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Endometriumkarzinom

Interpretation von molekularpathologischen Befunden

Das Endometriumkarzinom ist die häufigste gynäkologische Krebserkrankung in Europa. Die Einteilung in Risikogruppen erfolgte bisher anhand klassischer histopathologischer und klinischer Parameter wie Tumorgrad, histologischen Typs, Tumorausbreitung, Lymphgefäßeinbrüchen und Alter. Die kürzlich publizierte Leitlinie der ESGO nahm nun die molekulare Klassifikation in Bezug auf Risikoeinteilung und Therapieempfehlung auf.

Der Cancer Genome Atlas (TCGA) identifizierte 2013 vier molekulare Subtypen des Endometriumkarzinoms (Abb. 1). Diese vier molekularen Untergruppen zeigen signifikante klinische und prognostische Unterschiede (Tab. 1). Im Jahr 2015 wurde ein molekulares Klassifikationssystem entwickelt, das leichter auf das klinische Umfeld übertragen werden konnte: ProMisE (Proactive Molecular Risk Classifier for Endometrial Cancer) identifizierte vier ähnliche molekulare Untergruppen, POLEmut, „DNA mismatch repair deficient“ (MMRd), „p53 abnormal“ und eine Gruppe ohne spezielles molekulares Profil (NSMP) (Abb. 2). Tumoren mit POLEmut haben die beste Prognose, gefolgt von NSMP und MMRd, während p53-abnorme Tumoren die schlechteste Prognose haben. Durch die Implikation der molekularen Parameter lässt sich eine präzisere Risikoklassifikation durchführen und es ergeben sich dadurch auch mögliche therapeutische Implikationen. Die kürzlich publizierte Leitlinie der europäischen gynäkoonkologischen Fachgesellschaft (ESGO) inkorporierte die molekulare Klassifikation in Bezug auf Risikoeinteilung und Therapieempfehlung (Tab. 2). Durch die präzisere Risikozuteilung kann bei Patientinnen mit guter Prognose eine Deeskalation und bei Patientinnen mit hohem Rezidivrisiko eine Eskalation der Therapie durchgeführt werden.

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