© Getty Images

Deferegger Tiefenwasser bewirkt Wunder als Heilwasser

<p class="article-intro">Im September 2017 tagten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Erforschung von Tiefenwässern und Balneologen in der Osttiroler Gemeinde St. Jakob mit dem Ziel, die zukünftige Rolle der dortigen Tiefenwässer als Heilwasser zu bestimmen. Was bislang nur Anwendung in Haushalten des Defereggentales gefunden hat, soll künftig im Rahmen von Studien für verschiedene dermatologische Indikationen wie Ekzeme oder Schuppenflechte bestätigt und für Menschen, die dringend eine Linderung ihrer Hautleiden brauchen, zugänglich gemacht werden.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Der Schatz im Defereggental</h2> <p>Tief im Innern der Erde liegen riesige Wassermassen, die seit Hunderttausenden von Jahren luftdicht abgeschlossen vor sich hin reifen. Nahezu alle dieser Tiefenw&auml;sser sind Heilw&auml;sser. Bedingt durch den Klimawandel und die Suche nach alternativen Energieformen ist man in Zentraleuropa seit gut zehn Jahren verst&auml;rkt auf der Suche nach geothermisch nutzbaren Tiefenw&auml;ssern und bohrt teilweise bis zu 6000 Meter tief ins Erdinnere, um hei&szlig;es Wasser zu finden. Man erwartet dort Wasser mit Temperaturen von bis zu 250 Grad. &bdquo;Abfallprodukt etlicher dieser Bohrungen sind Heilw&auml;sser, die in der Regel viel thermische Energie und oft eine au&szlig;ergew&ouml;hnliche chemische und gasphysikalische Zusammensetzung aufweisen&ldquo;, sagte der deutsche Tiefenwasserexperte Dr. Lorenz Eichinger, Schweitenkirchen. Der Grund daf&uuml;r ist, dass diese Tiefenw&auml;sser nicht am normalen Grundwasserlauf teilnehmen und daher eine sehr lange Verweildauer aufweisen &ndash; teilweise von bis zu einer Million Jahre. Damit finden sich in diesen alten Tiefenw&auml;ssern au&szlig;ergew&ouml;hnlich hohe Anteile von Mineralien, die das Wasser im Laufe der Zeit aus dem Gestein aufgenommen hat oder Relikte von Urmeeren sind. Auch in St. Jakob hatte man 2004 urspr&uuml;nglich nach hei&szlig;em Wasser gebohrt. Entdeckt hat man in 1850 Meter Tiefe ein ganz besonderes Heilwasser mit geringer Sch&uuml;ttung (540 ltr. pro Tag). 2010 wurde das Heilwasser beh&ouml;rdlich anerkannt und als jodhaltige Natrium-Chlorid-Sole-Therme deklariert.<br /> Das Alter des Deferegger Tiefenwassers konnte vor Kurzem in den USA am National Institute of Argonne, Argonne National Lab Chicago/Michigan in Kooperation mit der Universit&auml;t Bern und der deutschen Firma Hydroisotop nachgewiesen werden. Die Wissenschaftler kommen zum Schluss, dass das Deferegger Heilwasser rund 1 Million Jahre alt ist, mit durchaus &auml;lteren Komponenten. Im Mischungsverh&auml;ltnis von einem Drittel zu zwei Dritteln mischt sich zum hohen Anteil an altem Tiefenwasser auch ein zweites &ndash; 5000 bis 10 000 Jahre &bdquo;junges&ldquo; &ndash; Tiefenwasser. Die Messung best&auml;tigte, dass das Deferegger Heilwasser derzeit das &auml;lteste Tiefenheilwasser Westeuropas ist.</p> <h2>Vielseitige Einsatzm&ouml;glichkeiten</h2> <p>Das Besondere am Deferegger Heilwasser ist einerseits sein au&szlig;ergew&ouml;hnlich hohes Alter, andererseits die au&szlig;ergew&ouml;hnliche Komposition seiner Inhaltsstoffe. Sie machen es zu einem hochwirksamen Heilwasser mit stark desinfizierender Wirkung bei diversen Hauterkrankungen und Hautirritationen. Es verspricht Linderung bei Ekzemen, Psoriasis, Wundheilungsst&ouml;rungen, hilft bei der Bek&auml;mpfung von M&uuml;cken- und Wespenstichen und bei Herpes labialis. Extrem schleiml&ouml;send wirkt das Heilwasser bei Problemen der Atemwege und der Nasennebenh&ouml;hlen. L&auml;nger andauernde Behandlungen versprechen Schmerzlinderung und Verbesserungen bei rheumatischen Beschwerden, vor allem der kleinen Gelenke. S&auml;mtliche Erfahrungen beruhen auf den ausgedehnten Untersuchungen des Defereggentaler Arztes Dr. Ottokar Widemair, St. Jakob. Sein Nachfolger, Dr. Gernot Walder, plant eine Studie bei 200 Patienten mit Ekzemen. In einer eigenen &bdquo;Badestudie&ldquo; von Univ.-Prof. Dr. Peter Lechleitner, Internist in Lienz, und Dr. Widemair konnte die sogenannte &bdquo;roborierende&ldquo; Wirkung des Deferegger Heilwassers nachgewiesen werden. Wer &uuml;ber mehr als eine Woche im Heilwasser badet (3&ndash;5 Liter auf eine Wanne) erf&auml;hrt einen signifikanten Erholungswert: &bdquo;Die Gef&auml;&szlig;funktion verbessert sich, der Blutdruck sinkt, die Stimmung hebt sich, der Schlaf wird besser und insgesamt f&uuml;hlten sich die Probanden wesentlich erholter&ldquo;, bemerkte Dr. Widemair.</p> <h2>Mit Hausverstand zum Erfolg</h2> <p>In vielen Deferegger Haushalten sind die Heilwasserflaschen bereits seit Jahren regelm&auml;&szlig;ig in Verwendung. Das Heilwasser hat in den letzten sieben Jahren zahlreichen Menschen bei Symptomen der Psioriasis geholfen, die Pupertierenden im Tal werden bei Akne, Insektenstichen oder Ekzemen von ihren M&uuml;ttern t&auml;glich mehrfach mit dem Heilwasser bespr&uuml;ht. Wickel mit reinem Heilwasser und mit Heilerde, Wannenb&auml;der, Fu&szlig;b&auml;der und Handb&auml;der bei Fingergelenksarthrose und Inhalationen sind ebenfalls sehr beliebt. Demn&auml;chst soll das Heilwasser auch f&uuml;r die G&auml;ste der Tourismusregion verst&auml;rkt gen&uuml;tzt werden. Zu beziehen ist das Heilwasser derzeit &uuml;ber den Webshop www. heilwasserquelle.at und auf Amazon. Auch einzelne Hotels im Defereggental wie das Alpinhotel Jesacherhof oder das Hotel Zedernklang bieten Wannenb&auml;der mit dem Heilwasser an. (red)</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: 1. St. Jakober Symposium zum Thema „Tiefenwasser zur Nutzung als Heilwasser“, 7. September 2017, St. Jakob im Defereggental, Osttirol </p>
Back to top