Minimalinvasive Gesichtsrejuvenation
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Die minimalinvasive Gesichtsverjüngung hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Patienten wünschen sich zunehmend effektive, aber zugleich schonende Methoden, die ohne längere Ausfallzeiten zu sichtbaren Verbesserungen führen. Grundlage eines jeden Behandlungskonzepts in meiner Praxis ist ein ausführliches Erstgespräch, in dem die individuelle Anatomie, die Hautqualität sowie die Wünsche des Patienten präzise analysiert werden.
Keypoints
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Minimalinvasive Gesichtsrejuvenation bedeutet heute weit mehr als das punktuelle Injizieren von Botulinumtoxin oder Filler.
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Entscheidend ist das individuelle Gesamtkonzept, das auf einer exakten Analyse des Patienten und einem ausführlichen Erstgespräch basiert.
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Durch die Kombination verschiedener Methoden – von Hautpflege über Neuromodulatoren bis zu Fillern und gegebenenfalls Fäden – lassen sich harmonische, natürliche und vor allem individuell passende Ergebnisse erzielen.
Das Erstgespräch als Fundament
Am Beginn jeder Behandlung steht eine umfassende Analyse. Anhand von aktuellen Patientenfotos werden das Hautbild, das Weichteilgewebe, die Aktivität der mimischen Muskulatur und die knöcherne Struktur beurteilt. Nur durch dieses ganzheitliche Vorgehen lässt sich ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept entwickeln.
Im Beratungsgespräch wird dem Patienten verdeutlicht, dass die Grundlage für ein gutes Hautbild nicht allein in medizinischen Maßnahmen liegt. Ein konsequenter Lichtschutzfaktor ist essenziell, um lichtbedingte Hautalterung zu verhindern. Ergänzend haben sich Antioxidanzien wie Vitamin-C-Seren bewährt, die freie Radikale neutralisieren und die Hautregeneration unterstützen. Retinoide, vorzugsweise am Abend angewendet, fördern zusätzlich die Kollagenneubildung und wirken so feinen Linien und Pigmentstörungen entgegen. Ergänzende Maßnahmen wie chemische Peelings oder Laserbehandlungen können den Teint verfeinern, Pigmentunregelmäßigkeiten reduzieren und die Hauttextur insgesamt verbessern.
Alterungsprozesse im Gesicht verstehen
Die sichtbaren Zeichen der Alterung sind vielschichtig (Abb.1). Neben der Abnahme der Hautelastizität kommt es zu einer altersbedingten Atrophie und Dehiszenz des Fettgewebes. Die Muskeln erzeugen durch ihre Aktivität mimische Falten, während gleichzeitig eine ossäre Atrophie des Gesichtsschädels zu Volumenverlusten führt. Ziel der minimalinvasiven Gesichtsrejuvenation ist es daher, diese verschiedenen Veränderungen gezielt zu adressieren.
Neuromodulatoren, Filler und Fäden – die Säulen der Therapie
Zu den zentralen Methoden zählen Neuromodulatoren, Hyaluronsäurefiller sowie Fäden.
Neuromodulatoren wie Botulinumtoxin blockieren gezielt die Aktivität der Muskulatur. Dadurch entspannen sich mimische Falten, beispielsweise auf der Stirn oder im Bereich der Krähenfüße. Die Vorteile sind eine schnelle Wirkung, ein sehr natürliches Ergebnis sowie ein prophylaktischer Effekt: Wird die Muskulatur regelmäßig entspannt, können sich tiefe Falten gar nicht erst ausbilden. Der Nachteil liegt in der begrenzten Wirkdauer von in der Regel drei bis sechs Monaten.
Hyaluronsäurefiller eignen sich hervorragend zur Volumenauffüllung. Sie lassen Gesichtspartien wieder voller wirken und führen zu einem sofort sichtbaren Ergebnis. Filler der neuesten Generation zeichnen sich durch eine längere Haltbarkeit aus. Durch die gezielte Verwendung von Fillern mit unterschiedlicher Hebekapazität kann eine sehr natürliche, individuell angepasste Volumenrekonstruktion erzielt werden. Risiken in der Verwendung bestehen in möglichen Nebenwirkungen wie Gefäßverschlüssen, Granulombildungen bei Überkorrektur oder Lymphschwellungen – insbesondere im sensiblen periorbitalen Bereich. Komplikationen, die bei der Verwendung von Hyaluronsäurefillern jedoch durch die gezielte Injektion von Hylase zum Großteil schnell behoben werden können
Fäden ermöglichen eine narbenfreie Straffung durch mechanische Hebung des Gewebes. Sie wirken jedoch nur zeitlich begrenzt, insbesondere Fäden mit Widerhaken sind kostenintensiv und in ihrer Justierbarkeit eingeschränkt. In meiner Praxis kommen sie vor allem in Kombination mit chirurgischen Verfahren zum Einsatz, um deren Ergebnisse zu optimieren.
Regionale Behandlungskonzepte
Ein zentraler Bestandteil des Beratungsgesprächs ist die differenzierte Besprechung der verschiedenen Gesichtsareale.
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Stirn: Hier kommt Botulinumtoxin bevorzugt zum Einsatz, um horizontale Falten und die Glabellafalten zu glätten.
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Periorbitalregion: Zur Behandlung der Krähenfüße, aber auch zur Hebung der Augenbraue eignet sich Botulinumtoxin, zusätzlich wird Hyaluronsäure eingesetzt, um eine insuffizient bedeckte knöcherne Augenhöhle durch Volumenaufbau zu harmonisieren bzw. auch das altersbedingte Volumendefizit im Schläfenbereich auszugleichen.
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Mittelgesicht: Hyaluronsäure scheint mir das Mittel der Wahl, um durch gezielte tiefe Injektion zum Wangenknochen abgesunkenes Gewebe anzuheben bzw. durch die Injektion mit einer stumpfen Kanüle die Nasolabialfalte zu reduzieren.
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Periorale Region: Botulinumtoxin kann für den sogenannten „Lip-Flip“ genutzt werden, um die Oberlippe subtil anzuheben. Hyaluronsäure korrigiert feine Lippenfältchen und ermöglicht eine diskrete Lippenaugmentation bzw. eine Reduktion der Marionetten- und allfälliger Falten im Kinnbereich.
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Kiefer- und Kinnlinie: Hier können Hyaluronsäurefiller eingesetzt werden, um die Kontur zu schärfen. Botulinumtoxin wird im Rahmen des „Nofretete-Lifts“ genutzt, um das Platysma zu entspannen und so die Kieferlinie zu definieren. Zur Reduktion des submentalen Fettgewebes kann Desoxycholsäure, eine künstliche Gallensäure, eingesetzt werden. Bei stärkerer Gewebeerschlaffung stellt jedoch ein kleines Lifting in Lokalanästhesie das Mittel der Wahl dar, bei dem das Platysma angehoben wird und zusätzlich Fäden zur Verbesserung der Kiefer- und Mittelgesichtskontur verwendet werden können.
Literatur:
beim Verfasser
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