
Gesundheitskosten in der Schweiz: Tendenz weiter steigend
Im Jahr 2023 sind die Gesundheitskosten in der Schweiz um 2,4 Prozent gestiegen. Nach Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) wird sich dieser Trend 2024 fortsetzen.
Neuenburg. Die Kosten für das Schweizer Gesundheitswesen beliefen sich im Jahr 2023 auf 94 Milliarden Franken – um 2,4% mehr als im Jahr davor. Dabei wurde das Gesundheitswesen zu über 60% von den Haushalten finanziert, entweder direkt oder über die Krankenversicherungsprämien, gab das Bundesamt für Statistik (BFS) dieser Tage bekannt. Geht es nach den Schätzungen des BFS, so wird sich der Trend fortsetzen: Demnach dürften die Kosten 2024 um mehr als 3% steigen.
Die Spitäler waren mit 36,3% der Gesamtkosten 2023 die wichtigsten Leistungserbringer. Die Spitalkosten erhöhten sich zwischen 2022 und 2023 um 4,5%. Bei den Arztpraxen aller Fachrichtungen belief sich das Kostenwachstum auf 7,1% und bei den sozialmedizinischen Institutionen auf 4,6%. Besonders stark fiel der Anstieg 2023 bei den Spitex-Diensten aus (+7,9%), wobei diese Kosten weniger als 4% der gesamten Gesundheitsausgaben ausmachten.
Gegen den allgemeinen Trend entwickelten sich die Ausgaben für Prävention: In diesem Bereich wurde 2023 insgesamt um 53,5% weniger ausgegeben als im Jahr davor, das noch von der Covid-19-Pandemie geprägt war. Unter dem Strich entfielen weniger als 2% der gesamten Gesundheitskosten 2023 auf Prävention. Auch die Kosten für Laboranalysen waren rückläufig (–8,9%). Demgegenüber stiegen die Radiologiekosten weiter (+7,0%). Die Zunahme der Verwaltungskosten, die hauptsächlich den administrativen Aufwand der Krankenversicherer abdecken, fiel 2023 mit 9,6% besonders markant aus.
Die Auswertung nach Kantonen zeigt ebenfalls grosse Unterschiede: 2023 waren die höchsten Gesundheitskosten im Kanton Basel-Stadt zu verzeichnen (13 600 Franken pro Kopf). Am anderen Ende der Rangliste fielen die Kosten im Kanton Zug nahezu 40% geringer aus (8600 Franken pro Kopf). Der Kostenanteil für ambulante Leistungen lag zwischen 34,8% im Kanton Uri und 53,4% im Kanton Genf. (red)
Quelle: Bundesamt für Statistik
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