
Welt-Asthma-Tag 2021
Wie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angegeben, zählt Asthma bronchiale zuden großen weltweiten Gesundheitsproblemen. Es wird geschätzt, dass 339 Millionen Menschen davon betroffen sind, im Jahr 2016 waren mehr als 400000 Todesfälle auf diese chronische Erkrankung der Atemwege zurückzuführen. In Österreich leiden rund 5,8% der Bevölkerung an Asthma; rund 10% der Kinder und 5% der Erwachsenen. Ungefähr 5% aller Asthmatiker in Österreich leiden unter schwerem Asthma. Allergien sind der bedeutendste Risikofaktor für Asthma bronchiale und treten in Österreich bei zunehmend mehr Menschen auf. Auswertungen der großen Lungengesundheitsstudie LEAD haben gezeigt, dass im Jahr 2018 37% aller Untersuchten in Österreich unter einer Allergie gelitten haben.
Obwohl Asthma nicht geheilt werden kann, ist es durch entsprechendes Management möglich, die dauerhafte Entzündung der Bronchialschleimhaut soweit zu kontrollieren, dass Exazerbationen weitgehend verhindert werden können.
Aufklärung von Asthmamissverständnissen
Der diesjährige Welt-Asthma-Tag steht unter dem Motto „Aufklärung von Asthmamissverständnissen“ und soll darauf aufmerksam machen, dass diese Erkrankung bzw. das therapeutische Management mit einigen Mythen und Missverständnissen einhergeht.
Zu diesen weitverbreiteten Asthmamythen zählen:
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Asthma ist eine Kinderkrankheit, die sich im Laufe des Erwachsenenlebens wieder gibt.
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Asthma ist ansteckend.
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Asthmabetroffene sollten keinen Sport betreiben.
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Asthma kann nur mit hochdosierten Steroiden behandelt werden.
Tatsächlich verhält es sich jedoch so:
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Asthma ist keine Kinderkrankheit, sondern kann bei Menschen jeder Altersgruppe auftreten.
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Asthma ist nicht infektiös, virale Infektionen des Respirationstraktes können jedoch Asthmaattacken auslösen. Vor allem bei Kindern ist Asthma oft mit Allergie assoziiert. Asthma, das erst im Erwachsenenalter auftritt, ist jedoch meist nicht mit einer Allergie verbunden.
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Mit gut kontrolliertem Asthma können Betroffene sehr wohl Sport ausüben, sogar Spitzensport ist nicht unmöglich.
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In den meisten Fällen kann Asthma mit geringen Dosen inhalierter Steroide gut kontrolliert werden.
Zudem hat sich in den letzten Jahren die Palette der therapeutischen Möglichkeiten (Stichwort Biologika) beträchtlich erweitert. Heute ist schweres Asthma in den meisten Fällen deutlich besser behandelbar und die meisten Betroffenen könnten weitgehend symptomfrei leben.
Bericht:
Dr. Katrin Spiesberger
Quelle:
https://ginasthma.org/wad/ ; zuletzt aufgerufen am 7.4.2021
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