
Neurodermitis in Europa und Subsahara-Afrika
In einer prospektiven Studie sollen Umwelteinflüsse und Immunreaktionen bei Patient*innen mit atopischer Dermatitis in Mitteleuropa und Subsahara-Afrika verglichen werden. Durchgeführt wird sie von Forschenden der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich. Aktuell wird nach Studienteilnehmer*innen gesucht.
Auch in Afrika leiden viele Patientinnen und Patienten an Neurodermitis.1 Leider ist die entzündliche Hautkrankheit auf schwarzer Haut erst wenig untersucht – ein Umstand, der auch andere dermatologische Krankheitsbilder betrifft, wie wir in der vergangenen Ausgabe von Leading Opinions Dermatologie & Plastische Chirurgie berichten durften.2
In einer Studie des Universitätsspitals Zürich möchten Forschende nun herausfinden, wie die Herkunft der Patientinnen und Patienten sowie Umweltfaktoren die atopische Dermatitis beeinflussen. Die Beobachtungsstudie wird von Danielle Fehr (Dipl. Ärztin) unter der Leitung von Prof. Dr. med. Marie-Charlotte Brüggen, PhD, sowie Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier durchgeführt. In ihrem Rahmen sollen Proband*innen aus der Schweiz mit Proband*innen aus Moshi, einer Stadt in Tansania, verglichen werden. Von der Studie erhoffen sich die Forschenden neue Erkenntnisse über verschiedene Einflussfaktoren der Neurodermitis, die auch zur Entwicklung neuer Therapien beitragen können. Auch wenn keine Neurodermitis vorliegt, ist die Teilnahme als gesunde Kontrollperson nicht nur erwünscht, sondern für das Outcome der Studie wertvoll.
Wer kann teilnehmen?
Für die Studie werden Teilnehmer*innen ab mindestens 18 Jahren gesucht. Darunter einerseits Patient*innen, die an Neurodermitis leiden (ohne aktuelle Systemtherapie oder Lichttherapie), sowie andererseits gesunde Kontrollpersonen (ohne Hautkrankheit und ohne Allergien), die die Forschung mit ihrer Teilnahme unterstützen möchten. Teilnehmer*innen werden mit CHF 70.– bei kompletter Studienteilnahme inkl. Biopsieentnahme entschädigt. Für die Studienteilnehmer*innen ergibt sich kein medizinischer Nutzen. Falls sich Personen vorstellen können, an der Studie teilzunehmen, können sie sich direkt beim Studienteam melden (Kontaktdaten siehe Artikelende).
Studienablauf
Die Studie findet an zwei Terminen innerhalb von vier Wochen an der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich (Standort Flughafen) statt. Die erste Visite dauert ungefähr zwei Stunden, die zweite Visite etwa eine halbe Stunde. Im Rahmen der Studienvisiten werden der Gesundheitszustand und allergische Erkrankungen erfragt sowie eine körperliche Untersuchung inkl. Abstrichen und Blutentnahme vorgenommen. Bei Einverständnis des/der Proband*in werden zudem Hautproben entnommen. (red)
Online:
Kontakt und Anmeldung:
Falls Sie an einer Studienteilnahme interessiert sind, kontaktieren Sie das Studienteam via Kontaktformular unter oben stehendem Link bzw. per E-Mail oder Telefon:
Universitätsspital Zürich Flughafen
Dermatologische Klinik
Allergiestation CIR G8
+41 43 253 10 75
(Mo–Fr, 8.00–16.00 Uhr)
tanzania.studie@usz.c
Kontaktperson: Danielle Fehr (Dipl. Ärztin)
Literatur:
1 Fehr D et al.: Atopic dermatitis: The importance of future research in Africa. Allergy 2022; online ahead of print 2 Schmid-Grendelmeier P: So erkennen Sie Dermatosen auf dunkler Haut. Leading Opinions Dermatologie & Plastische Chirurgie 2022; 4(4): 20-2
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