
Fluomizin® zeigt Wirksamkeit gegen Biofilm bei bakteriellen Vaginalinfektionen
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Optimale Konzentrationen und Lokalisationen von Bakterien ermöglichen bestimmte physiologische Prozesse beim Menschen, wie zum Beispiel die Verdauung oder eine gesunde Vaginalflora bei Frauen. Kommt es jedoch zu einem Ungleichgewicht oder einer falschen Lokalisation von Bakterien, können Infektionen und Krankheiten resultieren. Die Bildung von sogenannten Biofilmen kann die Behandlung dabei zusätzlich erschweren.
Eine der durch Bakterien ausgelösten Infektionen im weiblichen Intimbereich ist die bakterielle Vaginose (BV), die häufigste Vaginalinfektion bei erwachsenen Frauen. Durch eine Überbesiedlung der Vagina durch Keime wie Gardnerella vaginalis und Atopobium vaginae – Bakterien, welche auch in einem gesunden Vaginalmilieu vorkommen – entsteht ein Ungleichgewicht der Vaginalflora, das mit einer Abnahme der schützenden Laktobazillen und einer Erhöhung des pH-Werts einhergeht. Die normale Schutzfunktion des vaginalen Ökosystems kann dadurch nicht aufrechterhalten werden und betroffene Frauen leiden häufig an vermehrtem, fischig riechendem Ausfluss.
Für die Behandlung der BV werden Antibiotika oder Antiseptika verwendet, welche die Bakterien abtöten können und somit dem Körper die sukzessive Regeneration der Vaginalflora ermöglichen. Jüngste Studienergebnisse zeigen jedoch, dass sich die Pathogene während der BV in sogenannten Biofilmen organisieren (Abb.1). Diese komplexen, dreidimensionalen Anordnungen von Mikroorganismen ermöglichen den Pathogenen eine verminderte Sensibilität gegenüber mechanischen oder chemischen Reizen, also auch gegenüber verschiedenen Therapien.1
Studien in diesem Bereich weisen darauf hin, dass das häufig verwendete Antibiotikum Metronidazol nicht in der Lage ist, diesen Biofilm zu zerstören.3 Grund sind möglicherweise die erhöhte Resistenz von vielen A.-vaginae-Stämmen gegenüber Metronidazol und deren Zusammenwirken mit G. vaginalis bei der Bildung von Biofilmen während einer BV. Dies kann wiederum zu einer erhöhten Rezidivrate führen, da die pathogenen Keime nicht vollends zerstört werden können und sich nach Ende der Therapie wieder ausbreiten.4
Abb. 1: Stufen der Biofilmbildung bei Bakterien: 1) Erste Bakterien heften sich an und bilden eine schützende Schleimschicht. 2) Darin vermehren sich die Bakterien, weitere (pathogene) Arten siedeln sich an und der Biofilm wächst. 3) Ist er voll entwickelt, kann sich der Biofilm weiter verbreiten (nach Hecht 2019)2
In der aktuellsten In-vitro-Studie zur Untersuchung der Wirkung von Antibiotika und Antiseptika gegen BV-assoziierte Biofilme kommt eine portugiesische Arbeitsgruppe zu dem Ergebnis, dass sowohl das Antibiotikum Clindamycin als auch der antiseptische Wirkstoff Dequaliniumchlorid Biofilme zerstören kann. Dabei konnte sowohl eine starke Einschränkung der metabolischen Aktivität der von G. vaginalis gebildeten Biofilme als auch eine Reduktion der Biomasse nachgewiesen werden. Zusätzlich konnte die Zerstörung der Architektur der Biofilme im Rasterelektronenmikroskop gezeigt werden.5
Die Medikamente Dalacin V® (Wirkstoff Clindamycin) und Fluomizin® (Wirkstoff Dequaliniumchlorid), für die in klinischen Studien bereits eine gleichwertige Wirksamkeit bei der Behandlung von BV beschrieben wurde, konnten auch beim Abbau von BV-assoziierten Biofilmen durch G. vaginalis als gleich effektiv eingestuft werden. Durch den multiplen Wirkmechanismus von Dequaliniumchlorid, der eine Resistenzentwicklung unwahrscheinlich macht, und durch die Anwendungsmöglichkeit während der Schwangerschaft und Stillzeit empfiehlt sich Fluomizin® als wirkungsvolle Alternative zu Antibiotika in der Behandlung der BV.
Entgeltliche Einschaltung
Mit freundlicher Unterstützung durch Medinova AG
Literatur
1 Machado D et al.: Bacterial vaginosis biofilms: challenges to current therapies and emerging solutions. Front Microbiol 2015; 6: 1528 2 Hecht A: Eine gestörte Vaginalökologie begünstigt vaginale Erkrankungen, Frühgeburten und Blasenentzündungen. Gyne 2019; 8: 7-12 3 Gottschick C et al.: Screening of compounds against Gardnerella vaginalis biofilms. PLoS One 2016; 11(4): e0154086 4 Tomás M et al.: Bacterial vaginosis: standard treatments and alternative strategies. Int J Pharm 2020; 587: 119659 5 Gaspar C et al.: Dequalinium chloride effectively disrupts bacterial vaginosis (BV) Gardnerella spp. biofilms. Pathogens 2021; 10(3): 261
KFI
Kurzfachinformation Fluomizin®
Z: 10 mg Dequaliniumchlorid. I: Fluor vaginalis bakterieller und mykotischer Genese (z. B. bakterielle Vaginose und Candidiasis). D: Während 6 Tagen je 1 Tablette vor dem Schlafengehen tief in die Scheide einführen. KI: Ulzerierende Prozesse des Vaginalepithels oder der Portio. Nicht vor der Menarche. Überempfndlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe. SS/St: Fluomizin® sollte während der Schwangerschaft nur bei klinischer Notwendigkeit angewendet werden. Insbesondere sollte bei der Verschreibung von Fluomizin® im 1. Trimenon eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Fluomizin® kann daher während der Stillzeit angewendet werden. UW: Häufg: Fluor vaginalis, vulvovaginaler Pruritus, vulvovaginales Brennen ; Vaginaler Schmerz, Vulvitis, Vulvovaginitis, vaginale Blutungen, vaginale Ulzeration, vaginale Rötung Gelegentlich: Fieber, Cystitis, Pilzinfektion der Haut, genitaler Herpes, allergische Reaktionen, Kopfschmerzen, Übelkeit; Selten: vaginale Trockenheit, andere vaginale Beschwerden; Nicht bekannt: Bauchschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe. P: Vaginaltabletten 6, ZI: Medinova AG, 8050 Zürich. Kassenzulässig. Liste B. Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte der Fachinformation unter
https://www.swissmedicinfo.ch/
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