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Mehr Spitalaufenthalte nach Kaiserschnitt

Kinder, die per Kaiserschnitt geboren werden, sind in den ersten Lebensjahren häufiger im Spital. Das zeigt eine umfangreiche Analyse von knapp 100 000 Hospitalisierungen in der Schweiz.

Neuchâtel. Eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Statistik analysierte anhand der Geburtskohorten 2015 bis 2019 den Zusammenhang zwischen der Entbindungsart und den Hospitalisierungen des Kindes bis zum vierten Lebensjahr. Grundlage bildeten rund 375 700 termingerecht geborene Kinder ohne Risikofaktoren bei Mutter oder Kind, wobei knapp 100 000 Spitalaufenthalte ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die per Kaiserschnitt geboren wurden, im Vergleich zu vaginal entbundenen Kindern häufiger hospitalisiert werden – vor allem im ersten Lebensjahr. Bei geplanten Kaiserschnitten lag die Hospitalisierungsrate bei 150 pro 1000 Kinder, bei Notfallkaiserschnitten bei 144, gegenüber 130 bei vaginalen Geburten. Auch Infektionen wie Gastroenteritis, Atemwegserkrankungen und Störungen des Verdauungstrakts traten bei Kaiserschnittkindern häufiger auf. Im Alter von zwei bis drei Jahren werden Verletzungen häufiger zum Einweisungsgrund – dabei spielt die Entbindungsart jedoch keine Rolle mehr.

Obwohl sich die Unterschiede in den Hospitalisierungsraten mit zunehmendem Alter abschwächen, bleiben sie bestehen. Wiederholte Spitalaufenthalte waren bei Kaiserschnittkindern ebenfalls häufiger. Andere Krankheiten wie Diabetes oder Autoimmunerkrankungen konnten in dieser Studie nicht differenziert ausgewertet werden, da sie zu selten diagnostiziert wurden. Die Erkenntnisse deuten auf langfristige gesundheitliche Unterschiede hin, die mit der Art der Geburt zusammenhängen könnten.

Was die Daten noch zeigen: Die Kaiserschnittrate blieb über die Jahre stabil. 17 Prozent der Geburten erfolgten geplant, 14 Prozent als Notfallkaiserschnitt, 69 Prozent vaginal. (red)

Quelle: BFS

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