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AG Psychorheumatologie

Rheuma und Psyche: Hilfe zur Selbsthilfe

Psychorheumatologisch geschulte Klinische Psychologinnen und Psychologen begleiten Rheumapatienten im Hinblick auf den Umgang mit der Erkrankung und helfen Betroffenen, besser mit Stress, Angst, Schmerzen, chronischer Müdigkeit und depressiven Verstimmungen umzugehen.

Der Weg zur richtigen Diagnose kann sich für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen oft in die Länge ziehen, gestalten sich die Symptome doch sehr unterschiedlich, fluktuierend und überlappend mit denen anderer Erkrankungen.

Auf die anfängliche Erleichterung, endlich eine Diagnose, eine Erklärung für die Ursache der Beschwerden zu haben, doch kein „Hypochonder“ zu sein, folgt häufig die ernüchternde Gewissheit, an einer chronischen Erkrankung zu leiden. Meist belastet die jeweilige rheumatische Erkrankung trotz guter Behandlungsmöglichkeiten den Alltag und die Lebensqualität sehr stark – sei es durch Schmerzen, Beeinträchtigungen in der Beweglichkeit, chronische Müdigkeit oder soziale Einschränkungen. Davon bleibt auch die Psyche nicht verschont.

Psychische Folgen, die bei Rheumapatienten häufig auftreten, können sich in verstärktem Stress, Angstzuständen oder depressiven Verstimmungen bis hin zu schweren Depressionen äußern. Ängste und Depressionen fördern die Ausschüttung von Stresshormonen, die wiederum Krankheitsschübe und Schmerzen triggern können.

Aufgrund dieser Tatsachen begründete Mag.a Doris Wolf 2018 im Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) die Arbeitsgruppe (AG) Psychorheumatologie. Diese hat zum Ziel, die psychologische Versorgung und die Lebensqualität Rheumakranker zu optimieren. Angesprochen sind Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasisarthritis oder anderen – auch seltenen – Krankheiten aus dem rund 450 Erkrankungen umfassenden rheumatischen Formenkreis.

In Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team bieten die klinischen Psychologinnen und Psychologen der AG Psychorheumatologie professionelle Hilfe im Umgang mit der chronischen Erkrankung und ihren möglichen Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche, wie Familie, Partnerschaft, Sexualität und Beruf.

Psychorheumatologisch geschulte Psychologen können Betroffenen helfen, mit den seelischen und körperlichen Auswirkungen einer rheumatischen Erkrankung besser umzugehen. Die Patienten lernen, wie sie selbst Ängste und Stress reduzieren sowie mit depressiven Verstimmungen und Fatigue umgehen können.

Einen zentralen Faktor für die Optimierung der Lebensqualität stellt die Schmerzmodifikation dar. Auch hier können Klinische Psychologen unterstützen: Zum Behandlungsangebot zählen unter anderem Schmerzbewältigungstechniken, professioneller Umgang mit der Krankheit bzw. deren Akzeptanz, Stressdiagnostik, Entspannungsmethoden, wie z.B. Selbsthypnosetechniken, Angst- und Depressionsbehandlung. All dies trägt mittelfristig zu einer besseren Lebensqualität bei.

Die Arbeitsgruppe will aber nicht nur eine Plattform für Betroffene und Selbsthilfegruppen sein, sondern auch für Angehörige, für Ärzte und Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten, Sozialarbeiter und selbstverständlich Psychologen. Mit einer Liste von Klinischen Psychologen, die auf rheumatische Erkrankungen spezialisiert sind, sollen Betreuende und Behandelnde einen raschen Zugang zu psychologischer Begleitung und Behandlung für ihre Patienten und Klienten erhalten.


Rheuma-Folder, kostenlos: www.boep.or.at/folder-download/Rheuma_und_Psyche.pdf

Bei akuten Überlastungen steht die BÖP-Helpline unter Tel. +43/1/504 8000 oder per E-Mail ( helpline@psychologiehilft.at ) kostenlos und anonym zur Verfügung.

Kontakt:
AG Psychorheumatologie
Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)
Mag. Doris Wolf (Leitung)
Mag. Andrea Engleder (stv. Leitung)
E-Mail: rheuma@boep.or.at
www.boep.or.at/berufsverband/fachsektionen/klinische-psychologie/ag-psychorheumatologie

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