Versorgung mit Covid-Medikamenten holprig
Wien - Die gute Nachricht: „Glücklicherweise kommt auch in den Sektor der Covid-Medikamente endlich Bewegung“, so Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). Die schlechte Nachricht: Die Verfügbarkeit der Präparate ist in Österreich sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während die Versorgung in Wien relativ unkompliziert läuft, holpert es in anderen Bundesländern.
Neben dem auf breiterer Basis verfügbaren und EU-weit zugelassenen Paxlovid gebe es auch weitere Optionen, etwa den Wirkstoff Molnupiravir im Medikament Lagevrio, das in Österreich mit einer Sonderzulassung über den sogenannten „compassionate use“ zur Behandlung von Risikopatienten zur Verfügung steht. „Es sollte dringend daran gearbeitet werden, dass dieses Medikament schnell österreichweit zur Anwendung kommen kann“, so Szekeres in Richtung Gesundheitspolitik.
Bislang sei die Abgabe nur in Wien einfach geregelt, wo ein Telemedizin-Team der MA15 aktiv Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf kontaktiert, über die Möglichkeit einer medikamentösen Therapie aufklärt und diese gegebenenfalls in die Wege leitet. Szekeres: „So einen einfachen Zugang würden wir uns für alle Bundesländer wünschen.“ Gerade angesichts der zuletzt sehr hohen Infektions- und Fallzahlen. Zumal eine Behandlung mit Paxlovid wegen Kontraindikationen oder möglicher Wechselwirkungen bei einigen Betroffenen nicht infrage komme – hier könne Molnupiravir weiterhelfen. Der Wirkstoff senke Studien zufolge ebenso das Risiko für Hospitalisierung und Tod signifikant. Die Erfahrungen aus Wien würden durchwegs positiv ausfallen.
Hinweis auf GECKO-Bericht
Der ÖÄK-Präsident verweist in diesem Zusammenhang auch auf den jüngsten GECKO-Bericht, in dem die Kommission forderte, „im Hinblick auf die enorme Bedeutung, die der Therapie bei der Verhinderung schwerer Erkrankungen zukommt, höchste Priorität darauf zu legen, die bereits ins Land gelieferten Medikamente rasch und in hoher Zahl zur Anwendung zu bringen“. Neben den beiden oralen Medikamenten betrifft das auch die monoklonalen Antikörper Sotrovimab (Xevudy) und Regdanvimab (Regkirona). (red)
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