz könnte eine Rolle in der verminderten Lymphopoese spielen, die durch DMF verschlimmert wird, insbesondere bei Patienten mit einem niedrigeren ALC-Ausgangswert und längerer Behandlungsdauer.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Mancinelli CR et al.: Age influences lymphopenia in MS patients treated with dimethyl-fumarate. ECTRIMS 2018; P931
</p>
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