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Neue Gene steuern uralten Zellzyklus mit

Forschende der EPFL haben entdeckt, dass jüngst entstandene Gene den menschlichen Zellzyklus mitregulieren. Ihre Arbeit könnte helfen, Krankheiten wie Krebs besser zu verstehen.

Lausanne. Ein Forschungsteam der EPFL hat untersucht, wie sich die Aktivität von Genen während der Zellteilung verändert. Die Studie, veröffentlicht in «Cell Genomics», basiert auf einem umfassenden Atlas der Genexpression im Zellzyklus, den Romain Forey, Cyril Pulver und Alex Lederer gemeinsam erstellt haben. Die Daten sind nun öffentlich zugänglich und zeigen, wie neu entstandene Gene grundlegende Prozesse im menschlichen Körper mitsteuern. Im Zentrum der Untersuchung standen Transkriptionsfaktoren – Proteine, die kontrollieren, wann bestimmte Gene ein- oder ausgeschaltet werden. Einige dieser Faktoren sind evolutionär gesehen relativ jung und kommen nur bei Primaten oder Säugetieren vor. Als die Forschenden einzelne dieser Gene gezielt ausschalteten, kam es zu Störungen im Zellzyklus. Besonders das Gen ZNF519, das nur bei Primaten vorkommt, erwies sich als wichtig für die korrekte Vervielfältigung der DNA.

Die Studie zeigt, dass selbst ein so alter Mechanismus wie die Zellteilung durch neue genetische Elemente beeinflusst wird. Das hilft nicht nur dabei, den Zellzyklus besser zu verstehen, sondern liefert auch neue Hinweise darauf, warum bestimmte Krankheiten wie Krebs beim Menschen anders verlaufen als bei anderen Arten. Die Ergebnisse könnten langfristig zur Entwicklung neuer Diagnose- oder Therapieansätze beitragen. (kagr)

Quelle: EPFL

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