© Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Chirurgische Behandlung des Zervixkarzinoms

Von Schauta bis SHAPE – wo stehen wir heute?

Die Entwicklung der operativen Therapie des Zervixkarzinoms hat einen weiten Weg hinter sich. Angefangen von den Operationsmethoden Friedrich Schautas und Ernst Wertheims über zahlreiche Fortschritte im 20. Jahrhundert bis hin zur aktuellen SHAPE-Studie soll der folgende Beitrag eine Übersicht über die Geschichte und den aktuellen Stand der chirurgischen Behandlung des Zervixkarzinoms geben.

Als Friedrich Schauta und Ernst Wertheim Anfang des letzten Jahrhunderts ihre Serien über die „erweiterte“ vaginale bzw. abdominale Totalexstirpation des Uterus bei dem Kollumkarzinom zusammenstellten, war diese Erkrankung ein dominierendes Thema der Frauengesundheit. Um 1900 lag die Lebenserwartung bei knapp 50 Jahren, viele Frauen starben unter der Geburt und an geburtshilfliche Komplikationen, viele Frauen erreichten nicht das Alter, in dem die Inzidenz der meisten Karzinome begann anzusteigen. Es gab keine Früherkennung, keine HPV-Tests, keine Zervixzytologie bzw. Pap-Tests.Schauta und Wertheim beschrieben die von ihnen operierten Tumoren als „hühnereigroß“, „walnussgroß“, „apfelgroß“, „derb, knollig und voluminös“. Die Entwicklung der Anästhesie und die Erkenntnis, dass die einfache Uterusexstirpation für diese Zervixkarzinome unzulänglich war, führte zu dem Konzept der erweiterten Operationen, die wir heute als Radikaloperationen bezeichnen. Der Begriff „erweitert“ oder „radikal“ impliziert die Entfernung nicht nur des betroffenen Organs, in diesem Fall des Uterus, sondern auch dessen Halteapparats bzw. der angrenzenden Strukturen, wie die obere Scheide und die Parametrien bzw. die Lymphabflusswege. Obgleich damals viele Frauen die erweiterten Operationen und dann auch die Erkrankung überlebten, waren schon Schauta und Wertheim sowohl die kurzfristige Morbidität und Mortalität wie auch die Langzeitfolgen sehr bewusst. Schauta sah auch voraus, dass das Problem des Zervixkarzinoms nicht mit Operationen, sondern mit Früherkennung zu lösen sei. Er schloss seine 1908 erschienene Monographie mit dem Aufruf: „Die Förderung frühzeitiger Erkenntnis des Uteruskrebses bleibt die wichtigste Aufgabe der Ärzte…, sowohl gegenüber den nachwachsendenden Generation von Ärzten als auch gegenüber dem Publikum.“

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.


Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:

Login

Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)

Registrieren

Back to top