Patienten, die wegen progredienter Herzinsuffizienz hospitalisiert worden sind, haben generell eine sehr ungünstige Prognose. In der VICTORIA(VerICiguaT glObal study in patients with heart failure with Reduced ejectIon fraction)-Studie erwies sich nun ein neuer Ansatz im Management der Herzinsuffizienz in dieser schwierigen Population als wirksam.
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Patienten, die wegen progredienter Herzinsuffizienz hospitalisiert worden sind, haben generell eine sehr ungünstige Prognose. In der VICTORIA(VerICiguaT glObal study in patients with heart failure with Reduced ejectIon fraction)-Studie erwies sich nun ein neuer Ansatz im Management der Herzinsuffizienz in dieser schwierigen Population als wirksam.
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<p class="article-content"><p>Vericiguat ist ein Stimulator der löslichen Guanylatcyclase. Die Stimulation dieses Enzyms bewirkt eine verstärkte Produktion von zyklischem Guanosinmonophosphat und damit Vasodilatation. Dieses Prinzip wird mit dem sGC-Stimulator Riociguat bereits im Management der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) genutzt. Vericiguat befindet sich in Phase-II-Studien bei Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion (HFpEF), während bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) die Phase III abgeschlossen ist. Resultate wurden nun im Rahmen des dieses Jahr virtuell abgehaltenen Kongresses des American College of Cardiology (ACC) vom Erstautor der Studie, Prof. Dr. Paul Wayne Armstrong, University of Alberta, präsentiert.<br /> In VICTORIA wurden 5050 Patienten an 600 Zentren in 42 Ländern eingeschlossen. Es handelte sich um eine sehr kranke Population mit einem hohen Hospitalisierungs- und Mortalitätsrisiko. Die Teilnehmer wiesen im Durchschnitt eine linksventrikuläre Auswurffraktion von 30 % sowie deutlich erhöhte natriuretische Peptide auf. Zusätzlich hatten alle Patienten eine Hospitalisierung innerhalb der letzten sechs Monate hinter sich oder waren innerhalb von drei Monaten vor Einschluss in die Studie mit intravenösen Diuretika behandelt worden. Die Patienten erhielten randomisiert entweder 10 mg Vericiguat oder Placebo am Tag. Als Hintergrundtherapie war das gesamte Spektrum der modernen Herzinsuffizienztherapie erlaubt, also ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptorblocker, Angiotensinrezeptor-Neprilysin-Inhibitoren, Betablocker und Mineralokortikoid-Antagonisten. Rund ein Drittel der Patienten hatten einen implantierten Cardioverter-Defibrillator, einen biventrikulären Schrittmacher oder beides. Primärer Endpunkt der Studie war ein Komposit aus kardiovaskulärem Tod und Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz. Über eine Beobachtungszeit von 10,8 Monaten im Median zeigte sich eine signifikante Reduktion des primären Endpunkts unter Vericiguat um 10 % . Die vergleichsweise kurze mediane Beobachtungszeit bei einer Studiendauer von bis zu 30 Monaten ergibt sich durch die in dieser schwer kranken Population sehr hohe Ereignisrate. Der primäre Endpunkt trat bei 35,5 % der Patienten in der Vericiguat- und bei 38,5 % der Patienten in der Placebogruppe ein (HR 0,90; 95 % CI: 0,82–0,98; p=0,02). Treiber war die Reduktion von Hospitalisierungen, während Vericiguat hinsichtlich der kardiovaskulären Mortalität zwar numerisch, jedoch nicht signifikant überlegen war.<br /> Die zehnprozentige Reduktion des primären Endpunkts entspricht einer Reduktion um 4,2 Ereignisse auf 100 Patientenjahre, so Armstrong. Der Effekt war durch die meisten Subgruppen konsistent. Vericiguat wurde gut vertragen, Hypotonie und Synkopen waren im Verum-Arm numerisch, jedoch nicht signifikant häufiger. Die VICTORIA-Studie wurde zeitgleich mit der Präsentation im New England Journal of Medicine publiziert.<sup>1</sup></p> <p><br /><strong>Bericht:</strong><br /> Reno Barth</p><p>Quelle: Armstrong P W et al: The VICTORIA (Vericiguat Global Study In Subjects With Heart Failure With Reduced Ejection Fraction) Trial. ACC.20/WCC Virtual Conference 2020; Session 402 - Joint American College of Cardiology and Journal of American College of Cardiology Late-Breaking Clinical Trials I, 28. März 2020 </p></p>
Literatur
1 Armstrong PW et al.: Vericiguat in patients with heart failure and reduced ejection fraction. NEJM, published online, March 28, 2020; DOI: 10.1056/NEJMoa1915928