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Gesundheit und Politik

Ukraine-Krieg: Ärztekammer bittet Kollegen um Hilfe

Wien - „Uns erreichten in den letzten Stunden dramatische Appelle ukrainischer Kolleginnen und Kollegen, die zu befürchtenden Flüchtlingsströme, die mittlerweile auch schon Österreich erreicht haben, medizinisch entsprechend zu betreuen. Wir sind bereits in Kontakt mit den behördlichen Stellen, um zu evaluieren, in welcher Form wir hier als Ärztinnen und Ärzte unterstützen können.“ Mit diesen Worten beginnt das jüngste Rundschreiben, das die Ärztekammer (ÄK) für Wien an die Kollegenschaft verschickt hat.

Noch ist die Standesvertretung damit befasst, die genauen Einsatz- und Hilfsmöglichkeiten zu definieren. Einige Eckpunkte stehen aber schon fest: So sei „die Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen, die russisch und/oder ukrainisch sprechen, besonders wichtig“, heißt es in dem Rundschreiben weiter. Und: Was man jedenfalls wisse, ist, „dass wir im Falle einer größeren Flüchtlingswelle rasch agieren müssen“.

Medizinische Hilfe und Medikamentenspenden

Um die Abwicklung zu beschleunigen, will man Ärzte und internationale Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz, Diakonie oder Caritas möglichst direkt kurzschließen. Dazu soll die Liste an Ärzten, die sich nach dem Aufruf gemeldet haben, in den nächsten Tagen an die Organisationen übermittelt werden, erläutert Hans-Peter Petutschnig von der ÄK Wien gegenüber universimed.com. Neben den Kontaktdaten und Angaben zu Fremdsprachenkenntnissen sei auch die Angabe des jeweiligen Faches von Bedeutung.

Darüber hinaus ersucht die ÄK Wien um Spenden lebenswichtiger Medikamente und Ausrüstungen. Diese Bitte sei von der Griechisch-katholischen Kirche an die ÄK herangetragen worden. Mittlerweile gibt es eine Liste mit den am dringendsten benötigten Hilfsmitteln. Die Sachspenden sollen durch Spediteure in die ukrainische Grenzstadt Uschhorod gebracht und von dort aus an mehrere Flüchtlingslager in der Ukraine verteilt werden.

Die Rückmeldungen auf das Rundschreiben waren schon nach wenigen Stunden zahlreich: Binnen eines Tages haben sich rund 300 Ärzte aus Wien gemeldet.

Autor:
Evelyn Holley-Spieß

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