© FG Trade E+

Chronisch-entzündliche Lebererkrankung

Mechanismen des Zellstress als prognostischer Faktor identifiziert

Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine seltene, chronisch verlaufende entzündliche Erkrankung der Gallenwege und schwierig zu behandeln, da ihre Ursachen noch nicht ausreichend erforscht sind. Jetzt ist es einem internationalen Forschungs-Konsortium unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner, Leiter der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der MedUni Wien, gelungen, mittels RNA-Sequenzierung aus Leberbiopsien einen neuen Prognosefaktor für die PSC zu identifizieren. Dabei handelt sich um den sogenannten zellulären ER-Stress, eine komplexe Reaktion von Zellen auf Stress, die durch die Ansammlung von Proteinen mit fehlerhafter Faltung im endoplasmatischen Retikulum entsteht. „Wir konnten mithilfe der Transkriptionsanalyse eine personalisierte molekulare Signatur der primär sklerosierenden Cholangitis identifizieren, die zeigt, dass Patienten mit einer gestörten Antwort auf den ER-Stress eine schlechtere Prognose mit gehäuftem Auftreten von Komplikationen aufwiesen. Diese Erkenntnis eröffnet auch neue Therapieoptionen, da dem ER-Stress medikamentös entgegengewirkt werden kann.“, so Trauner.

Quelle:

Presseaussendung der MedUni Wien vom 30. März 2021

Literatur:

Gindin Y et al.: A fibrosis-independent hepatic transcriptomic signature identifies drivers of disease progression in primary sclerosing cholangitis. Hepatology 2021; 73(3): 1105-16

Back to top