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Geburtsstunde des Berufsverbands der Dermatologen (BVÖD) in Österreich
Jatros
30
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24.11.2016
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<p class="article-intro">Am 23. November 2016 wurde der „Berufsverband der österreichischen Dermatologen“ (BVÖD) als Verein eingetragen. Die Gründungssitzung des BVÖD wird am 20. Jänner 2017 in Fuschl unter Anwesenheit aller Landesfachgruppenobleute (LFGO) Österreichs stattfinden. Es ist in den Statuten verankert, dass der Bundesfachgruppenobmann, das heißt also MR Dr. Johannes Neuhofer, die Leitung des BVÖD übernehmen wird. Das Team von Universimed wünscht viel Erfolg bei der Umsetzung der neu gesteckten Ziele.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p><em>Wir haben mit Dr. Neuhofer dieses Gespräch geführt.</em></p> <p><strong>Wie kam es zu diesem raschen Entschluss? <br />J. Neuhofer:</strong> Die Idee der Gründung eines BVÖD war ja nicht neu. Bedingt durch den politisch rauer werdenden Umgangston gegen die Interessen der Ärzteschaft ist der Schulterschluss der LFGO umso dringlicher geworden. Gemeinsames Auftreten schafft mehr Gewicht für unsere legitimen Forderungen, etwa den Kassen gegenüber, zumal ja die offiziellen Ansprechpartner in der Ärztekammer und im BVÖD praktisch identisch sind. Am 14. Oktober sind alle 9 Landesfachgruppenobleute zusammengekommen und am 23. November hat sich der BVÖD als Verein konstituiert.</p> <p><strong>Wie denkt die ÖGDV darüber? <br />J. Neuhofer:</strong> Die ÖGDV leitet die Geschicke der österreichischen Dermatologie mit Betonung der wissenschaftlichen Aspekte, die von größter Bedeutung für die Zukunft unseres Faches sind. Verhandlungen ökonomischer bzw. politischer Natur etwa mit den diversen Kostenträgern liegen traditionell nicht im Fokus der ÖGDV; gerade das ist eine Kernaufgabe des BVÖD, aber stets in enger Kooperation mit der Ärztekammer und auch, falls gewünscht, der ÖGDV. Unser deklariertes Ziel sind die bestmögliche Vertretung und Unterstützung aller niedergelassenen Dermatologen. Seitens des Berufsverbands sind wir sehr bedacht auf engste Kooperation mit der ÖGDV. Die Herausforderung wird sein, die unterschiedlichen Interessen zu vereinen und die Befürchtungen einzelner Kollegen auszuräumen. Denn wir wollen nichts anderes als eine Stärkung unseres Fachs erreichen.</p> <p><strong>Welche Aufgaben und Verpflichtungen hat der BVÖD? <br />J. Neuhofer:</strong> Für den BVÖD ist es vorrangig, die im niedergelassenen Bereich auftretenden Themen ins Visier zu nehmen, mit Argusaugen negative Entwicklungen aufzudecken und diese auch abzuwenden. Bereits jetzt sind 8 von 10 Dermatologen in der freien Praxis tätig. Da die stationäre Dermatologie dem politischen Ansinnen nach weiter zurückgedrängt wird, ist doch ein Großteil der Kollegenschaft betroffen. Der BVÖD sieht seine Verpflichtung darin, in politisch turbulenten Zeiten im Einklang mit der ÖGDV unser traditionsreiches Fach in eine gute Zukunft zu geleiten.</p> <p><strong>Danke für das Interview!</strong></p></p>
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