
Synkopenabklärung in der Praxis
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Etwa 60% der Synkopen fallen in die Kategorie "Reflexsynkope" und sind neuromediiert. Die Ursachen können vasovagal sein oder situativ, zum Beispiel Husten. Auch ein Carotissinus-Syndrom kann Synkopen auslösen. Rund 15% der Fälle sind orthostatischer Natur, etwa bei Volumenmangel, autonomen Dysfunktionen oder Einnahme bestimmter Medikamente/Drogen. Bei ebenso vielen Fällen kann die Ursache nicht geklärt werden.1

Kritisch sind die Synkopen kardialer Ursache (ca. 10%), da sie mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko einhergehen.2 Ihnen liegen Arrhythmien oder strukturelle Veränderungen wie Aortenstenosen, Herzinfarkt, Lungenhochdruck etc. zugrunde.1
Die initiale Abklärung
Aufgrund des erhöhten Risikos bei Synkopen kardialer Ursache ist zunächst Folgendes zu klären:1
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War das Ereignis ein TLOC?
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Falls ja, war es ein synkopaler oder nicht synkopaler TLOC?
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War es eine Synkope, gibt es eine ätiologische Diagnose?
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Finden sich Hinweise für ein hohes kardiovaskuläres Risiko oder Tod?
Die Basisdiagnostik umfasst eine sorgfältige Anamnese, die körperliche Untersuchung einschließlich Orthostasetest und EKG. Bei Bedarf können weitere Untersuchungen veranlasst werden, zum Beispiel Echokardiografie, Ergometrie, Carotissinus-Massage (CSM), Kipptisch-Untersuchung und Labortests (Blutbild, Troponin T, D-Dimer).1
Management
Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Risiko. Bei Patienten mit Reflexsynkopen stehen Aufklärung und Beruhigung, dass es sich um keine lebensbedrohliche Krankheit handelt, sowie Lebensstiländerungen (z.B. Vermeiden von Auslösern, Anpassung blutdrucksenkender Medikamente) im Vordergrund. Bei schweren, häufig rezidivierenden Formen kann eine zusätzliche Therapie bis hin zur Implantation eines Schrittmachers nötig sein. Ein Schrittmacher ist ebenfalls indiziert bei Patienten mit einer symptomatischen Bradykardie.1
Bei Synkopen aufgrund von Tachyarrhythmien raten die Leitlinien zur Katheterablation und antiarrhythmischen Medikamenten, bei ventrikulärer Tachykardie gegebenenfalls zur Implantation eines Defibrillators.1
Sind strukturelle kardiovaskuläre oder pulmonale Veränderungen die Ursache, wird zunächst die Grundkrankheit behandelt.1
Bericht:
Dr. Corina Ringsell
Quelle:
50. Kongress für Allgemeinmedizin, 28.–30. November, Graz
Literatur:
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Brignole M et al.: Eur Heart J 2018; 39: 1883-948
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Soteriades ES et al.: N Engl J Med 2002; 347: 878-85