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Europäische Nierenspezialisten trafen einander in Wien

Spannende Vorträge zu klassischen und weniger klassischen Themen rund um die Nephrologie

<p class="article-intro">Ein spezieller Schwerpunkt am diesjährigen Kongress der ERA/EDTA (European Renal Association/European Dialysis and Transplantation Association) war der Prävention der chronischen Niereninsuffizienz («chronic kidney disease», CKD) gewidmet. Weitere spannende Themen dieser wissenschaftlich hochkarätigen Veranstaltung waren u.a. die Assoziation zwischen dem intestinalen Mikrobiom und den IgA-Nephropathien sowie das Absetzen der Kortikosteroide bei nierentransplantierten Kindern.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die chronische Niereninsuffizienz ist h&auml;ufig eine Folgeerkrankung von Diabetes mellitus (DM) und Hypertonie. In &Ouml;sterreich wurde ein eigenes CKD-Pr&auml;ventionsprogramm entwickelt, das sich durch enge Kooperation zwischen Allgemeinmedizinern und Nephrologen sowie &Auml;rzten aus den involvierten Fachdisziplinen in den Spit&auml;lern auszeichnet. Der Pr&auml;sident der &Ouml;sterreichischen Gesellschaft f&uuml;r Nephrologie, Prof. Dr. med. Karl Lhotta, LKH Feldkirch, zeigte sich erfreut, dass infolge der Implementierung des sog. &laquo;60/20-Programms&raquo; eine abnehmende Inzidenz an Neudiagnosen zu verzeichnen ist: &laquo;Hinsichtlich der Pr&auml;vention weist &Ouml;sterreich einen Modellcharakter auf, der f&uuml;r viele andere europ&auml;ische L&auml;nder eine Vorbildwirkung haben k&ouml;nnte&raquo;, konstatierte Lhotta. Die Kernpunkte des &laquo;60/20-Konzepts&raquo; bestehen darin, dass ab einer Reduktion der Nierenfunktion auf 60 % und dem Vorliegen einer Risikokonstellation die Zuweisung an einen niedergelassenen Nephrologen oder ein Zentrum erfolgen sollte. Bei einer Reduktion auf 20 % sollen eine umfassende Information &uuml;ber die verf&uuml;gbaren Optionen und eine Entscheidungsfindung &uuml;ber die optimale Form einer Nierenersatztherapie erfolgen.</p> <h2>Neue Antidiabetika d&uuml;rften nephroprotektiv wirksam sein</h2> <p>Nahezu jeder zweite Patient mit Typ-2-Diabetes (DMT2) entwickelt an einem bestimmten Punkt seiner Erkrankung eine Steigerung der Albuminurie oder einen Abfall der glomerul&auml;ren Filtrationsrate. Angesichts der erzielten Verbesserungen im Hinblick auf das &Uuml;berleben bei kardiovaskul&auml;ren Erkrankungen und der Zunahme der DMT2-Inzidenz ist mit einer Erh&ouml;hung der CKD-Pr&auml;valenz rechnen.<sup>1</sup><br /> Gem&auml;ss der aktuellen Guideline der KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes)<sup>1</sup> stellt der HbA<sub>1c</sub>-Wert trotz der damit assoziierten St&ouml;rfaktoren den geeignetsten Parameter zur Bestimmung der gesamten glyk&auml;mischen Kontrolle bei CKD dar. Der HbA<sub>1c</sub>-Zielwert wird f&uuml;r die meisten Patienten mit 7 % angegeben. Allerdings wird in den KDIGO-Guidelines darauf hingewiesen, dass Patienten mit diabetischer Niereninsuffizienz im Allgemeinen ein erh&ouml;htes Risiko f&uuml;r die Entwicklung von Hypoglyk&auml;mien aufweisen, das mit Fortschreiten der Nierenerkrankung ebenso zunimmt wie die Gesamtmortalit&auml;t. Der HbA<sub>1c</sub>-Zielwert sollte in diesem Kollektiv demnach h&ouml;her angesetzt werden. Eine Reduktion dieser Risiken kann m&ouml;glicherweise auch durch eine Modifikation der Medikation erzielt werden.<br /> In den letzten Jahren kamen einige neue Antidiabetika auf den Markt, die unabh&auml;ngig von ihrer blutzuckersenkenden Wirkung auch nephroprotektive Effekte aus&uuml;ben d&uuml;rften. Dazu z&auml;hlen die DPP-4-Inhibitoren, die GLP1-Rezeptoragonisten und die SGLT2-Inhibitoren. &laquo;Unter einer DPP4-Inhibitor-Therapie und einer gleichzeitigen Blutdruckkontrolle mit RAAS-Antagonisten konnte bei DMT2-Patienten eine Reduktion der Albuminurie beobachtet werden&raquo;, berichtete die Endokrinologin Dr. med. Drazenka Pongrac Barlovic, Universit&auml;tsspital Ljubljana, Slowenien, und betonte, dass bei Diabetikern neben der Blutzuckerkontrolle auch eine effektive Blutdruckkontrolle zu den Grundpfeilern der CKD-Pr&auml;vention sowie der Verlangsamung der CKD-Progression z&auml;hlt.</p> <h2>Verbesserung der Lebensqualit&auml;t von &auml;lteren Dialysepatienten</h2> <p>Bei &auml;lteren Patienten mit fortgeschrittener Nierenerkrankung geht der Beginn der Dialysepflichtigkeit mit enormen Auswirkungen auf den funktionellen Status einher.<sup>2</sup> &laquo;Das Ausmass an Unabh&auml;ngigkeit bei Aktivit&auml;ten des t&auml;glichen Lebens wie Essen, K&ouml;rperpflege etc. nimmt bis drei Monate nach Dialyseinitiierung um mehr als 30 % ab, der funktionelle Status kann nur bei einem von acht Patienten aufrechterhalten werden&raquo;, berichtete Prof. Dr. med. Vincenzo Bellizzi, Universit&auml;tsspital Salerno. Dementsprechend ist auch die gesundheitsbezogene Lebensqualit&auml;t (HRQOL) im Vergleich zur Normalpopulation in diesem Patientenkollektiv vermindert, was die CKD-Patienten als die gr&ouml;sste Beeintr&auml;chtigung empfinden. &laquo;Zugunsten einer besseren Lebensqualit&auml;t und mit dem Ziel, ein aktiveres Leben zu f&uuml;hren, sind manche Patienten bereit, eine verk&uuml;rzte Lebensspanne in Kauf zu nehmen&raquo;, erkl&auml;rte Bellizzi und betonte die Relevanz einer patientenzentrierten Behandlung, die basierend auf der Identifikation der individuellen Patientenziele erfolgen soll.<br /> Ein erstes Modell zur Verbesserung der Lebensqualit&auml;t von Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium (ESRD) wurde von Nissensons entwickelt. Es ist gekennzeichnet durch den Wechsel von einer auf der Biochemie zentrierten hin zu einer patientenzentrierten Behandlung. Neben Ber&uuml;cksichtigung der klassischen Indikatoren f&uuml;r die Lebensqualit&auml;t wie An&auml;mie oder Gewicht ist der Fokus durch Miteinbezug von Faktoren wie Fl&uuml;ssigkeits-, Diabetes-, Medikationsmanagement auf die Verbesserung der komplexen intermedi&auml;ren klinischen Outcomes gerichtet, um so eine Verbesserung der Lebensqualit&auml;t zu erzielen.<sup>3</sup> <br /> Auch der Vortrag von Dr. med. Anne Kolko-Labadens, Paris, war der Lebensqualit&auml;t von &auml;lteren Dialysepatienten gewidmet. Die Nephrologin pl&auml;dierte f&uuml;r mehr k&ouml;rperliche Aktivit&auml;ten in diesem Patientenkollektiv. Sie bedauerte, dass nur an wenigen Zentren entsprechende &Uuml;bungsprogramme implementiert werden, und veranschaulichte anhand von Beispielen, wie auf einfache Weise sogar die Zeit w&auml;hrend der Dialyse f&uuml;r Kr&auml;ftigung und Ausdauertraining genutzt werden kann. &laquo;Radfahren kann auf einfache Weise mit der Dialyse kombiniert und so die Zeit genutzt werden, um einer Dekonditionierung entgegenzuwirken. Intensit&auml;t und Dauer k&ouml;nnen dabei individuell angepasst und graduell gesteigert werden. Krafttraining mittels elastischer B&auml;nder ist ebenfalls w&auml;hrend der Dialyse m&ouml;glich, genauso wie k&ouml;rperliche Aktivit&auml;ten mit einem Coach oder Physiotherapeuten an den dialysefreien Tagen&raquo;, erkl&auml;rte die Expertin und berichtete von einer guten Patientenadh&auml;renz beim Praktizieren dieser Programme. Alter sollte keinen Barrierefaktor darstellen, ganz im Gegenteil: &Auml;ltere Dialysepatienten profitieren von der Teilnahme an Bewegungsprogrammen, indem dadurch eine Verbesserung der Lebensqualit&auml;t und des Performancestatus und in weiterer Folge eine Aufrechterhaltung der Autonomie in den Aktivit&auml;ten des t&auml;glichen Lebens bewirkt werden k&ouml;nnen.</p> <h2>Absetzen von Kortikosteroiden bei Nierentransplantation</h2> <p>Jahrelang umfasste die immunsuppressive Therapie bei Kindern nach Nierentransplantation (NTx) die Gabe von Kortikosteroiden. Es ist jedoch bekannt, dass Kortikosteroide nicht nur zu den langfristigen substanzassoziierten Nebenwirkungen wie z.B. der Induktion einer Osteoporose, sondern auch zu einer Hemmung des Gr&ouml;ssenwachstums f&uuml;hren.<sup>4</sup> Aus diesem Grund gehen seit gut einem Jahrzehnt die Bestrebungen dahin, die Verabreichung von Steroiden entweder zu vermeiden bzw. fr&uuml;h (&lt;7 Tage nach der NTx), mittelfristig (&gt;7 Tage und &lt;1 Jahr) oder sp&auml;ter (&gt;12 Monate) abzusetzen.<sup>5</sup> <br /> So konnte in der von H&ouml;cker et al durchgef&uuml;hrten Studie bei Absetzen der Kortikosteroide bis drei Monate nach der Nierentransplantation eine signifikante &Uuml;berlegenheit gegen&uuml;ber der Kontrollgruppe mit fortgesetzter Einnahme in mehreren Bereichen nachgewiesen werden: 2 Jahre nach Absetzen wies die Gruppe ohne Kortiko-steroide ein besseres Wachstum, eine Reduktion der kardiovaskul&auml;ren Risikofaktoren, eine niedrigere Pr&auml;valenz des metabolischen Syndroms sowie bessere Glukose- und Lipidspiegel auf. Gleichzeitig konnte kein erh&ouml;htes Risiko f&uuml;r eine akute Abstossung oder eine instabile Transplantatfunktion festgestellt werden.<sup>4</sup><br /> In einer Metaanalyse von Studien zum Absetzen der Kortikosteroide bzw. zur Vermeidung der Gabe von Kortikosteroiden konnte ebenfalls gezeigt werden, dass alle untersuchten Studienprotokolle hinsichtlich der Pr&auml;vention einer akuten Abstossung und der Aufrechterhaltung der Transplantatfunktion effektiv waren. Im Prinzip wurden die von H&ouml;cker nachgewiesenen Effekte best&auml;tigt.<br /> Der Zeitpunkt des Absetzens der Kortikosteroide bestimmt, ob monoklonale Antik&ouml;rper zum Einsatz kommen &ndash; dies ist beim Verzicht auf Kortikosteroide sowie bei einem fr&uuml;hen Absetzen derselben der Fall. In der erw&auml;hnten &Uuml;bersichtsarbeit kamen bei Patienten mit niedrigem Risiko monoklonale Antik&ouml;rper in Kombination mit Mycophenolat mofetil + Tacrolimus zur Anwendung. Bei Hochrisikopatienten hat sich die polyklonale Induktion als effektiv erwiesen. Abbildung 1 gibt einen &Uuml;berblick &uuml;ber die Substanzen, die in verschiedenen Protokollen beim Absetzen der Kortikosteroide zum Einsatz kamen.<br /> Zurzeit liegt noch keine klare Evidenz dar&uuml;ber vor, ob das Absetzen der Kortikosteroide Auswirkungen auf das Rezidivrisiko einer prim&auml;ren Glomerulonephritis hat. Ebenso ist noch nicht gekl&auml;rt, ob bei steroidfreien Patienten die Wahl des bei der Induktion verwendeten Antik&ouml;rpers (Lymphozyten-depletierend vs. Anti-IL2R-Inhibitor) f&uuml;r die Produktion von spenderspezifischen Anti-HLA-Antik&ouml;rpern eine Rolle spielt. Diese Aspekte m&uuml;ssen &ndash; unter Messung der Anti-HLA-Antik&ouml;rper-Spiegel &ndash; in zuk&uuml;nftigen Studien noch weiter abgekl&auml;rt werden.<sup>5</sup><br /> &laquo;Zusammenfassend kann jedoch konstatiert werden, dass das Absetzen der Kortikosteroide bei Kindern mit Nierentransplantation eine sichere und effektive Strategie darstellt, sofern die individuellen Pros und Cons sorgf&auml;ltig gegeneinander abgewogen werden&raquo;, res&uuml;mierte Prof. Dr. med. Dr. Ryszard Grenda, Children&rsquo;s Memorial Health Institute, Warschau.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Leading Opinions_Innere_1604_Weblinks_Seite90.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <h2>Intestinales Mikrobiom und IgA-Nephropathie: Interaktionen</h2> <p>Das intestinale Mikrobiom in seiner Funktion zur Aufrechterhaltung eines intakten Immunsystems ist zunehmend Gegenstand intensiver Forschung. F&uuml;r chronisch-entz&uuml;ndliche Darmerkrankungen ist inzwischen nachgewiesen, dass sie mit einer Dysbiose hinsichtlich der Zusammensetzung des Mikrobioms assoziiert sind. Aber auch bei der IgA-Nephropathie, der h&auml;ufigsten glomerul&auml;ren Erkrankung, gibt es immer mehr Hinweise, dass die sog. &laquo;Mukosa-Nieren-Achse&raquo; eine relevante Rolle spielen d&uuml;rfte: Die systemische Immunresponse auf mukosale Antigene ist bei der IgA-Nephropathie erh&ouml;ht. Dar&uuml;ber hinaus wurde eine erh&ouml;hte Reaktivit&auml;t auf di&auml;tetische Proteine beobachtet, die mit einer subklinischen mukosalen Inflammation einherging. Ebenso wurden Korrelationen zwischen dem Vorliegen von chronisch-entz&uuml;ndlichen Darmerkrankungen und IgA-Nephropathie nachgewiesen, wenn auch noch unklar ist, ob diese auf eine gemeinsame Pathogenese zur&uuml;ckzuf&uuml;hren sind.<sup>6</sup><br /> Insgesamt d&uuml;rfte bei der IgA-Nephropathie eine multifaktorielle Genese vorliegen, wobei der ausl&ouml;sende Mechanismus bislang noch nicht identifiziert ist. Dem intestinalen Immunsystem d&uuml;rfte jedenfalls eine tragende Rolle zukommen: Das Mikrobiom tr&auml;gt zur Immunfunktion von MALT (&laquo;mucosa-associated lymphoid tissue&raquo;) bei, dessen Aktivit&auml;t wiederum von di&auml;tetischen und Umweltfaktoren beeinflusst wird. Das intestinale Mikrobiom kontrolliert die Reifung von lymphatischem Gewebe und tr&auml;gt zur Immunfunktion von MALT bei, z.B. indem es die Ausgewogenheit der T-Helferzellen kontrolliert.<sup>7</sup><br /> In einer k&uuml;rzlich durchgef&uuml;hrten genomweiten Studie konnten interessante neue Assoziationen zwischen IgA-Nephropathie und Genloci gefunden werden, die mit der Aufrechterhaltung der mukosalen Barriere und der intestinalen MALT-Response auf Pathogene sowie mit dem Risiko f&uuml;r die Entwicklung von chronisch-entz&uuml;ndlichen Darmerkrankungen assoziiert sind und die Hypothese einer starken Interaktion zwischen Intestinum und Niere bei IgA-Nephropathie untermauern (Abb. 2).<sup>7, 8</sup><br /> &laquo;Diese Hypothese klingt auch insofern verlockend, als sie neue Therapieoptionen bietet, die auf die subklinische intestinale Inflammation abzielen&raquo;, erg&auml;nzte Prof. Dr. med. Rosanna Coppo, Regina Margherita Children&rsquo;s Hospital, Torino.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Leading Opinions_Innere_1604_Weblinks_Seite91.jpg" alt="" width="" height="" /></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Molitch E at al: Diabetic kidney disease: a clinical update from Kidney Disease: Improving Global Outcomes. Kidney Int 2015; 87: 20-30 <br /><strong>2</strong> Kurella Tamura M et al: Functional status of elderly adults before and after initiation of dialysis. N Engl J Med 2009; 361: 1539-47 <br /><strong>3</strong> Nissensons AR: Improving outcomes for ESRD patients: shifting the quality paradigm. Clin J Am Soc Nephrol 2014; 9: 430-4 <br /><strong>4</strong> H&ouml;cker B et al: Improved growth and cardiovascular risk after late steroid withdrawal: 2-year results of a prospective, randomised trial in paediatric renal transplantation. Nephrol Dial Transplant 2010; 25: 617-24 <br /><strong>5</strong> Grenda R: Steroid withdrawal in renal transplantation. Pediatr Nephrol 2013; 28: 2107-12 <br /><strong>6</strong> Floege J, Feehally J: The mucosa-kidney axis in IgA nephropathy. Nat Rev Nephrol 2016; 12: 147-56 <br /><strong>7</strong> Coppo R: The intestine-renal connection in IgA nephropathy. Nephrol Dial Transplant 2015; 30: 360-6 <br /><strong>8</strong> Kiryluk K et al: Discovery of new risk loci for IgA nephropathy implicates genes involved in immunity against intestinal pathogens. Nat Genet 2014; 46: 1187-96</p> </div> </p>
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