Nach Paxlovid-Therapie erneuter Test empfohlen
Paxlovid® ist derzeit die einzige zugelassene orale antivirale Therapie gegen schwere Verläufe von Covid-19. In einer klinischen Studie betrug die Reduktion der Hospitalisierungsrate gegenüber Placebo bei Anwendung entsprechend der Vorschrift fast 90%.
Bei SARS-CoV-2-Patienten, die mit Paxlovid® behandelt wurden, kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass SARS-CoV-2 wenige Tage nach Therapie wieder im PCR-Test nachgewiesen wird und gelegentlich auch (milde) klinische Symptome erneut auftreten. In allen bisher beobachteten Fällen bezog sich dieses Reboundphänomen auf Omikron und Subvarianten, es wurde im Rahmen von zwei bis acht Tagen nach dem Abklingen der Ersterkrankung gesehen. Sowohl Geimpfte, Ungeimpfte als auch Genesene können betroffen sein.
Diese Beobachtung schmälere die Bedeutung des Medikaments in der Covidbehandlung nicht, so eine Erklärung der GECKO-Kommission, der u.a. Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch und Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer angehören. Sie bedeute aber, „dass mit Paxlovid® behandelte Personen in Bezug auf die Möglichkeit, über eine längere Periode als üblich virologisch positiv und damit potenziell infektiös zu bleiben, einerseits informiert werden müssen und andererseits auch flankierend entsprechend ärztlich betreut werden müssen“.
Eine erneute Therapie wird nicht empfohlen, die Prognose für derartige Rückfallerkrankungen ist nach derzeitigem Wissensstand gut. Die Ursache für das Auftreten von Rebounds ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig geklärt. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass die Ursache eine Resistenzentwicklung unter Paxlovid®-Therapie ist.
Mit Paxlovid® behandelten Personen sollte empfohlen werden, drei Tage nach Therapieende bzw. nach dem letzten negativen PCR-Test ein weiteres Mal einen PCR-Test durchführen zu lassen. (red)
Quelle:
GECKO-Report vom 5. August 2022
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