© Getty Images/iStockphoto

Die Österreichische Wundheilungsgesellschaft – AWA

<p class="article-intro">Die Diagnostik, das Management und die Therapie chronischer Wunden stellen in der Medizin einen ganz besonderen Bereich dar, da sie sowohl ärztlich interdisziplinär als auch interprofessionell organisiert sind. Als ärztliche Spezialisierungen in diesem Bereich finden sich Allgemeinmediziner, Dermatologen, Allgemeinchirurgen, Gefäßchirurgen, Plastische Chirurgen sowie Angiologen und Diabetologen.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Zudem arbeiten in diesem Bereich ganz wesentlich Pflegepersonen mit, die meistens einen Spezialkurs f&uuml;r das Management von chronischen Wunden absolviert haben. In diesem Sinne ist nun auch die &Ouml;sterreichische Wundheilungsgesellschaft (AWA) organisiert, der ein Dermatologe als Generalsekret&auml;r vorsteht. Dar&uuml;ber hinaus finden sich in dem Executive Committee des Vorstandes der Pr&auml;sident, Vizepr&auml;sident, Kassier und Schriftf&uuml;hrer. Daneben ist jeweils ein Delegierter der neun Wundheilungsvereine, entsprechend den neun Bundesl&auml;ndern, im Vorstand integriert. Der derzeitige Vorstand der AWA ist im nebenstehenden Kasten ersichtlich.<br /> Gerade diese enge Verflechtung mit den neun Bundesl&auml;ndervereinen zur Wundbehandlung macht es m&ouml;glich, die einzelnen wundheilenden, d.h. die direkt am Patienten t&auml;tigen Spezialisten unmittelbar zu erreichen. Diese besondere Organisationsform der AWA identifiziert sie als echte Dachorganisation der Wundbehandelnden in &Ouml;sterreich. Zudem ist die AWA eng mit dem Wund- D.A.CH., der Dachorganisation Wundbehandelnder f&uuml;r Deutschland, &Ouml;sterreich und die Schweiz, verbunden und sie bildet auch eine Schwesterorganisation der Europ&auml;ischen Wundheilungsgesellschaft EWMA. Was also nach unten hin zum operativ t&auml;tigen Wundbehandelnden m&ouml;glich ist, wird noch durch die zus&auml;tzliche Integration mit den internationalen Gesellschaften in optimaler Art und Weise komplettiert.<br /><br /> Neben dem Ausrichten eines &ouml;sterreichischen Wundheilungskongresses bilden die wichtigsten Aufgaben der AWA die Erm&ouml;glichung einer Plattform, auf der sich Wundbehandelnde austauschen k&ouml;nnen, die F&ouml;rderung der Leistungsqualit&auml;t am Patienten und damit das Anbieten von Expertenkonsensuspapieren und Leitlinien wie auch der aktive Einsatz, um dieses spezielle Gebiet der Medizin strategisch und strukturell aktiv zu unterst&uuml;tzen.<br /> Gerade der letzte Punkt findet seinen Ausdruck in verschiedenen Projekten. So plant die AWA die Durchf&uuml;hrung von Zertifizierungen f&uuml;r intramurale wie extramurale Einheiten, die sich auf Wundbehandlung spezialisiert haben. Die Vergabe eines entsprechenden Zertifikats bedarf der umfangreichen Ausbildung &ouml;sterreichischer Spezialisten, welche die Zertifizierung durchf&uuml;hren, wie auch einer genauen Definition all jener Bereiche, welche zu einer erfolgreichen Zertifizierung geh&ouml;ren. Diese Punkte werden gerade von verschiedenen Mitgliedern der AWA zusammen mit der Firma mamedicon, welche gro&szlig;e Erfahrung mit solchen Zertifizierungen in Deutschland hat, erarbeitet und sollen unter dem Titel AWA-Wundsiegel im Laufe des n&auml;chsten Jahres angeboten werden.<br /><br /> Dar&uuml;ber hinaus m&ouml;chte die AWA dazu beitragen, den ganzen Komplex chronische Wundbehandlung in &Ouml;sterreich insgesamt zu verbessern. Hierzu bedarf es zuallererst einer Standardisierung der Ausbildung, Infrastruktur und Abrechnung mit einer &uuml;berall gesicherten hohen Leistungsqualit&auml;t. Da bis dato keinerlei Daten zu den eben erw&auml;hnten Punkten vorlagen, wurde ein entsprechendes Erhebungsprojekt f&uuml;r &Ouml;sterreich initiiert, welches erstaunliche Ergebnisse erbrachte. W&auml;hrend die Ausbildung durch die GuKG-Novelle 2016 zur staatlich anerkannten und damit auch staatlich geregelten Zusatzausbildung im Bereich Wundmanagement wurde, sollte auch das AWA-Wundsiegel zu einer gemeinsamen Festlegung der notwendigen Infrastruktur von Wundambulanzen und Wundordinationen f&uuml;hren und auch eine hohe Leistungsqualit&auml;t in all diesen Bereichen garantieren. Hauptproblem dabei heute ist sicherlich die Abrechnung, da es keinerlei einheitliche Kataloge f&uuml;r kassenrefundierte Produkte in &Ouml;sterreich gibt und auch ein regelrechtes, also den Kosten entsprechendes Honorierungssystem f&uuml;r Wundbehandelnde nicht existiert. Hier gilt es, in den n&auml;chsten Jahren in Zusammenschau s&auml;mtlicher Aktivit&auml;ten der AWA eine deutliche Besserung herbeizuf&uuml;hren.<br /><br /> Somit bildet die AWA eine wesentliche Voraussetzung f&uuml;r die ad&auml;quate Abdeckung des medizinischen Bereichs chronische Wunden und stellt eine wichtige Bereicherung in der Landschaft der medizinischen Gesellschaften &Ouml;sterreichs dar. Zudem kann die AWA durch ihre spezielle Organisationsform in den operativen Bereich der Bundesl&auml;nder hinein wie auch auf internationaler Ebene als Sprachrohr der Wundbehandelnden &Ouml;sterreichs betrachtet werden, als f&uuml;hrendes Expertengremium f&uuml;r diesen Bereich der Medizin sowie als wesentliche Kommunikationsplattform der Wundbehandelnden in &Ouml;sterreich.</p></p>
Back to top