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Unermüdlich die Trommel rühren

<p class="article-intro">In vielen Ländern ist die Dermatologie zurückgestutzt worden – mitunter sogar bis zur existenziellen Bedeutungslosigkeit. In den bis vor Kurzem hochgehaltenen USA ist unser Fach eine aussterbende Randerscheinung, praktisch ohne bettenführende Abteilung.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Diverse Spezialisierungen gestalten die Dermatologie interessant, vielf&auml;ltig und ergeben die viel gepriesene Breite. Diese verschiedenen Subspezialisierungen innerhalb des Fachbereichs bergen aber auch die Gefahr der Filettierbarkeit. In der Schweiz etwa ist ein Kernst&uuml;ck unseres Fachs, n&auml;mlich die Diagnose und Therapie des Melanoms, nur mehr in Z&uuml;rich ein Teil der Dermatologie und im &uuml;brigen Land bereits fixer Bestandteil der T&auml;tigkeit von Onkologen.</p> <h2>Neues Curriculum: Dermatologie &ndash; zur&uuml;ckgestutzt auf ein Wahlfach</h2> <p>Die in &Ouml;sterreich soeben aufgerollte neue Ausbildungsordnung r&auml;umt uns nur mehr den Status eines Wahlfachs ein, ungeachtet der allgemein akzeptierten Tatsache, dass sich ca. 30 % der Patienten mit dermatologischen Fragestellungen an den Allgemeinmediziner ihres Vertrauens wenden.<br /><br /> Auch wenn wir (noch) volle Praxen und ausgelastete Stationen haben, die wahrscheinlich zunehmend dem Sparstift geopfert werden, m&uuml;ssen wir trachten, unserem Fach die ihm innewohnende Bedeutung f&uuml;r unsere Patienten zu erhalten.</p> <h2>Aufgabe des BV&Ouml;D: die Breite des Faches erhalten</h2> <p>Analog den deutschen Nachbarn m&uuml;ssen wir als Berufsverband &ouml;sterreichischer Dermatologen (BV&Ouml;D) die Trommel r&uuml;hren und in den umw&auml;lzenden Zeiten, in denen allerorts die Reduktion mit dem Sparstift zur politischen Ausrichtung geh&ouml;rt, den Planern die Notwendigkeit der dermatologischen Versorgung der Bev&ouml;lkerung verst&auml;ndlich machen.<br /><br /> F&uuml;r M&auml;rz 2018 ist diesbez&uuml;glich ein Gipfel &ndash; Schweiz, Deutschland und &Ouml;sterreich &ndash; in Frankenburg festgesetzt, wo wir l&auml;nder&uuml;bergreifende Ideen entwerfen wollen, die auch an jenen oberen Stellen verstanden werden, wo nicht Fachkenntnis, sondern Lobbyismus in der Entscheidungsfindung dominiert. Wenn wir unbeugsam agieren wie einst Josef Aub&ouml;ck, als die Schlie&szlig;ung seiner dermatologischen Abteilung im AKh Linz beschlossene Sache war, die heute jedoch trotz aller Widerst&auml;nde eine Heimst&auml;tte unseres Fachs ist und floriert &ndash; perfekt geleitet von Prof. Dr. Wolfram H&ouml;tzenecker &ndash;, dann wird uns auch das gelingen: der Erhalt unseres breiten Fachs.</p> <h2>Wahl&auml;rzte</h2> <p>Die Einheit unseres Faches ist f&uuml;r die Dermatologie von vielfach untersch&auml;tzter Bedeutung. Besonders die Integration der immer zahlreicher werdenden Wahl&auml;rzte in die bestehenden Strukturen ist eine der noch nicht bew&auml;ltigten Herausforderungen, auch des BV&Ouml;D. Die Konzentration auf einen Disput zwischen Kammer und Kasse, etwa auf die Valorisierung unserer Leistungen, ist f&uuml;r viele Wahl&auml;rzte nicht ausreichend, obwohl die Kostenerstattung ihrer Patienten von den vereinbarten Tarifen direkt abh&auml;ngig ist. Wenn auch viele &Auml;rzte au&szlig;erhalb eines Kassenvertrages eher Individualisten sind, m&uuml;ssten doch in ihren Reihen die dringlichsten Forderungen konsensuell erarbeitet werden. Nur dann k&ouml;nnen die gew&auml;hlten Funktion&auml;re diesen W&uuml;nschen, etwa betreffend Kostenr&uuml;ckerstattung, Direktverschreibung oder Ordinationsbedarf, entsprechend agieren. Denn Alleing&auml;nge von Einzelk&auml;mpfern f&uuml;hren nur selten zum gew&uuml;nschten Erfolg.</p></p>
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