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Trotz Anämie zur Operation? Die Rolle des Hausarztes im Patient Blood Management
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<p class="article-content"><p>Chirurgische Patienten mit einer vorbestehenden, präoperativen Anämie (Hämoglobin < 120 g/l bei Frauen bzw. < 130 g/l bei Männern) haben eine erhöhte perioperative Morbidität und Mortalität (Tab. 1).<sup>1</sup> Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie perioperativ eine Bluttransfusion benötigen.<sup>1</sup> Auch Bluttransfusionen selbst beeinflussen Morbidität und Mortalität negativ, weshalb sie, wenn immer möglich, vermieden werden sollten.<sup>2</sup> Es ist folglich sehr wichtig, eine Anämie vor der Operation zu erkennen und zu behandeln. Die weltweit häufigste Ursache einer Anämie ist die Eisenmangelanämie.<sup>3</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions Digital_Innere_1901_Weblinks_patient-blood-management_tab_1.png" alt="" width="600" height="190" /></p> <p>Patient Blood Management (PBM) ist ein interdisziplinäres und patientenzentriertes Diagnose- und Therapieprogramm für Patienten, die sich einem elektiven operativen Eingriff unterziehen müssen, der mit einem grösseren Blutverlust einhergeht. Das Ziel des Programms, das bereits in vielen Schweizer Spitälern eingeführt wurde, ist, den Bedarf an Blutprodukten vor, während und nach der Operation, zu minimieren.<br /> Das Erkennen und Behandeln einer Anämie vor der Operation ist der erste von drei Pfeilern, auf denen PBM beruht. Vor grösseren Operationen mit einem erwarteten Blutverlust von > 500 ml und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Bluttransfusion (Tab. 2) ist der Hausarzt aufgefordert, zusätzlich zu den üblichen präoperativen Abklärungen das Hämoglobin und den Eisenstatus zu bestimmen. Falls eine behandelbare Anämie und/oder ein Eisenmangel besteht, soll frühzeitig eine gezielte Therapie begonnen werden. Allenfalls muss die elektive Operation verschoben werden, damit der Patient genügend Zeit hat, die Anämie zu korrigieren.</p> <p><span style="color: #ff0000;"><em>«Das Ziel ist, dass kein Patient mit einer Anämie einer grösseren elektiven Operation unterzogen wird».<br /> M. Ganter, Winterthur</em></span></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions Digital_Innere_1901_Weblinks_patient-blood-management_tab_2.png" alt="" width="600" height="209" /></p> <p>Wie eine grosse australische Studie zeigt, konnte über einen Zeitraum von sechs Jahren dank PBM die Rate an chirurgischen Patienten, die mit einer Anämie zur Operation gekommen sind, von 20,8 auf 14,4 % (p < 0,001) und die Verabreichung von allogenen Blutprodukten um 41 % (p < 0,001) reduziert werden.<sup>4</sup> Dies hatte eine signifikante Verbesserung des Outcomes zur Folge: Mortalität – 28 % , Hospitalisationsdauer – 15 % , Rate an nosokomialen Infektionen – 21 % , Rate an akuten Myokardinfarkten oder Schlaganfällen – 31 % (für alle: p < 0,001) (Abb. 1).<sup>4</sup> Und zu guter Letzt führte die Einführung von PBM auch zu grossen finanziellen Einsparungen.<sup>4</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions Digital_Innere_1901_Weblinks_patient-blood-management_abb_1.png" alt="" width="600" height="431" /></p> <p> </p></p>
<p class="article-quelle"><em>Quelle: Referat von Prof. Dr. med. Michael Ganter, Institut für Anästhesiologie, Kantonsspital Winterthur, im Rahmen der Iron Academy, 4. April 2019, Zürich</em></p>
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<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p><strong>1</strong> Fowler AJ et al.: Meta-analysis of the association between preoperative anaemia and mortality after surgery. Br J Surg 2015; 102: 1314-24<br /> <strong>2</strong> Spahn DR et al.: Evidence base for restrictive transfusion triggers in high-risk patients. Transfus Med Hemother 2015; 42: 110-4<br /> <strong>3</strong> de Benoist B et al.: WHO global database on anemia 1993–2005. WHO Press 2008<br /> <strong>4</strong> Leahy MF et al: Improved outcomes and reduced costs associated with a health-system-wide patient blood management program: a retrospective observational study in four major adult tertiary-care hospitals. Transfusion 2017; 57: 1347-58</p>
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