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Frühjahrskongress der SGAIM

Nachhaltigkeit im Spital am Beispiel der Radiologie

Betrachtet man das weltweite Gesundheitssystem als Land, liegt es in der globalen Rangliste der Länder mit den höchsten CO2-Emissionen nach China, den USA, Indien und Russland auf Platz 5.1 Innerhalb eines Spitals gehört die Radiologie zu den Abteilungen mit dem höchsten Stromverbrauch. Prof. Dr. med. Tobias Heye, Leitender Arzt der Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsspital Basel, berichtete am Frühjahrskongress der SGAIM, mit welchen, zum Teil sehr einfachen Massnahmen die Emissionen nachhaltig gesenkt werden können.

Die heutige Bildgebung ist sehr effizient, aber auch sehr energieintensiv. In einer australischen Studie wurde berechnet, wie hoch die CO2-Emissionen der verschiedenen bildgebenden Verfahren sind. Das MRI schlägt mit 17,5kg CO2 pro Scan zu Buche, die CT mit 9,2kg/Scan, während das konventionelle Röntgen und der Ultraschall mit 0,5–0,8kg/Aufnahme deutlich weniger Emissionen verursachen.2 Heye hat den Stromverbrauch der Radiologie des Universitätsspitals Basel (USB) in Relation zum jährlichen Verbrauch eines 4-köpfigen Haushalts, der etwa 5200kWh entspricht, gesetzt. Demnach verbraucht ein durchschnittlich ausgelastetes Ultraschallgerät pro Jahr gleich viel Energie wie ein halber Haushalt, ein CT-Gerät so viel wie 5 Haushalte, ein PET-CT- oder Angiografiegerät so viel wie 10 Haushalte und ein MRI-Gerät verbraucht pro Jahr so viel Strom wie 26 Vier-Personen-Haushalte. «Dabei muss betont werden, dass wir am USB die Geräte ausschalten, wenn sie nicht in Betrieb sind. Würden wir dies nicht tun, wäre der Stromverbrauch noch viel höher», erklärte Heye. All diese Geräte verbrauchen nämlich auch enorm viel Strom, wenn sie nur eingeschaltet sind, aber noch keinen Patienten untersuchen. Thiel et al. haben an einem US-amerikanischen Spital den Stromverbrauch der Radiologiegeräte je nach Betriebsmodus errechnet. Dabei zeigte sich, dass nur ein kleiner Teil der gesamten Energie produktiv eingesetzt wurde. Die meiste Zeit des Tages waren die Geräte im «Ready-to-scan»- und zu einem kleineren Teil im Standby-Modus (Abb.1).3 «Wenn man die Geräte über Nacht und übers Wochenende ausschaltet, was wir am USB machen, kann man 20–70% Strom einsparen», betonte der Referent.

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