
Neue Daten sprechen für den frühen Therapiebeginn bei ATTR-CM
Bericht: Reno Barth
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Bei Patient:innen mit Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM), die von Beginn der offenen Verlängerung der Phase-III-Studie ATTRibute-CM an Acoramidis erhalten hatten, waren die Gesamtmortalität, die kardiovaskuläre Mortalität und die Kombination aus kardiovaskulärer Mortalität und Hospitalsierungen aus kardiovaskulären Gründen nach wie vor niedriger als bei Patient:innen, die erst zu Monat 30 auf Acoramidis umgestellt worden waren.
Die Zulassung des selektiven Transthyretin-Stabilisators Acoramidis für die Behandlung der Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) beruht auf der randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie ATTRibute-CM, in der Acoramidis über 30 Monate mit Placebo verglichen wurde. Der primäre Endpunkt bestand aus einer hierarchischen Analyse von vier Komponenten, nämlich Gesamtsterblichkeit (ACM, „all cause mortality“), Hospitalisierungen aus kardiovaskulären Gründen (CVH, „cardiovascular-related hospitalization“), Veränderung des NT-proBNP-Spiegels sowie Veränderungen im 6-Minuten-Gehtest (6MWD). Die Auswertung ergab einen signifikanten Vorteil für Acoramidis sowohl hinsichtlich der Kombination aller vier Komponenten als auch der Kombinationen ACM, CVH und 6MWD sowie ACM und CVH. Damit erreichte ATTRibute-CM den primären und eine Reihe von sekundären Endpunkten.1
Nach dem Ende der verblindeten Phase zu Monat 30 wurde die ATTRibute-CM-Studie als Open-Label-Fortsetzungsstudie (OLE) weitergeführt, wobei 98% der Placebopatient:innen auf Acoramidis umgestellt wurden. Auch erste Ergebnisse der Open-Label Extension (OLE) von ATTRibute-CM, für die Placebopatient:innen auf Acoramidis umgestellt wurden, sind mittlerweile publiziert. Sie zeigen nach 42 Monaten für Patient:innen, die bereits in der verblindeten Phase Acoramidis erhalten hatten, eine um 36% niedrigere Gesamtmortalität als in der Gruppe der auf Acoramidis umgestellten ehemaligen Placebopatient:innen.2
Vorteile bei frühem Therapiestart
Beim ESC 2025 präsentierte Prof. Dr. Kevin Alexander von der Universität Stanford aktuelle prädefinierte Analysen zu sekundären Endpunkten der OLE von ATTRibute-CM, namentlich der kardiovaskulären Mortalität (CVM), definiert durch kardiovaskulären Tod, Bedarf nach einem Assist-Device oder Herztransplantation sowie der Kombination aus der Zeit bis zur CVM sowie der Zeit bis zur ersten Hospitalisierung aus kardiovaskulären Gründen (CVH). CVH waren kardiovaskuläre Hospitalisierungen für mindestens 24h sowie Ambulanzvisiten wegen Dekompensation aufgrund von Herzinsuffizienz, die mit intravenösen Diuretika behandelt werden mussten. Die Bewertungen erfolgten durch ein unabhängiges Komitee. Die modifizierte Intention-to-Treat-Analyse wurde vom Beginn von ATTRibute-CM in die OLE weitergeführt.
389 Patient:innen wurden in die OLE aufgenommen und „open-label“ mit Acoramidis behandelt. Von diesen hatten 263 Patient:innen bereits seit dem Beginn von ATTRibute-CM Acoramidis erhalten, 126 wurden von Placebo auf Acoramidis umgestellt. Zu Monat 42 machten CVM-Ereignisse (n=126) die Mehrheit (76,8%) der Mortalitätsereignisse aus (n=164). CVM trat bei 16,6% (68/409) der Patient:innen ein, die von Beginn von ATTRibute-CM an Acoramidis eingenommen hatten, im Vergleich zu 28,7% (58/202) in der Gruppe der von Acoramidis auf Placebo umgestellten Patient:innen. Dies entspricht einer Reduktion des relativen Risikos um 42,1% und einer HR von 0,56 (95% CI: 0,389–0,791; p=0,0011). Für die Kombination aus CVM und erstem CVH-Ereignis zeigte sich ebenfalls eine signifikante Risikoreduktion durch die kontinuierliche Einnahme von Acoramidis. Zu Monat 42 zeigte sich durch die Behandlung mit Acoramidis von Beginn der ATTRibute-CM-Studie an im Vergleich zur Umstellung von Placebo auf Acoramidis zu Beginn der OLE-Studie eine sigifikante Reduktion des relativen Risikos, relative Risikoreduktion von 37,5%. Ereignisse traten bei 38,4% (157/409) der Patient:innen, die kontinuierlich Acoramidis eingenommen hatten, auf und bei 61,4% (124/202) jener von Placebo auf Acoramidis umgestellten Patient:innen. Woraus sich eine HR von 0,54 (95% CI: 0,429–0,691, p<0,0001) ergibt.
Aus den Daten lässt sich schließen, dass eine Therapie möglichst frühzeitig begonnen werden soll.
Quelle:
ESC-Kongress, Session: „The evolving landscape of transthyretin amyloidosis“. Präsentation: Alexander K et al.: Acoramidis reduces cardiovascular mortality (CVM): results at month 42 from the ATTRibute-CM open-label extension (OLE) study. 30.8.2025, Madrid
Literatur:
1 Gillmore JD et al.: Efficacy and safety of acoramidis in transthyretin amyloid cardiomyopathy. N Engl J Med 2024; 390(2): 132-42 2 Judge DP et al.: Long-term efficacy and safety of acoramidis in ATTR-CM: initial report from the open-label extension of the ATTRibute-CM trial. Circulation 2025; 151(9): 601-11 3 Alexander K et al.: Acoramidis reduces cardiovascular mortality (CVM): results at month 42 from the ATTRibute-CM open-label extension (OLE) study. Presented at ESC 2025
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